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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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hörst du?»
    «I-ich glaube, ich muss mich mal setzen», artikulierte ich mit Mühe. «D-da auf der Bank!»
    George legte seinen Arm um meine Taille, und nun verstand ich, wie es sich anfühlte, verrückt zu werden. Verrückt vor Glück.
    Als wir uns hingesetzt hatten, schaute George mir tief in die Augen und küsste mich ganz zart auf die Nase. Ich bekam kein Wort heraus. Es war, als hätten sämtliche Hirnzellen sich einen freien Tag genommen. Doch dann, nachdem ich ihn eine Runde angeglotzt hatte, wollte ich es wissen: «Woher wusstest du, dass du mich hier findest?»
    Und Adrian-George erzählte: Mein Märchenprinz hatte mit Oliver ein paar Semester zusammen studiert und war im Rahmen einer großen Steuerfahndung hier in der Stadt tätig. Nachdem er sich in mich verliebt hatte, stellte er auf Umwegen fest, dass ich Oliver kannte, und bat ihn verzweifelt um Hilfe. Denn nach dem Kursabend bei Cantak Mhia durfte er sich bei uns im Haus nicht mehr sehen lassen.
    «Wieso denn nicht?», fragte ich, immer noch völlig geplättet.
    «Weil ich diesem hochheiligen Esoteriker im ersten Stock auf den Fersen bin», sagte George. «Und es hätte den Ermittlungen schaden können, wenn ich öfters bei dir aufgetaucht wäre.»
    Meine Gedanken saßen nun allesamt in der Achterbahn, und bei jeder neuen Runde wurde mir schwindliger. Aber eine Sache beruhigte mich ungemein: George war nicht in irgendwelche krummen Machenschaften verwickelt.
    «Aber da Oliver uns beide zu seiner Hochzeit eingeladen hatte, wusste ich, dass ich dich bald wiedersehen würde. Wobei ich nicht behaupten kann, dass diese Tage besonders schnell vergangen sind …»
    «Du, Eva, ich habe den ‹bösen Wolf› gefunden!», störte Antonia unser Tête-à-Tête. «Und es ist ausgerechnet … Oh Gott, entschuldige bitte. Ich konnte ja nicht …» Dann starrte sie George mit riesigen Augen an. «Sag bloß, das ist …»
    «Adam!» George stand auf und verbeugte sich vor meiner Freundin. «Und wenn du den ‹bösen Wolf› gefunden hast, gehe ich davon aus, dass du ‹Rotkäppchen› bist?»
    Antonia nickte mit halboffenem Mund, und ich bekam plötzlich einen furchtbaren Lachkrampf. Die Situation war einfach zu absurd, und die gesamte Anspannung der letzten Tage löste sich auf einen Schlag. Ich hatte das Gefühl, mich nie wieder zusammenreißen zu können.
    Antonia setzte sich auf der anderen Seite neben mich und hielt mir das Glas Prosecco wie Riechsalz unter die Nase. «Hier, Süße, nimm mal einen Schluck!», sagte sie besorgt. «Jetzt nicht durchdrehen auf der Zielgeraden!»
    Und zu George: «Das kommt alles ein bisschen plötzlich!»
    George nickte und streichelte mir über den Rücken. «Aber ich glaube, es gefällt ihr. Sie glitzert sogar», schmunzelte er. «Tust du das öfter?»
    «Nur wenn ich mir die Kugel gegeben habe», japste ich, woraufhin auch meine Freundin loskreischte.
    Als wir uns wieder einigermaßen gefangen hatten, wedelte Antonia mit ihrem Loszettel. «Also, jetzt mal wieder zum Ernst des Abends zurück. Welche Nachricht wollt ihr zuerst hören? Die gute oder die schlechte?»
    «Mir egal.» Ich wischte mir die letzten Lachtränen aus dem Gesicht und rückte ein wenig näher an George heran.
    «Okay …» Antonia schaute angestrengt auf den Zettel. «Die gute Nachricht ist, dass wir heute Abend am selben Tisch sitzen.» Sie zog eine Grimasse. «Und nun die schlechte Nachricht: Der ‹böse Wolf› heißt Egbert!»

    «Was ist denn so schlimm an diesem Egbert?», erkundigte sich George, während wir die Orangerie betraten. «Ist er gewalttätig?»
    «Kommt drauf an, wie man Gewalt definiert», ätzte Antonia. «Er ist zum Einschlafen langweilig und kann sich nur über Finanzthemen unterhalten. Außerdem hat er eine elend feuchte Aussprache.»
    «Und er wohnt mit seinen achtunddreißig Jahren noch bei Mami und Papi», ergänzte ich das Bild.
    «Oliver hat bei seinem Auszug allen Ernstes vorgeschlagen, dass Egbert zu uns zieht», erzählte Antonia. «Aber das haben wir zum Glück abschmettern können. Dafür wohnt Bettina jetzt bei uns. Sie macht heute Abend das Catering.» Sie zeigte auf das Buffet. «Dahinten steht sie!»
    «Diese hübsche Blonde?», fragte George.
    Mein Magen krampfte sich auf der Stelle zusammen. Logisch, er stand nicht nur auf Rothaarige, sondern auch auf Blondinen. Ich hätte es wissen müssen! Alle Männer standen auf Blondinen, und wenn selbige auch noch gut aussahen, fingen sie an zu sabbern und –
    «Nicht dass
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