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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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ich auf Blondinen stehe», unterbrach George die neueste Achterbahnfahrt in meinem Kopf. «Aber sie sieht sehr taff aus!»
    Das klang schon besser, und ich strahlte ihn an. «Oh ja, sie ist total auf Zack und eine tolle Freundin! Auf die kann ich mich absolut verlassen.»
    «Ist gut, Eva …», flüsterte Antonia mir ins Ohr. «Er zerrt Bettina schon nicht gleich in die nächste dunkle Ecke.»
    Ich zog eine Grimasse. «Schau mal, dein Partner wartet schon auf dich. Und er sieht aus, als wüsste er nicht mal von der Existenz solcher Ecken!»
    «Wohl wahr!» Antonia zog ein langes Gesicht. «Hatte ich nicht behauptet, dass ich mich heute amüsieren wollte?»
    «Irgendwas war da», bestätigte ich. «Aber ob dir das an diesem Tisch gelingt, wage ich zu bezweifeln.» Ich beobachtete, wie meine Freundin sich immer wieder umschaute. «Was ist denn?»
    «Ich suche diesen süßen Paul», sagte sie. «Nicht jeder hat so viel Glück wie du.» Während wir beobachteten, wie George Egbert die Hand schüttelte, hakte sie sich bei mir ein. «Aber jetzt erzähl mal. Wie kommt es denn jetzt zu diesem Wahnsinnszufall?»
    «Hat Oliver mit ihm eingefädelt», flüsterte ich und erzählte ihr die Story in Kurzform.
    «Der hat die gejagt ?», rief Antonia verdutzt.
    «Psst! Das ist alles noch geheim!»
    «’tschuldigung», murmelte meine Freundin. «Ha, da ist er ja. Bin gleich wieder da!» Sie ließ mich los und steuerte auf Badehosen-Paul zu.
    Der Höflichkeit halber schüttelte ich nun auch das feucht-schlaffe Händchen von Egbert und setzte mich mit George an den Tisch.
    «Was ist mit Rotkäppchen?», fragte er. «Hat sie sich zur Großmutter geflüchtet?»
    «Sie hat gerade einen Bekannten gesehen. Gleich ist sie wieder da.»
    «Der böse Wolf scheint ihr ja mächtig im Magen zu liegen, was?», brummelte George mir ins Ohr.
    Auch in meinem Magen ging die Post ab. Ich hätte ihn am liebsten in die nächste dunkle Ecke gezerrt und dort –
    «So, da sind wir!» Ein stattlicher Herr trat an unseren Tisch und unterbrach unser Getuschel. «Wir haben heute Abend das Vergnügen, Tischnachbarn zu sein. Wenn ich vorstellen darf? Kermit und Miss Piggy! Und das hier sind Bonnie und Clyde!»
    Wilder konnte die Mischung an unserem Tisch kaum noch werden: Miss Piggy stellte sich als eine alte Freundin von Kirsti vor, und lediglich ihre große Handtasche erinnerte entfernt an das Schwein aus der Muppetshow. Sie war dünn und lang und sehr schweigsam. Dafür babbelte Kermit, ein Onkel von Oliver, ohne Punkt und Komma. Hauptsächlich über sein Lieblingsthema: Frisuren. Als vollwertiges Mitglied des Clans hatte auch er einen eigenen Friseursalon, und schon bald waren wir über sämtliche neue Trends informiert.
    Doch es kam noch schlimmer: Das zweite Pärchen setzte sich aus einer Tante und einem Cousin von Kirsti zusammen. Es war sofort klar, dass schon die bloße Anwesenheit von «Clyde» zu viel für Tante Bonnie war, und in Ermangelung einer Schusswaffe versuchte sie, ihn mit ihren Blicken zu töten. Eine Tatsache, die Cousin Hubert – «Ihr könnt Hubi zu mir sagen» – völlig kaltließ. Hubi war Gebrauchtwagenhändler und schaffte es spielend, das Gesprächsniveau in ungeahnte Tiefen zu reißen.
    «Soso, Friseur sind Sie! Hähähä! Na ja, das bin ich in gewisser Weise auch, wissen Sie? Ich frisiere auch so manche Karre! Hähähä!» Gerade als er ansetzte, diesen Witz allen, die nicht so richtig lachen konnten, zu erklären, verschaffte Oliver sich zum zweiten Mal an diesem Abend Gehör, und Hubi musste die Klappe halten.
    Der Bräutigam hieß uns noch einmal herzlich willkommen. «Es ist mir eine große Freude, dass Sie sich am heutigen Tag ein Zeitfenster –»
    Falsches Sprachmodul. Oliver merkte es und fing noch mal von vorne an: «Es ist mir eine große Freude, dass Sie gekommen sind, um mit Kirsti und mir zu feiern!»
    Er zeigte auf das kunstvoll frisierte Ehepaar zu seiner Rechten. «Und natürlich freuen wir uns riesig, dass meine Eltern –» Das Ehepaar Brückner stand kurz auf und nickte nach allen Seiten. «Und auch meine Schwierigeltern …» Wir begannen zu lachen, und Oliver stand mit hochrotem Kopf da. «Meine Schwiegereltern, meine ich, heute mit uns feiern können!»
    «Das war abbah supah lustig, odah?», versuchte Kirsti die Laune ihrer Mutter zu retten, aber Frau Klug schaute Oliver giftig an. Vater Klug dagegen prostete ihm zu, nahm einen großen Schluck Prosecco und kicherte vergnügt.
    «Ich fürchte, Oliver
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