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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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komme, um eine kleine Pause einzulegen und mir ein paar nette Klamotten für heute Abend zu holen. Bei der Gelegenheit könnte ich euch dann anschließend im Auto mitnehmen. Bis dann!»
    «Das ist aber Bettina», sagte Antonia, die die Ansage mitgehört hatte.
    «Danke für die Info. Das habe ich auch geschnallt.»
    «Ist ja schon gut …» Sie zog die Brauen hoch und sah mich kritisch an. «Nicht durchdrehen, Eva. Das bringt’s nicht.»
    «Auch für diesen wertvollen Tipp vielen Dank!» Ich ließ mich verzweifelt in meinen Lesesessel plumpsen. «Was soll ich denn machen? Mich freuen, dass er sich noch nicht gemeldet hat? Ich kann an nichts anderes mehr denken! Und wenn ich ‹nichts› sage, meine ich ‹nichts›!»
    «Vielleicht legst du dich einfach ein bisschen hin», schlug Antonia vor. «Du kannst ja dein Mobilteil und dein Handy neben dich legen, seine Stimme weckt dich dann, und die Welt ist wieder in Ordnung. Das wäre doch was, oder?»
    Ich ließ mir den Vorschlag durch den Kopf gehen. «Wahrscheinlich wird es das Beste sein», seufzte ich. «Und wenn er nicht anruft?»
    «Dann wecke ich dich um vier», versprach Antonia. «Und zwar mit meiner süßesten Stimme.»
    Ich gab mich geschlagen und kuschelte mich unter eine Wolldecke aufs Bett, meine Telefone hübsch neben mir aufgereiht. Und fiel bald in einen unruhigen Schlaf.

    Als ich um zehn vor vier die Augen aufschlug, lagen beide Geräte immer noch neben mir auf dem Bett, ohne einen einzigen Ton von sich gegeben zu haben. Ich stöhnte und zog mir die Decke über den Kopf, als Antonia hereinschaute.
    «Eva, aufwachen!»
    «Ist mir egal», sagte ich mit Grabesstimme. «Ich habe die Schnauze voll von allem und jedem und bleibe für den Rest des Tages im Bett!»
    «Kannst du vergessen», sagte Antonia. «Ich habe extra frischen Kaffee gemacht und Hörnchen geholt. Aber die gibt’s nur in der Küche. Hopp! Raus mit dir!»
    Mir war klar, dass sie nicht lockerlassen würde, und ich quälte mich aus dem Bett.
    «Nach dem Kaffee geht es dir besser, glaube mir!», sagte Antonia betont munter.
    «Es wird mir erst wieder gutgehen, wenn ich ihn gesprochen habe und weiß, wann wir uns treffen», verbesserte ich sie.
    «Weißt du, was mir an der ersten Verabredung immer am meisten gefällt?» Sie schaute mich ganz entrückt an. «Der erste Gute-Nacht-Kuss vor der Haustür.»
    «Mein Gott, das war vielleicht so, als ich sechzehn war!» Bettina kam herein.
    «Bei mir ist das immer noch so», hielt Antonia stur dagegen. «Der erste Kuss und die Vorfreude, wie alles weitergehen wird.»
    «Das Schönste am ersten Date ist der Sex danach», sagte Bettina und setzte sich zu uns. «Schau, wenn er zum Beispiel nicht gut küsst, sollte man ihm wenigstens die Chance geben, es auf anderem Gebiet wiedergutzumachen, oder?»
    «Ich weiß nicht.» Antonia schaute uns skeptisch an. «Wenn ein Mann schon schlecht küsst … Was meinst du, Eva?»
    «Ich weiß nicht mal mehr, wie küssen überhaupt geht.» Ich trank vorsichtig einen Schluck heißen Kaffee. «Das letzte Mal, als es dazu kommen sollte, vibrierte sein Handy in der Hose, und seitdem hat mich weder jemand geküsst, noch hat es irgendwo vibriert.» Ich hob mein Handy auf und ließ es demonstrativ auf den Tisch plumpsen. «Bei mir regt sich rein gar nichts!»
    «Ach, du Arme!» Bettina beugte sich zu mir. «Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ER immer noch nicht angerufen hat?»
    «So ist es. Und ich bleibe heute Abend zu Hause», was mir ein sofortiges «Oh nein!» von meinen Freundinnen einbrachte.
    «Kommt überhaupt nicht in Frage», rief Antonia. «Und mal abgesehen davon: Wann hast du in nächster Zeit die Gelegenheit, dieses Wahnsinnskleid anzuziehen?»
    «Und denk an die Unterwäsche», haute Bettina in die gleiche Kerbe. «Wir wissen ja, dass du schrecklich verknallt bist, aber –»
    «Wahrscheinlich bin ich nicht verknallt, sondern habe einen Knall.» Ich tat mir von Minute zu Minute mehr leid. «Ich hätte große Lust, mir die Kugel zu geben.»
    Antonia stand auf. «Gute Idee, die bekommst du von mir.» Sie marschierte aus der Küche und ließ uns verdutzt zurück.
    Kurz darauf legte sie eine verführerisch duftende Badekugel vor mich hin. «Was du jetzt brauchst, ist ein schönes Bad. Danach sieht alles wieder ganz anders aus.»
    Die Kugel roch wirklich himmlisch, und ich gab mich geschlagen.

    Als ich im duftenden warmen Wasser lag, legte Antonia noch einen schönen Jazz auf und ließ mich allein. Allmählich
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