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George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)

Titel: George Clooney, Tante Renate und ich (German Edition)
Autoren: Fanny Wagner
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strömten die Hochzeitsgäste zum Palmenhaus zurück, und ich ließ mich mittreiben. Auf der Terrasse stand das Brautpaar, eingerahmt von den jeweiligen Eltern.
    Kirsti strahlte wie ein Scheinwerfer, und auch Oliver sah um einiges glücklicher aus. Er klatschte in die Hände, um sich Gehör zu verschaffen.
    «Bevor wir mit dem Aperitif beginnen, möchte ich kurz ein paar Spielregeln für den heutigen Abend bekanntgeben», fing er an. «Damit unsere Gäste sich ein wenig besser kennenlernen, hatten Kirsti und ich folgende Idee.» Er zeigte auf zwei Zylinderhüte, die jeweils links und rechts auf einem Tisch am Eingang standen. «Jeder Gast wird gebeten, aus einem der Hüte einen Zettel zu ziehen. Die Damen bitte rechts, die Herren links.»
    Er räusperte sich umständlich, und Kirsti nutzte die Pause, um ein «Total supah lustig!» loszuwerden.
    «Genau», nahm ihr Gatte den Faden wieder auf. «Auf diesen Zetteln stehen die Namen von berühmten Paaren. Wenn einer der Herren beispielsweise den Namen ‹Kermit› zieht, muss er sich auf die Suche nach ‹Miss Piggy› machen. Eine Julia macht sich auf die Suche nach Romeo, Cleopatra versucht ihren Caesar zu erwischen und so weiter und so fort. Wenn sich das Paar zusammengefunden hat, geht es hinein und bekommt dort ein Glas Prosecco. Anschließend kann es auf einer Tafel im Saal nachsehen, an welchem Tisch für sie reserviert ist.»
    «Supah, odah?» Kirsti strahlte, als hätte sie die Paare persönlich erfunden.
    «Es gibt jedoch eine Ausnahme», fuhr Oliver fort. «Meine frühere Mitbewohnerin Eva ist ja schon Teil eines sehr berühmten Paares und braucht sich nicht auf die Suche zu machen. Adam wird sie schon finden!» Er zwinkerte mir zu. «Also, dann mal los!»
    Während die Gäste sich auf die Hüte stürzten, stand ich etwas verloren herum.
    «Hast du eine Ahnung, was da gespielt wird?», fragte Antonia, als sie mit einem Los zurückkam. «Oliver hat dich ja richtig verschwörerisch angesehen.»
    Ich zuckte die Schultern. «Ich kann nur hoffen, dass der Knabe bald hier auftaucht, denn für Prosecco könnte ich gerade einen Mord begehen.»
    «Ach du Scheiße, ich bin ‹Rotkäppchen›!» Antonia starrte auf den kleinen Zettel.
    «Wie passend!», grinste ich. «Da kann ich nur hoffen, dass der ‹böse Wolf› auch ein scharfer Wolf ist!»
    «Nicht nur du!» Meine Freundin schüttelte ihre rotbraunen Haare nach hinten. «Pass auf, ich kreise den Typen gleich mal ein und schmuggele dir ein Glas Alkohol raus, für den Fall, dass Adam dich nicht sofort findet. Bis gleich!»
    Ich beobachtete die Menschen um mich herum. «Ich bin ‹Tristan›!», rief ein dicker, schwitzender Mann. «Isolde, wo bist du?»
    Na, wenigstens dieser Kelch ging schon mal an mir vorüber.
    «Sind Sie zufällig ‹Minni Maus›?», fragte mich ein schüchtern aussehender Jüngling.
    Ich schüttelte den Kopf. «Eva», sagte ich knapp. Arme Minni. Das versprach ein anstrengender Abend für sie zu werden.
    Als ich den Eingang des Palmenhauses betrat, um nachzusehen, wo Antonia mit dem versprochenen Prosecco blieb, klingelte plötzlich mein Handy. Mein Herz setzte für einige Takte aus, und ich wühlte wie verrückt in meiner Handtasche. «Ja, Eva Schumann!»
    «Hallo, Eva. Hier ist Adam», sagte eine dunkle Stimme. «Alles klar?»
    «O, äh, ganz … äh, ja», stammelte ich. Verdammt, diese Stimme kannte ich doch! Ich hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden, und ging langsam rückwärts raus zur Terrasse. «Und … äh, selbst?»
    Wirklich prickelnde Unterhaltung, Eva! Himmel! Reiß dich mal zusammen!
    «Mir könnte es im Augenblick gar nicht bessergehen», sagte «Adam» leise. «Jetzt, wo ich dich endlich an der Strippe habe …»
    Oh Gott, ich hatte das Gefühl, dass meine Beine gleich nachgaben, und sämtliche Zellen in meinem Körper schrien: «Frische Luft!» Ich ging einen weiteren Schritt zurück, als mich plötzlich jemand von hinten umarmte.
    «He, was soll das?», rief ich und ließ vor Schreck mein Telefon fallen.
    «Kein Wunder, dass es manchmal nicht funktioniert», sagte die wohlbekannte Stimme. «Du darfst es nicht auf den Boden werfen. Das mögen Handys nicht!»
    Mit offenen Mund drehte ich mich um und sah: George.
    «W-wa-was machst du denn hier?», stammelte ich. «Und w-wie, wie …» George schloss mich erneut in die Arme, diesmal von vorne.
    «Nicht umkippen», sagte er. «Ich fände es höchst unfair, wenn du jetzt, wo ich dich endlich gefunden habe, dahinstirbst,
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