Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Und weil das so war, jagte Scotland Yard nach wie vor einen Killer, den es überhaupt nicht mehr gab.
    Aber Kate konnte sehr gut ohne den Ruhm und die Anerkennung ihrer Umgebung leben.
    Für sie war nur wichtig, dass sie durch dieses unglaubliche Abenteuer James kennengelernt hatte. Die Tage mit ihm waren so schnell vergangen wie ein schöner Traum, an den man sich immer wieder gerne erinnert.
    An diesem festlichen Tag der Ausstellungseröffnung spürte Kate, dass ihr neuer Freund etwas loswerden wollte.
    „Ich kenne dich, James. Was ist mit dir? Du willst mir doch etwas sagen, oder?“
    James räusperte sich. Er wurde erst rot, dann bleich. Kate runzelte irritiert die Stirn. Sie hatte ihn als einen furchtlosen Vampirjäger kennengelernt, aber nun fiel ihm plötzlich das Sprechen schwer. „Ja, Kate. Äh, ich wollte diesen feierlichen Rahmen nutzen, um … du und ich … ach, was soll ich viele Worte machen: Würdest du dich mit mir verloben?“
    Kate fiel aus allen Wolken. Heimlich hatte sie ja schon auf einen solchen Antrag gehofft. Wenn sie die Ringe tauschten, dann waren sie offiziell ein Paar und konnten es sogar riskieren, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten oder sich zu küssen.
    Wenn sie so etwas ohne Verlobungsring tat, galt sie in den Augen der Gesellschaft als billiges Flittchen, das leicht zu haben war. Und das war auf die Dauer auch kein schönes Gefühl, selbst nicht für eine unkonventionelle Frau wie Tinker-Kate.
    Ihr traten Tränen der Rührung in die Augen. „Ja, James. Das würde ich sehr gerne tun.“
    „Auf diese Antwort hatte ich gehofft.“ Mit diesen Worten zog James eine kleine Schatulle aus seinem Gehrock und öffnete sie. Die Schachtel enthielt zwei Verlobungsringe, von denen er einen sofort an Kates Hand steckte. Das Geschmeide war aus Silber, wie es sich für einen Vampirjäger gehört.
    Nun steckte Kate den anderen Ring an seinen Finger. Sie bekamen gar nicht mit, dass die Königin nun die Weltausstellung für eröffnet erklärte. Plötzlich brandete gewaltiger Applaus auf, Hochrufe ertönten.
    Das Spektakel galt nicht Kate und James, aber das war ihnen nicht wichtig. Sie gaben sich einen zärtlichen Kuss, der gar nicht mehr aufhören wollte.
    Kate konnte an diesem Tag nicht ahnen, dass sie schon wenige Tage später von Scotland Yard auf den Kontinent geschickt werden würde. Dem britischen Empire drohten bereits neue Gefahren, die nur durch eine furchtlose Dampfkutter-Pilotin wie Tinker-Kate abgewendet werden konnten …
    Fortsetzung folgt am 6.5.2013 …