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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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Kate gerechnet, aber nicht damit. Merrick Grim wollte sie selbst zu einer Blutsaugerin machen! Einen Moment lang war sie sprachlos. Dafür redete der Sippenanführer weiter.
    „Sie können mir später danken, wenn wir den Akt des Eintritts in die dunkle Welt vollzogen haben. Tatsache ist, ich wünsche mir eine aufgeweckte Leibdienerin an meiner Seite. Diese Rolle ist einige Jahrhunderte lang von Vespasia ausgefüllt worden. Aber der Ausgang ihres Zweikampfes mit Raja Singh dürfte ja auch Ihnen bekannt sein. Wie auch immer, ich kann der Vergangenheit keine Träne nachweinen. Und ich werde über Vespasias Abgang sehr schnell hinwegkommen, sobald ich Sie als meine neue rechte Hand eingeführt habe.“
    „Glauben Sie wirklich, ich würde mich darauf einlassen?“
    Merrick Grim hatte für Kates empörte Antwort nur Hohn und Spott übrig.
    „Glauben Sie, dass Sie es sich aussuchen können, Miss Fenton? Sie enttäuschen mich. Für so naiv hätte ich Sie nicht gehalten. Sie verkennen offenbar Ihre Lage. Ich werde Sie den dunklen Mächten weihen, ohne Sie um Erlaubnis zu fragen. Und es gibt absolut nichts, was Sie dagegen tun können.“
    Der Sippenanführer stieß einen schrillen Pfiff aus. Daraufhin kamen einige weitere Vampire aus der Kammer, in der auch der bewusstlose James lag. Kate hoffte, dass ihm nichts Schlimmeres zugestoßen war. Außerdem wurden nun zwei weitere Türen von außen mit brutaler Gewalt aufgestoßen. Insgesamt waren es mehr als ein Dutzend Untote, die nun einen undurchdringlichen Kreis um Kate und die Maschine bildeten.
    Kate warf den Kopf verzweifelt hin und her. Sie schaute in die fahlen Gesichter der Blutsauger, die sich ihr langsam näherten. Ihren Revolver hätte sie ebenso gut wegwerfen können, er nutzte ihr überhaupt nichts. Allenfalls mit James’ Silberdolch hätte sie noch versuchen können, ihre Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Aber die Stichwaffe befand sich vermutlich immer noch in der Tasche ihres Geliebten.
    Kate dachte in diesen Augenblicken innig an James.
    Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was für ein schreckliches Schicksal ihm bevorstand. Merrick Grim würde sich an James gewiss furchtbar für alle Verluste rächen, die er dem Vampirclan zugefügt hatte. Und wenn Kate erst einmal selbst eine Blutsaugerin geworden war, würde sie Merrick Grim dabei wahrscheinlich sogar noch helfen.
    Diese Vorstellung war beinahe mehr, als sie ertragen konnte.
    Da ertönte plötzlich die näselnde Stimme von Phineas Fletcher. Kate hatte in ihrer seelischen Not den exzentrischen Erfinder vollkommen vergessen.
    „Sie sehen sich also bereits als Sieger, Merrick Grim? Sie sollten eigentlich wissen, dass ein britischer Gentleman niemals aufgibt.“
    Noch während Phineas Fletchers letzte Worte verklangen, sprang der Motor seiner Maschine an. Der Lärm war ohrenbetäubend. Kate musste sich die Ohren zuhalten, was aber nicht viel nützte. Die Apparatur erzeugte starke Schwingungen, die Luft schien zu beben. Kate stand breitbeinig eine Mannslänge von der Maschine entfernt, um nicht zu Boden geschleudert zu werden. Ansonsten stellte sie bei sich selbst keine negativen Reaktionen fest.
    Aber die Wirkung der Apparatur auf die Vampire war absolut verheerend.
    Die Blutbestien schienen zu spüren, dass ihre unnatürliche Existenz nun vorbei war. Aber es gab absolut nichts, was sie dagegen tun konnten. Fast alle hielten sich ebenfalls die Ohren zu, aber das hatte keinen Effekt. Andere suchten ihr Heil in der Flucht. Aber keiner von ihnen kam weiter als ein paar Meter. Manche zerfielen noch in der Bewegung zu einer Staubsäule.
    Merrick Grim hielt am längsten durch. Das lag wahrscheinlich daran, dass er das stärkste dieser Nachtwesen war. Sein Gesichtsausdruck zeigte zunächst Erstaunen, dann blanke Furcht. Im nächsten Moment war das Antlitz überhaupt nicht mehr zu sehen. Zusammen mit dem Rest seines Körpers wurde der Kopf zu einem mannshohen Aschekegel, der gleich darauf zusammensackte.
    Seit dem Einschalten der Maschine waren kaum drei Minuten verstrichen, da war die gesamte Vampirsippe ausgelöscht.
    Phineas Fletcher stellte seine Apparatur wieder ab. „Ich will mich nicht selber loben, aber diese Erfindung kann ich mir bei der Königlichen Akademie gewiss patentieren lassen.“
    Kate hörte nicht auf die zufriedene Stimme des Wissenschaftlers. Es interessierte sie eigentlich auch nicht, auf welche Art und Weise die Blutsauger vernichtet worden waren. Darüber konnte man immer noch
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