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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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in der Hand zurück. Er reichte Phineas Fletcher den gewünschten Gegenstand hoch.
    „Vielen Dank, mein junger Freund. Es kann sich nur noch um wenige Minuten handeln, bis ich fertig bin. Dann werde ich meine Gastgeberpflichten nicht mehr so sträflich vernachlässigen.“
    Kate hätte lachen können, wenn ihre Lage nicht so verzweifelt gewesen wäre. Dass Phineas Fletcher ihr noch keinen Tee angeboten hatte, war momentan das Geringste ihrer Probleme. Es war ein sehr bedrückendes Gefühl, in dieser Werkstatt wie die Maus in der Falle zu sitzen. Kate war sicher, dass sich der Belagerungsring der Vampire immer enger um sie zog, obwohl man keinen einzigen Blutsauger erblicken konnte.
    Aber eine andere Empfindung brachte sie noch viel mehr durcheinander: Eigentlich hätte Kate sich in James’ Gegenwart trotz der Bedrohung von außen geborgen und beschützt fühlen sollen. Aber das war nicht so. Plötzlich kam es ihr vor, als ob eine unsichtbare Mauer aus Eis zwischen ihr und ihrem Geliebten aufgebaut wäre. Sie schaute James an und suchte nach Veränderungen in seinem Äußeren.
    Das hier war zweifellos der Mann, in den Kate sich Hals über Kopf verliebt hatte. Doch seine schönen nussbraunen Augen hatten ihren Glanz verloren. Die hochgewachsene athletische Gestalt war immer noch dieselbe, und auch an seiner Kleidung hatte sich nichts verändert. Jedenfalls war das zunächst Kates Meinung. Doch dann fiel ihr ein winziges Detail auf.
    James’ Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. „Was ist mit dir los, Süße? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
    „Einen Geist nicht, aber einen Vampir“, erwiderte Kate und richtete ihren Revolver auf die Gestalt vor ihr. „Sie sind nicht James!“
    Ihr Gegenüber applaudierte ironisch, bevor die Antwort kam. „Kompliment, meine Liebe. Sie sind scharfsinniger, als ich angenommen hatte. Wie haben Sie mein kleines Täuschungsmanöver herausgefunden?“
    „Ihr Gehrock – er ist vollkommen unbeschädigt. James hingegen hatte einen kleinen Riss im Stoff seiner Oberbekleidung, wahrscheinlich ist er an irgendeinem Nagel hängengeblieben.“
    „So? Nun, manchmal stößt auch die Magie an ihre Grenzen. Ich habe eine Beschwörungsformel, mit der ich mich in die exakte Kopie eines menschlichen Wesens verwandeln kann. Aber solche Kleinigkeiten bleiben dabei offenbar unberücksichtigt.“
    „Ihre Magie und Ihre Beschwörungsformeln sind mir egal“, rief Kate wütend. „Wo ist der echte James? Was haben Sie mit ihm gemacht?“
    „Er befindet sich in der Kammer dort hinten, aus der er die Ölkanne holen sollte. Diese Gelegenheit konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Ich wartete dort bereits mit einigen Getreuen auf die passende Gelegenheit für einen Angriff. Aber als James Barwick dort hereinkam, konnte ich der Versuchung einfach nicht widerstehen. Ich schlug ihn nieder, und er ging zu Boden, obwohl er normalerweise sehr reaktionsschnell ist. Aber vielleicht hat ja die Liebe seine Wachsamkeit geschmälert. Nicht wahr, Miss Fenton?“
    „Ihren Sarkasmus können Sie sich an den Hut stecken. Wer sind Sie eigentlich?“
    Kate ahnte die Antwort, und in ihrem tiefsten Inneren fürchtete sie sich auch davor. Das Wesen in Gestalt von James sagte nichts, stattdessen hüllte es sich plötzlich in eine rötliche Nebelsäule. Als sich die Schwaden wieder lichteten, stand ein sehr attraktiver Vampir mit wachsbleicher Haut vor Kate.
    „Sie sind Merrick Grim, nicht wahr?“
    „Mein Name ist Ihnen also schon geläufig. Das freut mich sehr, Miss Fenton. Auch ich bin über Sie sehr gut informiert. Diese bedauernswerte Kreatur Mick O’Leary hat ja wirklich alles getan, um sich bei mir beliebt zu machen. Er hat mir erzählt, dass sie sich nach dem Tod ihres Vaters und ihrer Mutter allein durchs Leben schlagen müssen. Man trifft nicht viele junge Damen, die sich als Dampfkutter-Pilotin ihr tägliches Brot verdienen. Mein Kompliment, Miss Fenton.“
    „Ihre schmierigen Schmeicheleien können Sie sich sparen, Grim. Warum töten Sie mich nicht einfach? Mein Revolver wird Sie gewiss nicht davon abhalten, oder?“
    „Nein, eine Schusswaffe kann nur Menschen oder sehr schwachen Vampiren gefährlich werden. Aber ich gehöre keiner dieser beiden Kategorien an, das werden Sie sich schon gedacht haben. – Nein, ich denke gar nicht daran, Ihnen das Leben zu nehmen. Stattdessen möchte ich Ihnen das ewige Leben schenken. Nun, wie klingt das für Sie?“
    Mit allem hatte
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