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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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das Knarren erneut, lauter diesmal.
    Und dann kam Kate dem Rätsel auf die Spur. Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie sich so schnell ins Bockshorn hatte jagen lassen. Kate leuchtete auf den Boden. Sie ging momentan nicht auf steinernem Untergrund, sondern auf langen Holzbrettern. Kate hatte also das Geräusch am anderen Ende des Brettes durch ihr Gewicht selbst verursacht!
    Langsam stieß sie die Luft aus den Lungen. Erleichterung machte sich in ihrem Inneren breit, doch Kate hatte sich zu früh gefreut. Denn nun verlor sie den Boden unter den Füßen.
    Die Holzbohlen kippten nach unten weg. Offenbar waren die Dielen in Wirklichkeit eine Art Wippe mit einer Achse in der Mitte. Schnell ging Kate mit einem großen Schritt zurück, um das Gewicht wieder auszugleichen. Das gelang ihr auch, aber der Boden unter ihr schwankte immer noch. Breitbeinig stand sie in der Mitte der Holzkonstruktion. Wenn sie nach links oder rechts ging, dann würde sie in die Tiefe stürzen.
    Kate wollte sich gar nicht ausmalen, was sie dort unten erwarten würde. Sie war in eine Vampirfalle geraten. Phineas Fletcher hatte ja bereits im Xerxes Club bewiesen, was für geniale und tückische Konstruktionen er bauen konnte. Warum war Singh dieser Gefahr nicht zum Opfer gefallen?
    Wahrscheinlich war der alte Inder in seiner Gestalt als Fuchs viel zu leicht gewesen, um die Wippe zu aktivieren. Eine andere Erklärung fiel Kate so schnell nicht ein. Für sie war jetzt nur wichtig, dass sie diese Falle umgehend hinter sich ließ. Sollte sie hier vielleicht ausharren, bis James sie rettete? Darauf wollte sie nicht warten, außerdem brauchte er möglicherweise selbst ihre Hilfe. Nein, es gab nur eine Möglichkeit – Kate musste versuchen, aus eigener Kraft der Wippfalle zu entkommen. Sie leuchtete an den Gangwänden entlang. Allzu weit waren diese nicht voneinander entfernt. Kate kam eine riskante Idee.
    Sie drückte ihren Rücken gegen die eine Wand, ihre Beine gegen die andere. Dann bewegte Kate sich seitwärts – so wie einer der Taschenkrebse, die man auf dem Londoner Fischmarkt kaufen konnte. Es war anstrengend, und einmal wäre sie beinahe abgestürzt. Aber dann klemmte Kate sich doch wieder fest zwischen die beiden aus Stein gemauerten Wände. Mit ihrer Blendlaterne leuchtete sie Richtung Boden. Kates Muskeln zitterten bereits, als sie endlich das Ende der hölzernen Wippe erblickte. Aufatmend sprang sie hinunter auf den aus Steinquadern bestehenden Boden.
    Kate lauschte und schnüffelte.
    Irgendwo in diesem fensterlosen Labyrinth lief eine Dampfmaschine. Der unverkennbare Gestank von verbrannter Kohle reizte ihre Nasenschleimhäute, und das Stampfen der eisernen Zylinder war ihr ebenfalls wohlbekannt. Es musste eine größere Apparatur sein als der Motor, der Kates Dampfkutter antrieb. Aber sie hätte unmöglich sagen können, wie weit sich die Maschine von ihr entfernt befand. Es war schwierig, sich in diesen düsteren Gängen zu orientieren.
    Kate bog um eine Ecke – und erschrak.
    Vor ihr ragte plötzlich eine riesenhafte Gestalt auf. Sie glaubte schon, einem besonders riesenhaften Vampir begegnet zu sein. Kate richtete ihren Revolver auf das Wesen, als sie ihren Irrtum erkannte. Vor ihr stand kein Blutsauger, sondern ein Roboter. Der aus brüniertem Stahlblech bestehende Automat hatte einen großen Spiegel vor seinem Brustpanzer, während die metallenen Arme in Sägemessern aus Silber endeten.
    Kate musste nicht lange nachdenken, um die Funktion des Roboters zu begreifen. Die Maschine erkannte automatisch Vampire, weil diese kein Spiegelbild besaßen. Dann wurden offenbar die Sägemesser-Arme aktiv. Kate stellte erleichtert fest, dass sie sich selbst in dem blankpolierten Spiegel sehen konnte.
    „Kannst du sprechen? Verstehst du mich?“
    Der Roboter gab keine Antwort auf Kates Fragen. Allerdings bemerkte sie im Näherkommen, dass er überhaupt keinen Mund hatte. Sie war auch nicht sicher, ob er ihre Worte begreifen konnte. Zwar gab es schon seit einigen Jahrzehnten Haushaltsroboter im britischen Empire, doch sie waren meistens nur mit einfachen Arbeiten wie Fegen oder Feuermachen betraut.
    Kate fragte sich, ob der Roboter überhaupt funktionierte. Aber schon wenige Augenblicke später begann sich der mechanische Koloss zu bewegen.
    Dafür gab es nur eine Erklärung: Hinter Kate befand sich ein Vampir – oder sogar mehrere! Sie fuhr herum. Tatsächlich, es waren zwei.
    Die Kreaturen mussten sich lautlos genähert haben. Wenn
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