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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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Masse. Nach einigen Minuten hatte Kate sich soweit beruhigt, dass sie vom Boden aufstehen konnte. Entschlossen presste sie die Lippen aufeinander. Singhs Opfer sollte nicht umsonst gewesen sein. Sie musste nun unbedingt James finden. Vielleicht konnte sie ihm ja helfen, und außerdem wollte sie in seiner Nähe sein. In dem Gebäude waren überall Vampire, da konnte sie sich allein nicht sicher fühlen.
    Kate schaute zu der Hinterwand des Kamins hinüber.
    Dort war jenseits der zerborstenen Ziegelsteine nur schwärzeste Finsternis zu sehen. Doch irgendwo in diesem Gewirr von Geheimgängen musste sich James befinden. Ob die Blutsauger auch schon in die versteckten Gebäudeteile von Frawley Manor eingedrungen waren?
    Kate wusste es natürlich nicht.
    Aber sie musste sich auf jeden Fall irgendeine Lichtquelle beschaffen, sonst war sie in dieser Dunkelheit dort verloren. Sie rief sich die Vampirfallen ins Gedächtnis, die Phineas Fletcher in seinem Club hinterlassen hatte. Wenn es ähnliche Apparaturen auch in seinem Haus gab, dann könnte auch Kate selbst durch einen Armbrustbolzen oder einen Silberdolch verletzt werden.
    Sie schaute sich schnell in dem Salon um, wobei sie es vermied, Singhs Leiche anzusehen. Kate vernahm unheimliche Stimmen irgendwo im Gebäude, außerdem schwere Schritte. Aber sie hätte unmöglich sagen können, ob sich Vampire der Tür näherten. Kate musste in dem Geheimgang verschwinden, bevor weitere untote Kreaturen auftauchten.
    Fieberhaft durchwühlte sie einige Schränke, und schließlich entdeckte sie tatsächlich in einer Kommode eine kleine Blendlaterne, die sie mit Hilfe von O’Learys Zündhölzern in Gang setzen konnte. Kate steckte noch den Revolver ein, dessen lautes Knallen die Vampire zumindest ein wenig zurücktreiben konnte.
    Sie fragte sich plötzlich, warum Merrick Grims Schergen nicht schon nach den beiden abgefeuerten Schüssen in den Salon gestürmt waren. Ob die anderen Kreaturen sich in anderen Teilen des Landhauses herumtrieben?
    Kate konnte sich über diese Frage lange den Kopf zerbrechen, aber das würde ihr nichts bringen. Sie kämpfte gegen ihre Furcht und ihre Beklemmung an und kniete sich vor das Loch in der Wand. Singh war in seiner Gestalt als Fuchs natürlich viel kleiner gewesen als sie selbst. Daher musste Kate sich wie eine Schlange durch die Öffnung quetschen.
    Die Luft in dem Geheimgang war abgestanden, roch modrig und feucht. Kate hielt die Laterne in der rechten Hand und ließ den fahlen Lichtstrahl über die unverputzten Wände wandern. Sollte sie sich nach links oder rechts wenden?
    Sie ging in die Richtung, aus der undefinierbare Geräusche drangen. Kate führte sich vor Augen, dass irgendwo hier in diesen versteckten Gewölben jene Wundermaschine stehen sollte, die Phineas Fletcher gegen die Vampirplage einsetzen wollte.
    Sie hatte natürlich keine Ahnung, wie viele Blutsauger sich in Frawley Manor befanden. Es musste eine ganze Horde sein, wenn sie Singh richtig verstanden hatte. Der Gedanke an den toten Inder ließ Kates Herz schwer werden. Aber James lebte noch, daran zweifelte sie nicht. Es kam ihr so vor, als ob seit den heißen Küssen ein besonderes Band zwischen ihnen geknüpft war. Vielleicht war das auch nur eine Illusion. Aber Kate brauchte eine Vorstellung, die ihr Hoffnung gab. Denn Singhs Tod und der Verrat durch ihren langjährigen Heizer waren schon schlimm genug.
    Ein leises Knarren ließ Kate zusammenzucken.
    Es hörte sich so an, als ob das Geräusch in ihrer unmittelbaren Umgebung entstanden wäre. Kate blieb stehen und hielt den Atem an. Ihre Knie wurden weich wie Pudding. Sie führte sich vor Augen, dass sie dank ihrer Blendlaterne ein nicht zu verfehlendes Ziel abgab. Aber was hätte es für einen Sinn gehabt, die Blechleuchte zu löschen? Außerhalb des kleinen blassen Lichtkegels herrschte tiefste Finsternis. Hatte ein Vampir das Knarzen verursacht oder gab es dafür eine andere Ursache?
    Kate überlegte, ob sie den Revolver abfeuern sollte. Sie hatte ja miterlebt, dass Vespasia sehr deutlich auf den Knall reagiert hatte. Aber andererseits wollte Kate keine Munition verschwenden. Sie musste zumindest sicher sein, ob sie wirklich einen Blutsauger in ihrer unmittelbaren Nähe hatte.
    Kate atmete jetzt sehr flach und leise, sie hörte ihr eigenes Herz schlagen. Auf Zehenspitzen machte sie einen Schritt vorwärts. Die Konzentration und Anspannung bewirkten, dass ihr der Schweiß in Strömen über den Rücken floss. Nun vernahm sie
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