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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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der Roboter nicht aktiv geworden wäre, hätten die Blutsauger sich auf Kate stürzen und sie vernichten können.
    Aber nun bewegte sich die Maschine mit erbarmungsloser Präzision auf seine untoten Gegner zu. Kate konnte sich nur noch an die Wand drücken, um nicht von dem vorwärts rollenden Roboter versehentlich zerquetscht zu werden. Das Gerät war schneller, als man es von so einer klobigen Apparatur erwarten konnte. Den Vampiren nützte ihre Kraft nichts, und auch ihre spitzen Reißzähne verfehlten an dem Stahlblech ihre Wirkung.
    Dafür war der Roboter umso erfolgreicher: Seine silbernen Sägemesser zischten durch die Luft, und im Handumdrehen hatten sich die beiden dämonischen Wesen in zwei graue Staubkegel verwandelt. Kate dankte der Maschine im Stillen und setzte aufatmend ihren Weg an dem Roboter vorbei fort. Sie hatte nun verstanden, dass sie ihre Gegner auf gar keinen Fall unterschätzen durfte. Ohne den Roboter wäre sie den Vampiren wehrlos ausgeliefert gewesen. Darüber machte sie sich keine Illusionen.
    Der Qualm wurde allmählich dichter. Irgendwo musste es ein Belüftungssystem geben, sonst hätte man die Luft in diesen engen Gängen nicht mehr atmen können. Kate bemerkte, dass von dem langen Korridor nun auch mehrere Türen abgingen. Sie versuchte, eine zu öffnen, aber es war abgeschlossen. Natürlich hätte sie versuchen können, mit ihrem Revolver das Schloss aufzuschießen. Aber was sollte das bringen? Damit würde sie höchstens die Aufmerksamkeit der Vampire erregen.
    Kate bewegte sich so leise wie möglich vorwärts. Trotzdem blieb sie nicht unbemerkt. Plötzlich wurde eine Tür aufgerissen. Und bevor Kate reagieren konnte, sprang eine dunkle Gestalt sie an. Kate schrie auf, mehr vor Schreck als vor Angst. Sie wollte den Revolver heben, aber dann hielt sie in der Bewegung inne.
    Es war James, der sie überrumpelt hatte.
    Er sah wütend aus, wie sie im Licht der zu Boden gefallenen Blendlaterne erkennen konnte. James hielt sie am Kragen ihres Overalls gepackt. „Wo ist Kate? Was hast du mit ihr gemacht, du verfluchter Dämonenknecht?“
    Kate hätte beinahe gelacht, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. So übel konnte ihre Verkleidung nicht sein, wenn sogar ihr geliebter James darauf hereingefallen war.
    Sie benutzte ihre normale Stimme, als sie antwortete. „Warum ziehst du mir nicht einfach die Lederkappe ab? Dann siehst du, was aus Kate geworden ist.“
    James blieb vor Erstaunen der Mund offen stehen. Aber dann tat er das, wozu sie ihn aufgefordert hatte. Er entfernte die Kopfbedeckung und die Schutzbrille, worauf sich Kates rote Korkenzieherlocken fächerförmig auf dem Boden verteilten.
    Schlagartig verwandelte sich James’ grimmiger Gesichtsausdruck in ein glückliches Lächeln. Dann beugte er sich über sie und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. Kate umarmte ihn lächelnd. Sie war ungeheuer erleichtert, dass James bisher unverletzt geblieben war.
    Aber die stürmische Begrüßung dauerte nicht lange.
    „Was ist geschehen, Kate?“
    Sie berichtete James mit einigen knappen Sätzen von O’Learys Verrat und ihrem erfolgreichen Kampf gegen ihn. James nickte düster.
    „Ja, ich hatte deinen Heizer schon eine ganze Weile in Verdacht. Für mich war klar, dass eigentlich nur er der Dämonenknecht sein konnte. Aber ich hatte eben keinen Beweis.“
    „Aber warum hast du mir denn nichts davon gesagt?“
    „Das hätte ich gern getan, Kate. Aber ich weiß nicht, ob du es für möglich gehalten hättest.“
    Kate musste sich selbstkritisch eingestehen, dass jeder Verdacht gegen ihren alten Weggefährten noch vor kurzer Zeit für sie völlig undenkbar gewesen wäre. Aber das war jetzt zweitrangig. Trotz aller Freude über das Wiedersehen mit James hatte sie ihm das Schlimmste noch gar nicht mitgeteilt.
    „Über O’Learys Untreue werde ich hinwegkommen. Aber wirklich furchtbar ist Singhs Schicksal – er hat sein Leben geopfert, um mich vor dieser entsetzlichen Vampirin zu retten.“
    Kate erzählte von dem Kampf zwischen dem Inder und der Blutsaugerin, der für beide tödlich geendet hatte. James presste die Lippen aufeinander.
    „Ja, Vespasia hat mich mit ihrem Hass verfolgt, seit ich diesen Claudius Myams in einem Duell bezwingen konnte. Ich hätte mich ihr gerne selbst gestellt, aber ich war nicht da.“
    Kate fasste James an den Oberarmen. „Es tut mir sehr leid, dass Singh tot ist. Aber du lebst, und das ist mir ungeheuer wichtig.“
    James küsste Kate noch einmal,
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