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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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Inhalt
    Kate hatte ihre Angst vor den Vampiren verloren. Sowohl im Britischen Museum als auch im Xerxes Club hatten die Blutsauger den Kürzeren gezogen. Gewiss, sie selbst hatte keine Waffe, mit der sie die Untoten besiegen konnte. Aber Raja Singh und vor allem James wussten, wie sie mit diesen Kreaturen umspringen mussten! Nach James’ Kuss fühlte sich Kate ohnehin, als ob sie Bäume ausreißen und jede Schwierigkeit bewältigen könnte.
    „Wieso können Sie sich eigentlich in einen Fuchs verwandeln, Sir?“, fragte Kate Singh übermütig, während sie gemeinsam mit dem Inder und James zu ihrem Dampfkutter zurückging.
    „Das ist eine lange Geschichte, Miss Fenton. Diese Gabe wurde einst meinen Vorfahren von dem Gott Brahma verliehen, um das Böse zu bekämpfen. Ich kann diese Fähigkeit nur anwenden, um gegen Kräfte der Finsternis zu kämpfen. Einem Menschen gegenüber ist meine Göttergabe sinnlos – selbst dann, wenn er sich in den Dienst des Bösen gestellt hat.“
    „Und es gibt leider genügend Männer und Frauen, die den Verführungskünsten eines Vampirs nicht widerstehen können“, warf James düster ein. „Und nicht immer ist es möglich, sie rechtzeitig zu erkennen. Manche von ihnen haben sich eine sehr geschickte Tarnung zugelegt.“
    Kate warf ihm einen verliebten Blick zu. „Aber du lässt dich von so einem Dämonendiener nicht austricksen, James. Oder?“
    „Das will ich hoffen. Aber ich habe mich schon einmal geirrt, als ich dich für eine Erfüllungsgehilfin von Merrick Grim und seinen Kreaturen hielt.“
    Kate lachte unbeschwert. Es kam ihr im Rückblick völlig albern vor, wie sie und James sich ineinander getäuscht hatten. Sie hatte in ihm einen Vampir gesehen, und Kate war in James’ Augen eine Handlangerin der Blutsauger gewesen. Das war ein denkbar schlechter Start, aber dafür waren ihre Gefühle jetzt nur umso stärker.
    Da Kate innerlich auf den höchsten Wolken schwebte, bemerkte sie gar nicht, dass James immer angespannter und unruhiger wurde. Auch Singh blieb wachsam, als sie sich wieder an Bord des Drehflüglers begaben.
    Zunächst flogen sie zu einem der vielen Londoner Kohlendepots, wie Kate es angekündigt hatte. Ihre Bordvorräte reichten nämlich für die Reise nach Aylesbury nicht aus. Doch schon bald senkte sich das große schwarze Blechrohr des Kohlenbunkers auf den Rand von Kates Vorratstender, und inmitten einer beachtlichen Kohlenstaubwolke rumpelte die Kohle in Kates Brennstofftank.
    O’Leary heizte das Kesselfeuer kräftig an. Kate drückte die Steuerhebel nach vorn, und ihr Dampfkutter erhob sich klirrend und scheppernd in die rußgeschwängerte Londoner Luft.
    Obwohl Kate eine gebürtige Hauptstädterin war und London liebte, freute sie sich doch auf die kleine Landpartie. Aylesbury war eine verschlafene Ortschaft, die sich einige Meilen jenseits der Londoner Stadtgrenze mitten in der Provinz befand. Und hier draußen erregte der Anblick eines Drehflüglers immer noch viel mehr Aufsehen als in der Metropole des britischen Weltreichs. Schreiende barfüßige Kinder liefen begeistert über die Felder, als sie die eiserne Flugmaschine haushoch über sich erblickten. Kate winkte ihnen lachend zu. Wahrscheinlich bot sie mit ihrem wehenden Krinolinenkleid und ihrer roten Haarmähne sowie ihrer dunklen Schutzbrille für diese Landkinder einen ziemlich abenteuerlichen Anblick.
    Plötzlich ertappte sich Kate bei dem Gedanken, selbst Kinder zu bekommen. Bisher hatte sie davon nichts wissen wollen, denn es gab ja keinen passenden Mann in ihrem Leben. Dabei galt Kate mit ihren dreiundzwanzig Jahren schon beinahe als alte Jungfer. Gleichaltrige Freundinnen hatten bereits zwei oder drei Söhne und Töchter. Kate wurde rot und warf unwillkürlich über die Schulter einen Blick zurück auf James, der mit Singh auf dem Passagiersitz hockte und die Umgebung genau beobachtete. Sie war froh, dass er in diesem Moment nicht ihre Gedanken lesen konnte. War es nicht grenzenlos übertrieben, nach einem einzigen Kuss diesen Mann als den Vater ihrer zukünftigen Kinder zu sehen?
    Nicht, wenn man so verliebt ist wie ich , dachte Kate schmunzelnd. Sie kannte sich selbst und ihre heftigen Gefühle. Wenn sie für einen Mann entflammte, dann brannte sie innerlich lichterloh wie das Feuer in einem gut angeheizten Dampfkessel. Und James entsprach einfach ihren Traumvorstellungen. Sie hatte sich immer schon gewünscht, von einem attraktiven Gentleman mit guten Umgangsformen umworben zu
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