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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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allein reparieren. Wenn ich dabei deine Hilfe benötige, werde ich es dich wissen lassen.“
    Der Heizer zuckte gleichgültig seine mageren Schultern. In seine Augen konnte Kate nicht sehen, weil er immer noch seine Goggles, seine Schutzbrille trug. „Wie Sie meinen, Chefin.“
    Im nächsten Moment tat es Kate schon wieder leid, dass sie den Alten so angeblafft hatte. Sie musste sich eingestehen, dass ihre Nerven momentan wirklich nicht die besten waren. Erleichtert registrierte sie, dass James auf sie zukam. Er schien sich wirklich nichts getan zu haben, jedenfalls wirkte er überhaupt nicht angeschlagen.
    Kate lief ein wohliger Schauer über den Rücken, als der junge Gentleman seinen Arm um ihre Schultern legte.
    „Und mit dir ist wirklich alles in Ordnung?“
    „Ja, alles bestens. Ich frage mich nur, warum die Maschine den Geist aufgegeben hat. Das werden wir uns gleich mal anschauen. – Nicht wahr, Mick?“
    Den letzten Satz richtete Kate an O’Leary, während sie sich tatendurstig die Ärmel ihres Kleides hochkrempelte. O’Leary schien nicht beleidigt zu sein, jedenfalls kramte der Heizer dienstbeflissen die Werkzeugkiste aus einem kleinen Stauraum neben dem Dampfkessel hervor.
    Es war Kate sehr unangenehm, dass ihre Passagiere hier mitten in der menschenleeren Provinz gestrandet waren. Sie fühlte sich als eine Versagerin. Bisher war sie immer sehr stolz auf ihre Fähigkeiten als Dampfkutter-Pilotin gewesen. Deshalb wollte sie auch unbedingt herausfinden, warum der Flugapparat so plötzlich den Dienst verweigert hatte.
    „Wird die Reparatur lange dauern?“, wollte Singh wissen.
    „Das kann ich Ihnen unmöglich jetzt schon sagen, Sir. Mein Heizer und ich müssen zunächst die Fehlerquelle finden. Einige kleinere Ersatzteile haben wir an Bord, beispielsweise Keilriemen oder Spiralschrauben.“
    „Es ist wirklich wichtig, dass wir Frawley Manor bald erreichen“, betonte der Inder eindringlich. „Unser Bruder Phineas braucht vielleicht dringend unsere Hilfe. Ich möchte so bald wie möglich mit ihm sprechen. Ich habe üble Vorahnungen, auf die ich mich normalerweise verlassen kann. Die Dinge entwickeln sich nicht so, wie sie es sollten. Unsere Feinde arbeiten gegen uns. Noch kann ich nicht genau sagen, was sie im Schilde führen. Aber sie werden natürlich alles unternehmen, um uns zu bekämpfen. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.“
    Kate machte eine hilflose Geste.
    „Wie gesagt, momentan ist an ein Weiterfliegen nicht zu denken. Aber wir sind nicht mehr weit von unserem Ziel entfernt, wenn ich die Karte richtig gelesen habe. Sehen Sie, wir sind ungefähr hier.“
    Kate zog die zerfetzte Karte aus dem Führerstand und breitete sie auf dem Boden aus, während O’Leary schon mit der Überprüfung des kaputten Motors begann. James und Singh schauten Kate über die Schulter. Die Karte hatte den Absturz nicht heil überstanden, weil Kate sich mit einer unbewussten Bewegung an das Papier geklammert hatte. Das war ihr in dem Moment gar nicht klar geworden. Aber zum Glück war wenigstens noch der Teil der Karte, um den es momentan ging, unbeschädigt geblieben.
    „Dort ist Aylesbury eingezeichnet, das wir vorhin überflogen haben. Wir befinden uns hier, unweit des westlichen Bachufers. Das hier ist eine Generalstabskarte, in der sogar die kleinsten Gehöfte eingezeichnet sind. Und wenn Sie diesem Weg hier folgen, müssten Sie nach drei oder vier Meilen Frawley Manor erreichen.“
    Kate tippte mit dem Finger auf das eingezeichnete Symbol des Herrenhauses.
    James warf Kate einen fragenden Blick zu. „Können wir dich und deinen Heizer denn einfach hier zurücklassen? Es ist wirklich sehr wichtig, dass wir Frawley Manor so bald wie möglich erreichen.“
    „Ob ihr uns zurücklassen könnt, James? Ich bestehe sogar darauf! Es ist schlimm genug, dass es wegen des Maschinenschadens zu dieser Verzögerung kommt. Ihr könnt getrost zu Fuß vorgehen. O’Leary und ich werden den Motor reparieren und dann nachkommen. Und falls der Dampfkutter wirklich ernsthaft kaputt ist, dann können wir später von Frawley Manor aus per Telegramm ein Rettungs-Luftschiff anfordern. Ich hoffe allerdings, dass das nicht nötig sein wird. Eine solche Reparatur kostet bei einem betagten Flugapparat nämlich immer gleich Unsummen. Ob ich dieses Geld aufbringen kann, steht in den Sternen.“
    „In Ordnung, so machen wir es. Aber pass gut auf dich auf. – Und zerbrich dir wegen der Reparatursumme nicht den Kopf. Meine Freunde und
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