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Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)

Titel: Die Steampunk-Saga: Episode 3: Macchina Destructa (German Edition)
Autoren: Steve Hogan
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dann strich er ihr zärtlich mit dem Zeigefinger über die rußige Wange. „Das geht mir bei dir genauso, Liebste. Dabei hat unser Feind Merrick Grim bisher alle Register gezogen, um uns zu vernichten.“
    Je öfter Kate diesen Namen hörte, desto ungemütlicher wurde ihr dabei zumute. Sie hatte ja nun schon das zweifelhafte Vergnügen gehabt, Vespasia kennenzulernen, die sich selbst als treueste Dienerin des Sippenchefs bezeichnet hatte. Wenn Vespasia schon so eine Furie gewesen war – wie würde dann erst ihr Herr und Meister sein?
    „Merrick Grim – glaubst du, dass er hier ist, James?“
    „Davon gehe ich aus. Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber das muss nichts bedeuten. Merrick Grim zieht gerne die Fäden im Hintergrund, wie ein Puppenspieler. Und ich fürchte, dass sogar die Bruderschaft vom Reinen Herzen auf ihn hereingefallen ist.“
    Kate fühlte sich, als ob eine eiskalte Klaue an ihre Kehle greifen würde. Sie verstand nicht, was James ihr damit sagen wollte. Sie ahnte nur, dass es nichts Gutes sein konnte. „Wie meinst du das?“
    „Diese sogenannten Blutmorde von London – warum hat die Vampirsippe von Albion die Hauptstadt auf diese Art in Angst und Schrecken versetzt? Normalerweise agiert Merrick Grim lieber unauffällig und lenkt nicht die Aufmerksamkeit auf seine teuflischen Machenschaften. Es gibt dafür nur einen Grund: Er wollte die Bruderschaft zum Eingreifen zwingen, um unsere Gegenmaßnahmen kennenzulernen.“
    „Du meinst, er wollte euch aus der Reserve locken? So wie ein Kartenspieler, der herausfinden will, über was für ein Blatt seine Mitspieler verfügen?“
    „Genau, Kate. Allerdings halte ich Merrick Grim eher für einen Schachspieler, denn das passt besser zu ihm. Es soll in der Antike Herrscher gegeben haben, die lebendige Menschen als Schachfiguren benutzten.“
    Kate zuckte verständnislos mit den Schultern.
    „Aber das ist doch nicht schlimm.“
    „Eigentlich nicht. Aber bevor eine geschlagene Figur aus dem Spiel genommen wurde, hat man sie wirklich getötet. Zum Schluss, wenn ein Spieler den anderen schachmatt gesetzt hatte, dann war das Schachbrett mit Blut getränkt. Und viele unschuldige Menschen hatten ihr Leben verloren. Ich weiß nicht, ob solche Spiele wirklich stattgefunden haben. Aber falls das geschehen ist, dann wäre das ein Spiel nach dem Geschmack von Merrick Grim gewesen.“
    Kate lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Allmählich begriff sie, mit was für einem gnadenlosen Gegner sie es zu tun hatten. James atmete tief durch, bevor er weiterredete.
    „Der Sippenanführer weiß nun, dass wir Phineas Fletchers Maschine gegen ihn und seine Brut in Stellung bringen können. Also wird er versuchen, uns und diese Apparatur zu vernichten. Dann gibt es niemanden mehr, der Merrick Grim noch stoppen kann. Queen Victoria und ihre hochrangigen Gäste wären ihm hilflos ausgeliefert. Das Ende des britischen Empire wäre die unausweichliche Folge. Stattdessen können wir uns auf eine unabsehbar lange Schreckensherrschaft durch unmenschliche Wesen einstellen. Und was das bedeutet, muss ich dir nicht sagen.“
    „Aber das darf nicht geschehen!“
    „Nein, auf keinen Fall. – Hörst du das Stampfen der Stahlzylinder? Das ist Musik in meinen Ohren. Bruder Phineas hat seine Vampir-Vernichtungs-Maschine hochgefahren. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann benötigt sie nur noch ihren letzten Schliff. Es wird nicht mehr lange dauern, bis …“
    James unterbrach sich selbst, und dafür gab es einen guten Grund. Der metallische Motorenlärm hörte abrupt auf, man vernahm nur noch ein leises Zischen. Gleich darauf war auch dieses Geräusch nicht mehr zu hören. Die Hoffnung zerschlug sich ebenso schnell, wie sie aufgekeimt war.
    James nahm Kate bei der Hand, und wie auf ein lautloses Kommando hin liefen sie gemeinsam los. Was war mit der Maschine und ihrem Erbauer geschehen? Diese Frage stand unausgesprochen im Raum. Zum Glück schien James den Weg zum Labor des Wissenschaftlers zu kennen. Kate war gut in Form und blieb nicht hinter ihrem hochgewachsenen Freund mit seinen langen Beinen zurück. Außerdem war das Rennen in dem Heizer-Overall natürlich viel einfacher als mit einem bodenlangen Kleid und verschiedenen Unterröcken.
    Es ging eine steile Treppe hinab, dann durch einen Lagerraum mit Holzkisten in verschiedenen Größen. Schließlich stieß James die Tür zu einem großen Saal auf, der von vier monströsen Gasstehlampen beleuchtet wurde. Nach
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