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Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? und das Tuch der Toten (drei Fragezeichen) (German Edition)
Autoren: Marco Sonnleitner
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Geisterflüstern
    Endlich. Es war ein Tag im Sycamore Valley, wie er schöner nicht hätte sein können: Die Sonne strahlte von einem wolkenlos blauen Himmel, ein sanfter Windhauch durchwehte das Tal, die Vögel zwitscherten, irgendwo plätscherte ein Bach, die Luft roch nach würzigen Gräsern und warmem Stein. Die drei ??? hatten sich entschlossen, wandern zu fahren, um einmal so richtig abzuschalten. Keine stressige Schule, keine neuen Fälle. Nach eingehendem Studium der Karten hatten sie sich für das Sycamore Valley entschieden, ein Tal in den Santa Monica Mountains, das etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit von Rocky Beach entfernt lag. Saftige Wiesen, schroffe Felshänge und unzählige Platanen, denen das Tal seinen Namen verdankte. Außerdem waren sie noch nie da gewesen. Den ersten Tag hatte es geregnet, der zweite war kühl gewesen, doch heute war es einfach fantastisch. Ein Tag wie aus dem Bilderbuch.
    Nicht so für Peter.
    »Oh Mann!« Der Zweite Detektiv streifte seinen Rucksack ab und ließ sich in den Schatten eines kleinen Wacholderbaumes fallen. »Ich möchte sterben.«
    »So schlimm?«, fragte Bob mitfühlend.
    Peter nickte matt. »Noch viel schlimmer als schlimm. Ich bin echt am Ende.«
    Auch Justus gönnte sich eine kurze Pause und setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm. »Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
    »Zum hundertsten Mal, Just. Das waren diese vermaledeiten Bohnen. Die waren schon ganz grün.«
    »Deswegen nennt man sie ja auch grüne Bohnen.«
    »Ah, hör auf, du weißt, was ich meine.«
    »Aber dann müsste Bob und mir heute doch auch speiübel sein, findest du nicht? Ich habe die drei Dosen im Laden von Mr King alle aus demselben Regal geholt.« Der Erste Detektiv beobachtete einen gelb-schwarzen Schmetterling, der neugierig um sie herumflatterte.
    »Dann war meine Dose eben eine Montagsdose«, ächzte Peter und wälzte sich zu seinem Rucksack. »Jedenfalls waren meine grünen Bohnen schlecht. Hundert Pro.«
    Der Erste Detektiv lächelte süffisant. »Wie du meinst. Aber mein Gefühl sagt mir immer noch, dass es die zwei Tafeln Schokolade waren, die du dir nach den Bohnen reingezogen hast.«
    Bob nickte zu Peters Rucksack. »Was suchst du?«
    »Wir haben in unseren Erste-Hilfe-Sets doch auch so Magentabletten, oder? Gott, ist euch auch so heiß?«
    »Kohletabletten, ja«, bestätigte Justus. »Ein übrigens sehr interessantes Arzneimittel. Kohle wirkt aufgrund seiner feinporigen Struktur wie ein Schwamm und bindet dadurch im Darm Bakterien und Giftstoffe, die unter anderem für ein gestörtes Temperaturempfinden verantwortlich –«
    »Just!«, stöhnte Peter. »Bitte nicht! Jetzt keinen Vortrag! Mir platzt sonst der Kopf.«
    Justus brummte etwas wie »Hab’s ja nur gut gemeint« und Bob wusste nicht, ob er grinsen oder Peter bedauern sollte.
    »Da sind sie.« Der Zweite Detektiv öffnete eine weißeSchachtel und drückte gleich drei Tabletten auf einmal aus der Folie. Anschließend warf er sie in den Mund und zerkaute sie. »Schmecken ja scheußlich. Igitt!«
    »Man schluckt sie auch unzerkaut hinunter«, meinte Justus trotzig.
    »Toll! Und woher soll man das wissen?«
    »Steht auf der Packung. Auf der sich übrigens auch die Nebenwirkungen finden, die sich ab drei Tabletten auf einmal einstellen. Tausende von Gesichtspickeln, Haarausfall und immerwährender übelster Mundgeruch.«
    Peter starrte seinen Freund ungläubig an, während Bob noch eine Sekunde an sich halten konnte und dann laut lachend herausplatzte. »Das dürfte es dann gewesen sein mit deiner Karriere als Frauenschwarm.« Der dritte Detektiv lachte noch einmal und zeigte dann auf eine kleine Senke, die sich östlich von ihnen im Sycamore Valley auftat. »Da vorne müsste Hidden Hills liegen, Freunde. Lasst uns da noch hingehen und dort eine längere Rast einlegen. Dann können Peters Tabletten in Ruhe ihre, ähm, Arbeit verrichten.« Er gluckste und ging dann voraus.
    Hidden Hills war nicht mehr als eine Ansammlung weniger Gebäude, von denen die meisten in einem miserablen Zustand waren. Als die drei Detektive durch den Ort liefen, fanden sie nur ein knappes Dutzend Häuser, die bewohnt aussahen, darunter einen Lebensmittelladen, eine Werkstatt und eine kleine Gaststätte, das Carlson’s. Die imposante Kirche und das angrenzende Pfarrhaus zeugten jedoch davon, dass Hidden Hills einmal bessere Zeiten gesehen haben musste.
    »Kollegen, seht mal!« Bob zeigte auf das Pfarrhaus. »Das scheint jetzt ein
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