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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Titel: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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gekommen.«
»Mr. Tonnraffir«, mischt sich Harkai van Hesling ein. »Wie ich gerade höre, wurde Ihre heldenhafte Sicherstellung der Bombe von den Überwachungskameras gefilmt.«
» Nein !«, entfährt es Walpar. »Hätte ich das gewusst, hätte ich öfter gewunken.«
»Dazu besteht vielleicht noch Gelegenheit«, meint der zweitreichste Mann des Sonnensystems und sieht seine Frau an.
Die legt den Kopf schief. »Wir machen einen Werbespot draus.«
»Und wenn ich was dagegen habe?«, fragt Walpar.
»Vergiss es«, sagt Tilko leise.
»Wieso?«
»Du bist Mitarbeiter von All Com.«
»Das …« Walpar schluckt. Er trägt immer noch dieses T-Shirt.
»… stimmt wohl.«
»Nur Mitarbeiter und ihre Familien haben derzeit Zutritt. Der Rest muss leider mit empfindlicher Bestrafung rechnen«, erklärt Mrs. Van Hesling freundlich.
Walpar sieht in die Runde. Kerbil, Tilko und Nera zählen mit viel Fantasie als Familie. Bloß Lang X nicht, aber der ist bestimmt gegen so was versichert.
»Und wenn ich nun All-Com-Mitarbeiter wäre?«
»Dann würden der Firma alle während der Arbeitszeit angefertigten Videoaufnahmen gehören.«
»Verstehe«, sagt Walpar zerknirscht. »Also hab ich nichts davon.«
»Vielleicht doch«, beruhigt ihn die CEO. »Wir bringen demnächst einen exotischen Herrenduft auf den Markt, für den wir noch keinen Namen haben. Wie wäre es mit Tonnraffir No. 1?«
»Er verlangt 9,5 Prozent des Gewinns«, ruft Kerbil sofort.
»Führst du die Verhandlungen?«, staunt Arwen van Hesling.
Kerbil nickt eifrig und donnert Walpar die Hand auf die Schulter, sodass er ein paar Zentimeter abhebt. »Ich bin nämlich der Manager und Assistent von Philip Marlowe Tonnraffir. Dem größten Detektiv des Sonnensystems!«

Epilog
     
    »Walpar! Walpar!«, klatscht Kerbil rhythmisch und hüpft auf dem Sofa herum wie ein Qualitätstest für Designermöbel. Der Junge hat die Probiertüte Psychips Extra gefunden, die jemand im Hotelzimmer deponiert hat. Tilko hat ihnen eilig zwei Zimmer organisiert, damit sie nach all den Anstrengungen nicht noch den Rückweg zum Mars antreten müssen. Leider handelt es sich um zwei Doppelzimmer. Vier Einzelzimmer seien gerade nicht verfügbar, hat Tilko gesagt.
Walpar ist müde. Er aktiviert seinen Pinguin und ruft Nera an. Er könnte auch nebenan an ihre Zimmertür klopfen, aber er hat Angst, sie und Lang X bei irgendetwas zu stören.
»Walpar hier«, sagt Walpar, als Nera das Gespräch entgegennimmt.
»Ich weiß«, sagt Nera, und Walpar bildet sich ein, dass sie so klingt, als hätte sie gerade eine Doppelstunde Reckturnen hinter sich.
»Können wir den Zimmerbelegungsplan noch einmal überdenken?«, fragt Walpar vorsichtig.
»Geht das auch morgen früh?«
Walpar versteht die Frage zuerst nicht, dann guckt er böse. »Kerbil hat die Psychips gefuttert.«
»Ich kenne eine gute Entgiftungsanstalt.«
»Auf dem Mars.«
»Da sind wir ja morgen wieder.«
»Kerbil rastet aber jetzt aus.«
Der Pinguinschnabel stößt einen Seufzer aus, als hätte er sich entgegen aller Vernunft entschieden, vom Südpol nach Kuba umzuziehen. »Von mir aus. Lang X hat Nerven aus Seide.«
»Lang X?«, fragt Walpar.
»Ja. Seide. Unzerreißbar, weißt du? Ich schicke ihn rüber.«
»Hm«, macht Walpar, aber der Pinguin unterbricht ihn: »Das Gespräch wurde leider beendet.«
»Marlowe! Marlowe!«, jodelt Kerbil und versucht einen Kopfstand.
»Hör zu«, sagt Walpar, »du magst doch Lang X, oder? Er kommt gleich rüber, um mit dir einen Film zu gucken. Was hältst du davon?«
»Joaaa«, macht Kerbil und kippt um.
»Du bist der glücklichste Junge in Gottes Kopf«, lächelt Walpar. »Du darfst mit dem berühmten Abenteurer Lang X gemeinsam auf dem Sofa sitzen und … ich sagte sitzen .«
Es klopft an der Tür, als Kerbil erneut das Gleichgewicht verliert und mit dem Kopf gegen die Tischkante knallt. »Oh nein«, haucht Walpar und überlegt, ob er die Flucht ergreifen soll. Er will gerade einen Blick unter den Tisch wagen, um zu schauen, ob Kerbil dort in einer Blutlache verendet, als der Junge hervorschießt wie eine Boje, die jemand unter Wasser gedrückt und dann losgelassen hat.
Walpar schüttelt den Kopf und eilt zur Tür, bevor Lang X es sich anders überlegen kann.
»Es mir große Ehre, mit persönliche Manager von berühmteste Detektiv des Sonnensystems ein Zimmer zu teilen«, erklärt der Asiate, nachdem er eingetreten ist. Kerbil setzt sofort das Managergesicht auf und deklamiert geschwollen: »Wir könnten gemeinsam künftige
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