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0627 - Tanz der Kobra

0627 - Tanz der Kobra

Titel: 0627 - Tanz der Kobra
Autoren: Werner Kurt Giesa
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In Indien hielt sich Professor Zamorra in letzter Zeit eher ungern auf. Nicht, daß er Land und Leute nicht gemocht hätte oder ihm das Klima nicht gefiel -aber mit diesem Subkontinent verband er zu viele Niederlagen, die er in den vergangenen zwei, drei Jahren hatte hinnehmen müssen.
    Es war ihm immer noch nicht gelungen, den Sauroiden Charr Takkar wieder aufzuspüren, der inzwischen Menschengestalt angenommen hatte, und er hatte es auch noch nicht geschafft, die Aktivitäten des Kobra-Dämons Ssacah wieder einzudämmen.
    Aus einer anderen Dimension heraus versuchte der Dämon, einen Teil der Erde zu beherrschen. In der Gestalt einer Königskobra und monsterhaft riesig in seinen körperlichen Abmessungen, pflegte er sich jenen zu zeigen, die ihm huldigten oder ihn zu fürchten hatten.
    Der indische Subkontinent war seine Domäne, sein Herrschaftsbereich, in dem es Tausende von Anhängern gab, die ihn verehrten und alles für ihn taten, was er von ihnen verlangte.
    Sie hatten keine Chance, es nicht zu tun. Denn Ssacahs unheiliger, dämonischer Keim kreiste in ihrem Blut.
    Lange Zeit war Ssacah ›tot‹ gewesen, von Professor Zamorra, seinem. Feind, erschlagen. Doch ein Teil von ihm hatte überlebt, verstreut auf unzählige ›Ableger‹, unterarmlange Kobras, die aussahen wie Messing und auch metallisch starr sein konnten, um sich gegebenenfalls höchst beweglich auf ihre Gegner zu stürzen und sie zu beißen. Mit dem Biß übertrugen sie nicht nur Ssacahs Keim, sondern verschlangen zugleich die Lebensenergie ihres Opfers. Dabei entstand eine neue Messing-Kobra, ein neuer Ssacah-Ableger. Und je mehr von ihnen es gab, desto stärker wurde Ssacah selbst. Als er endlich genug Ableger besaß, war aus der in ihnen gesammelten Lebensenergie genug Kraft zu ihm geflossen, daß er aus dem Irgendwo eines sphärenlosen Daseins zurückkehrte und ›wiedergeboren‹ wurde.
    Vor ein paar Tagen nun hatte es endlich wieder einen Hinweis auf neue Aktivitäten des Dämons gegeben. Deshalb waren Zamorra und seine Lebensgefährtin, Sekretärin und Kampfpartnerin Nicole Duval nach Delhi geflogen, um von dort aus weiter ins Inland vorzustoßen und einen Informanten zu treffen.
    Das war zunächst auf Schwierigkeiten gestoßen - Zamorra war in eine eigenartige Starre verfallen. Es hatte mehrere Tage gedauert, bis er aus dieser Starre wieder erwacht war. In der Zwischenzeit hatte er sich in einer eigenartigen anderen Welt befunden und dort Bekannte und Freunde getroffen, die wie er in jene andere Welt verschlagen worden waren. [1]
    Was sie dort sollten, war ihm auch jetzt, nach seiner Rückkehr, noch nicht völlig klar.
    Woher sollte er auch wissen, daß der Zauberer Merlin und der Erzdämon Lucifuge Rofocale ein Duell ausgetragen hatten in Form eines Spiels, dessen Figuren lebende Menschen waren?
    Immerhin wußte Zamorra, daß das, was er ›drüben‹ erlebt hatte, auch Auswirkungen auf das Diesseits hatte. So wußte er jetzt, wer das rätselhafte Para-Mädchen Eva ermordet hatte. Dieser Mord hatte auch in der anderen Welt stattgefunden, und die Täter waren hier wie dort identisch. Was dies alles zu bedeuten hatte, war ihm jedoch immer noch unklar.
    In der anderen Welt hatte er die Druidin Teri Rheken danach fragen wollen, aber sie war seinen Fragen ausgewichen, und jetzt war sie natürlich wieder mal in einem völlig anderen Teil der Welt und damit unerreichbar. Sie schien wesentlich mehr zu wissen, als sie hatte zugeben wollen, doch Zamorra mußte sich gedulden, bis er wieder mit ihr zusammentraf und sie nach den Hintergründen befragen konnte.
    Vorerst befand er sich in Indien, und jetzt ging es zunächst darum, dem Hinweis auf den Kobra-Dämon zu folgen und diese Angelegenheit zu erledigen.
    Immer eines nach dem anderen…
    Er hoffte, daß der Informant nicht inzwischen das Warten aufgegeben hatte. Immerhin hatten sie ihm versprochen gehabt, sofort zu kommen. Mittlerweile waren jedoch mehrere Tage verstrichen.
    Aber jetzt waren sie unterwegs.
    Zamorra hatte einen Mahindra-Jeep gemietet; etwas Besseres war so schnell nicht zu bekommen gewesen - vor allem nicht, als er wahrheitsgemäß andeutete, eventuell in die unwegsamsten Regionen vorstoßen zu müssen. Offenbar waren die Autoverleiher in Delhi der Ansicht, Geländewagen seien für alles mögliche gut, nicht aber, damit ins Gelände zu fahren. Angesichts dessen, daß in dem Teil der. Welt, der für sich das Attribut ›zivilisiert‹ in Anspruch nimmt, diese Fahrzeuge eben
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