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Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)

Titel: Walpar Tonnraffir und der Zeigefinger Gottes (German Edition)
Autoren: Uwe Post
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näher, damit ihr nicht versehentlich zurück in euren hübschen Flitzer steigt, um abzuhauen.«
Lang X macht ein paar langsame Schritte, während den Wool fortfährt:
»Wäre doch schade, das hübsche Ding durchlöchern zu müssen, oder?“»Wage es nicht! Die Karre war sauteuer, du Bahnfahrer!«, entfährt es Nera.
Den Wool zeigt auf die Maschinenpistolen, mit denen ein paar seiner Jünger ausgerüstet sind. »Vielleicht ist die Hülle sogar instabil und auch euch werden einige Löcher hinzugefügt.«
»Was soll dieses Vielleicht ?« Das ist Kerbil. »Vorlauter Bengel«, schimpft Nera und hält ihn fest. »Ist doch wahr«, beharrt Kerbil. »Steht doch alles im Großen Fahrplan! Da gibt's kein Vielleicht !« Er gestikuliert, zeigt auf das riesige Buch, das aufgeschlagen neben Gern den Wool auf einem improvisierten Altar liegt.
»Der Junge hat brav seine Fahrpläne auswendig gelernt«, nickt der Hohepriester freundlich und streckt die Hand aus. »Komm hierher, du gehörst doch zu uns.«
»Du bleibst hier.« Nera hält Kerbil energisch fest.
Der Junge reißt sich los und gewinnt dabei einen halben Meter Höhe.
»Ich will zu meinem Onkel!«
Nera ist zu schockiert, um zu reagieren, und Lang X steht ein paar Schritte zu weit weg. Kerbil rennt mit weiten Sätzen zu den Kuttenträgern, scheint sich einen bestimmten auszusuchen, dessen umfangreicher Bauch den blauen Stoff deutlich ausbeult, und ergreift dessen Hand. Während der dicke Jünger verlegen von einem Glaubensbruder zum anderen schaut, schaut Kerbil herausfordernd zu Nera und X hinüber und ruft: »Ich glaube an den Großen Fahrplan!«

»Gott ist also eine Art Vergnügungspark«, stellt Walpar fest, aber eigentlich ist es eine Frage.
»Na ja, man kann drin rumlaufen, es gibt den größten Kinosaal des Sonnensystems, Wellness-Hotels weiter unten und darüber hinaus … Gott? Ach so.« Tilko schüttelt verkniffen den Kopf. »War ja zu befürchten, dass sie so gesehen wird. Eigentlich ist sie nur eine ziemlich große Puppe. Ein WerbeModel, das von der Erde aus gut zu sehen ist, wenn es erst mal an seinem endgültigen Standort im Orbit kreist.«
»Der Finger ist also die Vorhut.«
Tilko schweigt bedrückt.
»Er wurde geklaut«, sagt Walpar verständnisvoll. »Und das ist deine Schuld.«
Tilko sieht auf. »Woher weißt du das?«
»Das waren deine Worte.« Der Pinguin klingelt, aber Walpar geht nicht ran.
»Mir ist das unendlich peinlich«, bringt Tilko hervor. »Er weiß das von mir.«
»Er weiß was von dir? Dass du schwul bist? Das ist kein Geheimnis, es steht sogar hinten auf dir drauf.«
»Das mit der Puppe.«
Walpar zögert, während er eins und eins addiert und anderthalb erhält.
Der Pinguin hört auf zu klingeln. »Was hast du mit diesem Gern den Wool zu schaffen?«
Tilko atmet aus, als der Aufzug hält. »Wir sind da.«
»Leise«, flüstert Walpar. »Vielleicht können wir uns anschleichen.«

»Seid ihr wieder zusammen?«, fragt Nera laut und deutlich, als Walpar und Tilko drei Meter neben ihr aus dem Aufzug treten.
»Nein!«, rufen Walpar und Tilko gleichzeitig und meinen völlig verschiedene Dinge.
»Willkommen bei unserer Spendenparty«, freut sich Gern den Wool, »bitte alle Waffen abgeben. Wir möchten doch nicht, dass die falschen Leute zu Schaden kommen.«
»Sie haben schon einen. Einen ganz großen!«, ruft Tilko. Seine Stimme zittert.
Den Wool gönnt ihm ein Lächeln. »Beinahe wärst du Junior-Glaubensbruder geworden, dann hast du gekniffen. Nicht genug für die Prüfung gelernt, hm?«
»Wie bitte?«, reißt Walpar die Augen auf. »Du hast bei denen mitgemacht?«
»Sie haben mich freundlich willkommen geheißen«, verteidigt sich Tilko.
»Wie jeder Seelenfänger«, versetzt Walpar. »Egal, ob er den Wool oder All Com heißt.«
»Wieso hast du gesagt, die machen Suppe aus dir?«, will Nera wissen.
»Mir war das alles so peinlich«, flüstert Tilko und schrumpft ein paar Zentimeter.
Nera schüttelt den Kopf und stupst Lang X in die Seite. »Was jetzt? Hier rumstehen und warten, bis die Bombe hochgeht?«
»Das nicht mehr lange dauern kann«, murmelt X und zählt erneut die auf ihn gerichteten Mündungsöffnungen. Es sind immer noch zu viele.
»Falsch!«, gellt plötzlich Kerbils Stimme durch die Halle. »Haha!« Er hat sich zum Altar der Jünger geschlichen und zeigt triumphierend in das große Buch.
»Will er damit drohen, das Heiligtum zu schänden?«, flüstert Nera.
Gern den Wool sieht irritiert zu Kerbil hinüber. »Was redest du da?«
»Hier
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