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Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Verflixte Hühnersuppe (German Edition)

Titel: Verflixte Hühnersuppe (German Edition)
Autoren: Veronika Aretz
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nichts an meinem Entschluss! Ich möchte, dass Motte den Kristall bekommt und mit seiner Hilfe den Frieden verbreitet – und zwar hier in dieser Welt!“
    „Das tust du für mich?“, fragt Steinkaul, ohne die entsetzten Proteste des Wolfs zu beachten. „Und du glaubst nicht, dass hier das Gleiche geschehen wird wie in euren Welten?“
    Ich lächle. „Du wirst ihn mit dem Herzen einsetzen, Motte, das weiß ich. Bei uns haben die Hüter versucht, den größten Nutzen aus dem Kristall zu ziehen, aber du wirst das nicht tun!“
    Steinkaul schüttelt entsetzt den Kopf. „Natürlich nicht!“
    Dann wende ich mich Yannik zu. „Dich hat der Kristall als dritten Hüter gewählt. Es ist aber besser, wenn du erst noch die Schule beendest. Sobald ich zurückkehre, können wir gemeinsam für den Frieden arbeiten. Bis dahin leite bitte an meiner Stelle die Schülerpolizei! Ich bin sicher, dass du es gut machen wirst.“
    Yannik schaut ziemlich enttäuscht und vergräbt seine Hände in den Hosentaschen. „Das hört sich an, als wolltest du uns verlassen …“
    Ich sehe zum Wolf auf. „Ich möchte heimkehren. Schon so lange habe ich mich gefragt, wie es meinen Eltern und Freunden geht. Und ich hoffe, dass du mich zurück in unsere Galaxie bringen kannst.“
    Der Wolf nickt unmerklich, obwohl ich ihm ansehe, dass er mit der Lösung nicht einverstanden ist. Aber ich bleibe eisern – und ich fühle plötzlich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Der Kristall hat seine Farbe wieder geändert, er strahlt einen verblüffenden Regenbogenglanz aus.
    „ Mein kleiner Freund! “, sage ich zu dem Kristall in meiner rechten Hand. „ Gib mir ein Abbild deiner selbst! Lass es erstrahlen, als wärst du es selbst, aber gib ihm keine Kraft! Im Zeichen des Friedens, das ist mein Wille! “
    Einen Moment später halte ich einen zweiten Kristall in meiner linken Hand, der täuschend echt aussieht. Lächelnd reiche ich das Original dem Schulleiter, den Unechten nimmt der Wolf entgegen. „Nehmt ihn! Und lasst uns den Plan weiterführen! Ich werde nach Hause zurückkehren und wir werden so tun, als seien wir im Besitz des Zeichens. Motte, Du wirst doch unser Geheimnis hüten, oder? Sobald ich fort bin, kannst du den Frieden in der ganzen Welt verbreiten.“
    „Das werde ich dir nie vergessen“, sagt Steinkaul, der den Kristall in seinen Händen bewundernd ansieht. „Aber du wirst doch wirklich zu uns zurückkehren, ja? Ich rechne fest mit dir – schließlich musst du doch sehen, welche Fortschritte wir machen!“
    „Ich werde wiederkommen!“
    Da muss ich plötzlich schlucken. Werde ich das tatsächlich?
    Anna tritt auf mich zu. „Wie ich sehe, hast du deinen Weg endlich gefunden“, sagt sie und reicht mir beide Hände. „Ich bin froh, dass du nun erlöst bist und wieder leben kannst, wie es sich für ein zwölfjähriges Mädchen gehört! Ich kenne niemanden, der mehr geleistet hat als du!“
    „Und ich kenne niemanden, der so viel durchmachen musste wie du. Ich danke dir für die lange Zeit, in der du für mich da warst!“
    Wir fallen uns in die Arme und drücken uns herzlich. Dann klopfe ich Yannik auf die Schulter und winke Steinkaul nach, der den Kristall in seiner Hosentasche verschwinden lässt.
    „Nadine?!“ Dulack tritt zu mir, in seinen Augen glitzert der Himmel. „Ich bin völlig verwirrt und weiß nicht, was ich sagen soll …“
    Verlegen schaue ich zu Boden. „Es tut mir leid, dass ich mich dir nicht schon vorher zu erkennen gegeben habe, aber zu viel stand auf dem Spiel.“
    Dulack legt mir eine Hand auf die Schulter. „Hättest du damals doch nur ein Wort gesagt!“, flüstert er. „Ich wäre für dich da gewesen. Ich hätte dich beschützt und wäre mit dir von Ort zu Ort gezogen.“
    Ich trete von einem Bein aufs andere. Das ist jetzt wirklich eine verzwickte Situation. Wie verabschiedet man sich von jemandem, der einmal ein guter Freund gewesen ist, jetzt aber zu den Erwachsenen gehört? „Es hat mich damals viel Kraft gekostet, zu gehen, aber es musste sein“, murmele ich.
    Dulack sieht mir fest in die Augen. „Kommst du mich besuchen? Ich möchte dich meiner Frau vorstellen, mit dir morgens joggen gehen …“
    Ich lächle vielsagend. „Das wirst du sicher noch bereuen.“
    Dulack sieht mich lange an, dann dreht er sich wortlos um. Ich habe mich bis zu diesem Zeitpunkt aufrecht gehalten, doch nun sacke ich zusammen, als meine Freunde mir den Rücken kehren. Anna dreht sich noch ein Dutzend Mal um und
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