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PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

Titel: PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Der Standort, den Zachary Parral im Aussichtsraum von Landefeld
TC-114 bezogen hatte, war nach strategischen Gesichtspunkten
ausgewählt. Von seinem Platz aus konnte der Major in das
Landefeld einsehen, ohne selbst die Aufmerksamkeit einiger Dutzend
Besucher zu erregen.
    Parral beobachtete, wie Monstrum an Bord der NIAGARA gebracht
wurde, oder besser, wie der Versuch unternommen wurde, Monstrum an
Bord zu bringen.
    Parrals Atem ging etwas schneller, sein Kinn klappte nach unten,
und seine Augen weiteten sich.
    Monstrum wog etwa zwanzig Tonnen, und das sah man ihm an.
    Die Gangway, auf der er sich nach oben bewegte, begann zu wackeln
und bog sich durch.
    Ein paar Verladetechniker tauchten zwischen den Landebeinen der
NIAGARA auf und gestikulierten heftig mit den Armen. Parrals
Hoffnung, daß es sich bei dieser Aktivität um eine
sinnvolle Zeichensprache handeln könnte, erfüllte sich
nicht, denn die beiden
    Männer, die Monstrum die Gangway hinauf begleiteten,
kümmerten sich nicht um das Bodenpersonal.
    Da er vom Landefeld durch eine zentimeterdicke Transparentscheibe
getrennt war, vermochte Parral die Geräuschkulisse nicht zu
hören, aber er erriet, daß die Verladetechniker in diesem
Augenblick zu brüllen begannen.
    Monstrum hörte auf, die Gangway hinauf zurollen.
    Wenn er sich jetzt umdreht! dachte Parral bestürzt.
    Aber Monstrum stand nur brav da und wartete offenbar auf die
Anweisungen seiner Begleiter.
    Im Aussichtsraum erhob sich Gemurmel. Die Zuschauer waren auf die
Szene aufmerksam geworden und drängten sich erwartungsvoll vor
der Scheibe, um keinen Akt dieses unfreiwilligen Schauspiels zu
versäumen.
    Zachary wäre am liebsten im Boden versunken. Er hoffte
inbrünstig, daß niemand im Raum ihn als Besatzungsmitglied
der NIAGARA erkannte.
    Monstrum stand noch immer mitten auf der Gangway, während
seine Begleiter mit dem Bodenpersonal stritten.
    Schließlich brachte jemand ein paar Antigravprojektoren. Sie
wurden an Monstrums Körper geheftet.
    Im Zuschauerraum machte sich hörbare Enttäuschung breit,
als Monstrum gewichtslos wie ein Schmetterling weiter nach oben zu
schweben begann.
    Parral atmete erleichtert auf, aber schon ein paar Sekunden später
wurde dieses Gefühl von Entsetzen abgelöst.
    Monstrum war vor der Schleuse gelandet und wollte durch sie in das
Schiff eindringen.
    Er blieb darin stecken.
    Parral schloß die Augen, aber als er sie wieder öffnete,
war Monstrum noch immer in der Schleuse verkeilt. Das Bodenpersonal
stürmte die Gangway hinauf, wo Monstrums Begleiter mit grimmigem
Gesichtsausdruck warteten.
    Der Streit, der sich nun entwickelte, mündete in den zwar
anerkennenswerten, aber sinnlosen Versuch, Monstrum durch die
Schleuse zu schieben. Zu diesem Zweck nahmen die beiden Begleiter
zusammen mit dem Bodenpersonal hinter Monstrum Aufstellung und
stemmten sich gegen seine Terkonitstahlhülle.
    Ebensogut hätten die Männer versuchen können, einen
Berg zu verrücken. Trotzdem wurden die Bemühungen im
Zuschauerraum mit aufmunternden Worten begleitet.
    Als die Männer schließlich von Monstrum abließen,
war Parral sicher, daß sie ihn um keinen Millimeter bewegt
hatten.
    »Das scheint Sie überhaupt nicht zu interessieren«,
sagte jemand.
    Parral blickte erschrocken hoch und sah in das Gesicht eines
älteren Mannes.
    Die Zuschauer an der Scheibe drehten sich um und starrten in
Parrals Richtung.
    »Ich. äh.«, sagte Zachary wenig geistvoll.
    Die Augen des Mannes verengten sich, und er deutete mit
ausgestrecktem Arm auf das Emblem an Zacharys linker Brust.
    »Er gehört zur Besatzung dieses Schiffes!«
    Ein paar Sekunden später war Parral von den Zuschauern
umringt. Er hob den Kopf, aber die Aussicht auf das Schiff war jetzt
versperrt.
    »Was geschieht dort draußen?« fragte jemand.
    Parral erwiderte mürrisch: »Das sehen Sie doch - man
bringt einen Roboter an Bord.«
    »Einen Roboter?« echote der Mann, der Parral entdeckt
hatte und ihn offenbar als seinen Besitz betrachtete. »Das soll
ein Roboter sein?«
    Parral nickte.
    »Was für ein Roboter ist das?« rief eine Frau.
    Während Parral sich überlegte, wie er sich schnell und
unauffällig aus dem Aussichtsraum entfernen konnte, entstand im
Eingang ein Geräusch.
    »Major!« rief eine knarrende, Parral längst
vertraute Stimme. »Major, wo sind Sie?«
    Parral sank in sich zusammen. Der Kreis der Zuschauer öffnete
sich, zwischen Parrals Tisch und dem Eingang bildete sich eine Gasse,
so daß Parral den Ankömmling sehen
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