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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen
Autoren: Rosarot in Seattle
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war letztes Jahr aus Europa zurückgekehrt, um im familieneigenen Unternehmen Kavanagh Construction für seinen ältesten Bruder einzuspringen, der an einer Krebserkrankung litt. Jane und Dev hatten sich beim Umbau der Wolcott-Villa kennengelernt, den Dev leitete. Sie hatten einen ziemlich wackligen Start hingelegt, darum war Poppy heilfroh, ihre Freundin jetzt so glücklich zu sehen.
    „Nein, Finn. Aber Bren geht es gut. Er hat endlich die Chemo hinter sich. Sein Arzt ist sehr optimistisch, und seine Haare beginnen auch schon wieder zu wachsen.“
    „Das ist ja fantastisch!“, rief Poppy.
    Ava ließ ein Lächeln aufblitzen. „Ich habe ihn gestern gesehen, er hat überall Flaum auf dem Kopf. Wenn er nicht so riesig wäre, würde er wie ein frisch geschlüpftes Küken aussehen.“ Sie drückte sich vom Tisch hoch. „Ich muss kurz verschwinden.“ Sie warf Poppy einen strengen Blick zu. „Wage es ja nicht, auch nur ein einziges pikantes Detail zu verraten, bevor ich wieder zurück bin.“
    „Es gibt keine pikanten Details“, murrte Poppy dem Rücken ihrer Freundin zu. Dabei wanderten ihre Gedanken wieder zu der Versammlung zurück. Sie bemerkte nicht einmal, dass sie Ava hinterhersah. Nur ganz vage registrierte sie, dass alle Männer die Köpfe nach ihrer rothaarigen Freundin umdrehten.
    „Ich kann nie genug von diesem Anblick bekommen“, sagte Jane.
    „Wie?“ Dann erst begriff sie und nickte. „Oh. Das. Ja, ich weiß.“
    Die beiden grinsten sich an. Angestachelt von verzehrenden Rachegelüsten, weil sie als Achtzehnjährige Thema einer beschämenden Wette geworden war, hatte Ava ihre lebenslangen Essgewohnheiten radikal geändert. Zwar hatte sie sich geweigert, von einer Diät zu sprechen, und auch nicht den Fehler so vieler wohlbeleibter Frauen gemacht, sich auf den Umfang eines Zahnstochers herunterzuhungern, der gar nicht zu ihrem etwas kräftigeren Knochenbau gepasst hätte. Ava hörte auf, Gewicht zu verlieren, als sie Größe 40 erreicht hatte. In Wahrheit wäre es wohl eher Größe 42 gewesen, wenn sie in weniger teuren Boutiquen einkaufen würde – damit zogen Poppy und Jane Ava immer auf.
    Doch um die wirkliche Größe ging es ja gar nicht. Ava hatte Kurven, und sie schämte sich nicht, sie zu betonen. Was zur Folge hatte, dass so ziemlich allen Männern die Zunge aus dem Mund hing, wenn sie vorbeiging.
    Weil sich ein spannendes Klatschthema abgezeichnet hatte, verlor Ava keine Zeit. In weniger als fünf Minuten kehrte sie zurück und sagte bereits beim Hinsetzen: „Also, lass hören. Wer ist der Stock? Und was in aller Welt hat dich an ihm so aufgeregt? Das passt doch gar nicht zu dir.“
    „Tja, für meine miese Laune kannst du dich bei Jason de Sanges bedanken“, stieß Poppy zwischen den Zähnen hervor. „Diese miese Ratte hat meinen Vorschlag ...“
    „Detective Scheich ?“ Janes Kopf schnellte in die Höhe. „Das ist der Typ in deinem Komitee?“
    „Oh, nein, nicht mehr.“ Poppys Augen verengten sich zu Schlitzen. „Denn ihm haben wir es zu verdanken, dass ein Komitee überhaupt nicht mehr nötig ist. Er hat meinen wunderbaren Plan torpediert.“ Sie erzählte, wie er dafür gesorgt hatte, dass die drei Teenager wie hartgesottene Kriminelle dastanden.
    Die Bedienung brachte die Getränke. Nach einigen Schlucken ihres British Ale spürte Poppy, wie die Verspannungen in ihrem Nacken sich langsam lockerten. Sie sollte Ava und Jane dafür danken. Denn indem sie ihr gestatteten, ihren Ärger bei ihnen abzuladen, löste sich umgehend ein Großteil davon in Luft auf. „Ich schätze, ich sollte mich davon wirklich nicht so aus der Fassung bringen lassen“, gestand sie. „Es ist ja auch nicht so, dass ich mit meiner Zeit nichts anzufangen wüsste. Zwischen meiner Arbeit mit den Schülern, den Grußkartenentwürfen und der Überlegung, was zum Teufel ich mit den Räumen anfangen soll, mit denen die Kavanaghs inzwischen fertig sind, hätte ich das Projekt sowieso kaum noch untergebracht. Es ist nur ...“
    „Es war eine gute Idee“, sagte Ava.
    „Eben! Keine perfekte, ich weiß, aber viel besser, als Kids beim ersten kleinen Fehlverhalten in die Fänge des Gesetzes zu werfen. Vielleicht hätte ich etwas in ihrem Leben verändern können.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Vielleicht auch nicht. Aber ich hätte es zumindest gern herausgefunden. Jetzt werde ich es nie wissen.“
    „Du kannst doch zumindest während der Reinigungsarbeiten ein Auge auf sie haben, oder?“, fragte
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