Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
beim Blick auf seine Instrumente.
    »Wir müssen den Anschein erwecken, dass wir gleich springen werden, Astrogator«, sagte Harris leise. »Und zwar sofort!«
    »Ich arbeite daran, Captain«, erwiderte Mark und schickte den Sprungbefehl erneut ans Tor. Und wieder wurde er mit einer WARTEN-Warnung beschieden.
    »Gefechtssysteme! Wo ist dieser Rächer?«
    »Schnell näher kommend, Captain«, meldete Matrose Rodriguez, der Offensivwaffensystem-Techniker. »Zwei Minuten bis Schussentfernung.«
    »Bereit machen, um auf mein Kommando eine Überlicht-Rakete abzuschießen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Verdammt!«
    »War das eine vorschriftsmäßige Meldung, Astrogator?«
    »Verzeihung, Sir. Ich habe gerade die Ursache für das Problem ermittelt.«
    »Spannen Sie uns nicht auf die Folter.«
    »Es liegt nicht am Tor, Captain. Es funktioniert einwandfrei.«

    »Wieso hat die Synchronisation dann nicht funktioniert?«
    »Weil ein anderes Schiff aus der entgegengesetzten Richtung durchkommt. Wir werden von einem Kollisionsschutz ausgesperrt!«

    »Meister. Das Tor ist von Gasak aus aktiviert worden!«
    »Sag das noch mal, Fahrens-Meister.«
    »Es ist ein Schiff im Tor des Gasak-Systems und macht sich zum Sprung bereit. Der Frachter kommt nicht durch.«
    »Dann haben wir sie!«

    »Gefechtsstand, wo ist dieser Rächer?«
    »Er ist inzwischen auf Schussweite herangekommen, Captain«, meldete Rodriguez. »Er hat die Waffen aber noch nicht scharf gemacht.«
    »Dann warten Sie, bis er es tut. Beim ersten Anzeichen putzen Sie ihn weg.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Astrogator, Meldung!«
    »Das Tor fährt hoch, Sir. Das Sprungfeld hat fast den kritischen Wert erreicht! Ich glaube …«
    Bevor Mark Harris zu sagen vermochte, was er glaubte, ging ein solcher Ruck durchs Schiff, dass jede Staufachtür auf der Brücke klapperte.
    »Das war aber eine starke Welle!«, rief jemand, als das durch die Gravitationswelle verursachte Klirren nachließ.
    »Und das hier ist auch stark!«, sagte Vivian Domedan und deutete aufs Sichtfenster. Wo zuvor nur Schwärze im Zentrum des Sternentors gewesen war, hing nun ein großes kugelförmiges Schiff.
    »Ein Massengutfrachter«, meldete Rodriguez. »Er muss wegen der jährlichen Ernte gekommen sein. Er wird das Tor gleich verlassen.«
    »Bringen Sie uns rein!«, befahl Harris.

    Die New Hope wurde wieder durchgeschüttelt, diesmal aber durch ihre eigenen Normalraum-Triebwerke. Nach der misslungenen Synchronisation hatte Mark das Schiff ein paar Kilometer vor dem Ziel entfernt geparkt. Wo sie nun wieder ›unter Dampf‹ stand, preschte die New Hope wie ein Rennpferd vor und nahm zunehmend Fahrt auf. Sowohl das Sternentor als auch der eben erst angekommene Massengutfrachter schwollen beunruhigend an.
    Der Massengutfrachter vollführte ein seitliches Manöver, um den irren Selbstmördern auszuweichen, die frontal auf ihn zurasten. Die New Hope schoss so dicht an ihm vorbei, dass man ihn mit dem bloßen Auge zu sehen vermochte. Nach dem Eintritt in das kreisrunde Sternentor brachte Mark das Schiff zum Stillstand und hielt es dort für ein Dutzend Sekunden in der Schwebe, während er die Ausrichtung überprüfte.
    Er aktivierte die Synchronisation. Die Balken der Leistungsanzeige schnellten auf dem Bildschirm wieder in die Höhe, und broanische Schriftzeichen dokumentierten die blitzschnelle Kommunikation zwischen Schiff und Tor. Diesmal erschien – beinahe zu seiner Überraschung – die blinkende Meldung SPRUNGBEREIT auf dem Monitor.
    Erst als er pfeifend ausatmete, wurde Mark sich bewusst, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte. »Bereit zum Sprung, Captain«, meldete er.
    »Technik! Verklappt euren Giftmüll.«
    Das Sternenfeld auf dem Hauptbildschirm verdüsterte sich, als ein glühender Nebel das Schiff einhüllte. Harris setzte die Müllentsorgung noch für fünf Sekunden fort, bis sie den glimmenden Funken nicht mehr sahen, der Etnarii war. Hoffentlich waren sie nun auch für die Sensoren des Rächers verschleiert. Als der Stern verschwand, gab er den Befehl.
    »Überlichtantriebs-Generatoren hochfahren … JETZT!«

38
    »Was geht hier vor?«, fragte Pas-Tek schroff, während sein Schiff die wilde Jagd zum Tor verlangsamte. Eine Gravitationswelle, die so stark war, dass man sie auch ohne Instrumente gespürt hatte, war soeben durch sein Schiff gelaufen und hatte das übliche Klirren verursacht.
    »Ein Frachtschiff ist im Tor erschienen, Kommandant«, meldete sein Fahrens-Meister. »Es fährt den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher