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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme
Autoren: Michael McCollum
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tausend Lichtjahre voneinander getrennt seien.«
    »Diese Feststellung ist schon wieder überholt. Fragen Sie Ihren Mann.«
    Nun war Lisa an der Reihe, sich mit einem fragenden Blick an Mark zu wenden. »Gravitationswellen«, sagte der nur.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Sie breiten sich nicht in alle Richtungen aus, wie wir zunächst glaubten. Jedenfalls nicht die durch Tore fokussierten Wellen. Das heißt, wir können aus dem Umstand, dass die Erde noch keine Gravitationswellen registriert hat, nicht auf die Entfernung zur nächsten broanischen Welt schließen.«
    »So hatte ich das noch gar nicht gesehen«, sagte sie.
    »Auch niemand sonst, bis Dr. Brainard es neulich en passant
erwähnte«, sagte der Admiral und verzog dabei das Gesicht. »Wissenschaftler!«
    »Scheint, dass Sie während unserer Abwesenheit sehr beschäftigt waren, Sir.«
    »Sie machen sich gar keine Vorstellung davon, Leutnant. Wir arbeiten am Master-Plan, ein Sternentor zu stehlen. Und da wir nun ihre Standorte kennen, werden wir uns das schönste aussuchen und klauen.
    Aber genug gearbeitet für heute«, fuhr Landon fort. »Sie beide müssen sich ausruhen. Hat man Ihnen denn schon eine Unterkunft zugeteilt?«
    »Nein, Sir.«
    »Fragen Sie bei der Zentralen Quartierverwaltung nach. Ich glaube, man arbeitet dort inzwischen effizienter als noch bei Ihrer Abreise. Waschen Sie sich, ruhen Sie sich ein wenig aus und seien Sie um 18:00 Uhr wieder bereit.«
    »Bereit, Sir? Wofür denn?«
    »Für die Party, Mann!«
    »Welche Party, Admiral?«, fragte Lisa.
    »Die ›Willkommen Daheim‹-Party Ihnen zu Ehren. Das wird ein toller Schwof. Ich habe sogar Alkoholausschank genehmigt, solange niemand mehr als zwei Gläser trinkt. Und nun machen Sie sich frisch. Das ist ein Befehl!«
    »Jawohl, Sir!«, riefen beide wie aus einem Mund und salutierten dann übertrieben zackig.
    Mark hob ihre Taschen auf, hängte sie sich über die Schulter und nahm seine Frau bei der Hand. Dann marschierten sie durch den langen Gang, der ins Innere der unterirdischen Basis führte. Sie hatten es eilig, in ihr Quartier zu kommen, schließlich hatten sie noch etwas zu erledigen, bevor sie sich für die Party umzogen.

    »Hat es sich gelohnt?«, fragte Lisa träge. Sie und Mark lagen verschwitzt und außer Atem auf den zerwühlten Laken.
Unter ihnen lag eine Matte, die anscheinend aus einer Art Schaumstoff bestand. Das hellblaue Rechteck lag auf dem nackten Felsboden in einer Ecke ihrer Einraum-Höhle. Das stellte in der niedrigen Schwerkraft von Sutton ein Bett dar. Trotz der etwas rudimentären Anmutung vermochten sie zu bestätigen, dass es eine der wesentlichen Funktionen eines Betts erfüllte.
    Lisa hatte den Kopf auf Marks Schulter gelegt und erholte sich vom Liebesspiel. Sie spürte den Druck seines festen Körpers gegen ihren weichen und seine Fingerspitzen auf ihrem Steißbein.
    »Na?«, fragte sie, als er ihre Frage mit Schweigen beantwortete.
    »Entschuldige«, sagte er abrupt. »Ich muss für eine Sekunde woanders gewesen sein. Was hast du noch mal gesagt?«
    »Ob es sich gelohnt hat?«
    »Immer!«, erwiderte Mark und machte eine anzügliche Geste.
    »Doch nicht das, du Dummbatz. Glaubst du, ob die Expedition nach Pastol sich gelohnt hat?«
    »Klar. Du nicht?«
    Sie zuckte halbherzig die Achseln – eine Geste, die er mehr spürte als sah, während er ihr durchs Haar strich.
    »Was ist denn los? Hast du etwa eine ›Post-Action‹-Depression?«
    »Nein, ich bin nie glücklicher gewesen. Ich stelle mir nur vor, was für eine enorme Aufgabe vor uns liegt. Meinst du wirklich, dass wir es schaffen können? Das heißt, die Broa zu schlagen?«
    »Was hat deine Mutter dir immer über das Verspeisen von Elefanten gesagt?«, fragte er.
    »… immer nur einen Happen auf einmal?«, sagte sie lachend.

    »Genau. Was beschäftigt dich also?«
    »Wir sind 7000 Lichtjahre weit gereist … fast 8000, wenn man alle Abstecher mitzählt … haben zwei feindliche Sonnen besucht, unser Leben riskiert – und das alles für einen kleinen funkelnden Kristall. Das ist mir irgendwie zu wenig.«
    »Ich möchte dich daran erinnern, dass der funkelnde Kristall alle Geheimnisse unseres Feinds birgt.«
    »Ja, schon«, pflichtete sie ihm bei. »Im Vergleich dazu, was noch vor uns liegt, erscheint das aber wie eine Bagatelle. Wie kann ein kleiner Planet überhaupt hoffen, gegen ein Imperium aus einer Million Sternen zu bestehen?«
    »Durch Heimlichkeit, List, Klugheit, Mut, Tapferkeit und eine kleine
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