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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme
Autoren: Michael McCollum
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auf seiner Anzeige.
    Es gab zwar kein Gesetz, wonach ein Schiff im exakten Mittelpunkt des Flugs ein Bremsmanöver hätte einleiten müssen. Dennoch war das eine Entwicklung, die er nicht eingeplant hatte.
    »Ingenieur!«

    »Ja, Kommandant«, ertönte die körperlose Stimme.
    »Unser Zielobjekt hat den Mittelpunkt überschritten und beschleunigt weiter. Können wir seinem Beispiel folgen?«
    »Nein, Kommandant. Wir haben die empfohlene Leistung bereits um ein Zwölftel überschritten. Bei einer noch stärkeren Belastung besteht die akute Gefahr, dass die Generatoren beschädigt werden.«
    »Es sieht so aus, als ob unser Zielobjekt das Tor zuerst erreichen wird. Wir werden die Sprungtriebwerke brauchen.«
    »Wir arbeiten mit Hochdruck an der Instandsetzung, Meister. Die Neu-Kalibrierung wird jedoch durch die Beschleunigung erschwert.«
    »Das interessiert mich nicht, Ingenieur«, entgegnete er im Befehls-Idiom. »Ich will, dass mein Schiff bereit zum Sprung ist, wenn wir das Tor erreichen. Er darf nicht zu tief nach Gasak vorstoßen, bevor wir ihn einholen.«
    »Jawohl, Kommandant.«
    Satons Station befand sich am Fuß von Pas-Teks thronartigem Kommandantensitz. Der Fahrens-Meister drehte den Kopf zu ihm, wobei er sich fast den Hals verrenkte und sagte: »Es ist eine Schande, dass Ihr nicht über die Codes für die Deaktivierung des Tors verfügt, Meister.«
    »Wenn wir schon dabei sind, wieso fordern wir nicht gleich einen Planeten-Zerstörer an?«
    Die Planeten-Zerstörer waren eine Klasse großer Kriegsschiffe, die in Bereitschaft gehalten und im Fall eines planetarischen Aufstands eingesetzt wurden. Der letzte Einsatz war zwar schon vor Generationen erfolgt, doch die Erinnerung Derjenigen Die Herrschen reichte weit zurück.
    Trotzdem hatte Saton recht. Es wäre viel leichter gewesen, wenn er Zugang zum Deaktivierungs-Code für dieses spezielle Sternentor gehabt hätte. Jedoch waren die Tore
die ›Lebensadern‹ der Zivilisation . Hätte man ein Tor auch nur für den Bruchteil eines Zyklus geschlossen, wäre womöglich die Wirtschaft eines kompletten Sektors ruiniert worden. Die Suche nach einem einzelnen Frachter schien eine solche Maßnahme nicht zu rechtfertigen.
    Dieser Gedanke gebar einen anderen. Es war offensichtlich, dass der Rat der Regenten diese Schurken unbedingt schnappen wollte. Dem Offizier, der sie einfing, winkten Ruhm und Ehre. Dennoch störte ihn etwas an der ganzen Sache.
    Diese zwei Bilder des weiblichen Alien trieben ihn um. Weshalb sollte dasselbe Individuum sowohl auf Klys’kra’t als auch auf Pastol auftauchen – in zwei Systemen, die viele Sternentore voneinander entfernt waren? Waren diese Verbrecher etwa eine so kleine Bande, dass sie nur dieses eine Schiff hatten? Das war möglich, weil beide flüchtigen Schiffe Typ-Sieben-Frachter waren. Wenn das jedoch der Fall war, welche ungeheuerliche Tat hatten sie begangen, dass sie zivilisations weit zur Fahndung ausgeschrieben waren?
    »Computer!«
    »Ja, Meister«, ertönte die mechanische Stimme in seinem Ohr.
    »Lass die folgende Abfrage laufen.« Er nannte die Verweise für die Klys’kra’t- und Pastol-Datensätze. »Ist das Weibchen in beiden Dateien dieselbe Person?«
    Der Computer antwortete fast sofort. »Ja. Die zwei Aufnahmen sind von einer Person.«
    »Sie sind keine Klone?«
    »Klonen verläuft selten ohne Fehler. Die medizinischen Daten in den zwei Dateien stimmen in jedem wichtigen Punkt überein.«
    »Handelt es sich bei den anderen Aufzeichnungen um Duplikate?«

    »Männchen Nummer drei in Aufzeichnung eins ist mit Männchen Nummer eins in der Aufzeichnung zwei identisch. Die anderen vier in den Daten erfassten Männchen sind verschiedene Personen.«
    Pas-Tek verarbeitete diese Information. Er hatte nicht nur eine Übereinstimmung, sondern gleich zwei. Fürwahr seltsam. Es gab zwar den Ausspruch unter seinen Leuten: ›Das Universum ist klein.‹ Aber so klein war es nun auch wieder nicht.
    Vielleicht steckte doch noch mehr hinter der ganzen Sache als nur ein Schiff voller Diebe.

37
    »Das ist doch ganz einfach, Captain. Sie explodieren nicht. Sondern wir!«
    Als Mark sich zurücklehnte, drehte sich jedes Gesicht am Tisch der Offiziersmesse in seine Richtung. Während er seinerseits den Blick über die Gesichter schweifen ließ, hatte er ein plötzliches Déjà-vu-Gefühl. Es war, als ob er diese Situation schon einmal erlebt hätte. Plötzlich erinnerte er sich auch wieder, wo und wann das gewesen war.
    Auf dem
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