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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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einer Gestenfolge, die einen leicht spöttischen Anteil hatte. Doch der war klein genug, um wohlwollend zu bleiben und den neuen Anführer nicht zu verunsichern oder zu verärgern. In der Überlieferung hieß es, dass das Haus der Mentoren eine Seele hätte, damit auch in den Zeiten der Abwesenheit dieser Überwesen jemand für die Wloom sorgen könnte. Das Haus selbst nämlich.
    ›Keiner der Fremden, die ich auf unserer Welt gesehen habe, konnte von sich aus unsere Gesten, Tänze und Farben erkennen und deuten!‹, stellte Seng nach wie vor verblüfft fest. ›Darum finde ich schon erstaunlich, dass dieses Haus das kann!‹ Der Bibliothekar widersprach Seng nicht.
    Er stellte ihm lediglich eine Frage.
    ›Wir Wloom‹, so erklärte er, ›stammen doch von den Mentoren ab. Warum sollten sie also nicht unsere Tänze verstehen?‹
     
    *
     
    »Achtung, Schussweite unterschritten!«, meldete Waffenoffizier Lieutenant Commander Robert Mutawesi. Seiner Stimme war die Anspannung anzuhören.
    In diesem Moment durchlief eine Erschütterung die STERNENFAUST. Ein greller Strahlenblitz sorgte dafür, dass man auf dem Panorama-Bildschirm nichts mehr erkennen konnte.
    Augenblicke später wurde ein Treffer gemeldet. Glücklicherweise war lediglich ein Laderaum getroffen worden.
    »Wir haben es jetzt lange genug im Guten versucht«, meinte Frost energisch. »Lieutenant Commander Mutawesi, feuern Sie zurück.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Auf diesen Augenblick hatte Mutawesi schon lange gewartet. Insgeheim verstand er auch nicht, was den Captain so lange hatte zögern lassen, schließlich war seiner Ansicht nach ziemlich schnell klar gewesen, dass dies eine Gruppe von Hestan war, mit der sich einfach nicht verhandeln ließ. Was der Grund dafür war, musste zunächst einmal im Dunkeln bleiben. Aber eigentlich lag ja auch nahe, dass die grünhäutigen Kammträger, in deren Gesellschaft es sechs Geschlechter gab und deren Sozialleben daher entsprechend kompliziert verlief, selbst an der Bibliothek der Wloom interessiert waren.
    Möglicherweise hatte die PHOENIX eine Expedition dieser sogenannten Hestan-Föderation Baraskor dabei überrascht, wie sie gerade versuchte, das zu schaffen, was der STERNENFAUST bei ihrem letzten Besuch auf dem Wloom-Planeten so gründlich misslungenen war. Auch wenn die Hestan die Menschen grundsätzlich einer Kommunikation für »würdig« erachtet hatten – wenn auf diesem Planeten das gesammelte Wissen der Toten Götter zu finden war, dann würde es wohl keine galaktische Macht geben, die dann noch Verwandte oder Verbündete kannte.
    Entsprechend kompromisslos gingen die Einheiten der Föderation Baraskor nun auch vor. Die pyramidenförmigen Schiffe feuerten Strahlenschüsse ab, deren Energiegehalt den der Kridan-Graser um den Faktor drei übertraf. Der Plasma-Schirm hielt das nicht lange aus. Der Schuss in den Lagerraum war bereits einer der ersten Treffer gewesen. Der Plasma-Schirm war einfach weggebrannt worden.
    Mutawesi ließ unterdessen seine Finger über den Touch Screen seiner Konsole gleiten. Er koordinierte den Einsatz der Gauss-Geschütze, die jetzt aus vollen Rohren feuerten.
    Zigtausende von würfelförmigen Geschossen hagelten in Richtung der Feindeinheiten. Inzwischen bekam die STERNENFAUST einen weiteren Treffer.
    »Schäden bei Gauss drei«, meldete van Deyk. »Geschütz fällt aus.«
    »Lieutenant Lobsang, hören Sie mich?«, rief Mutawesi ins Mikro. Aber er bekam keine Antwort. »Kein Kontakt«, stellte er fest.
    »Schwerer Treffer bei Gauss drei. Bereich musste abgeschottet werden. Schicksal von Lieutenant Lobsang ungewiss.«
    Erst vor Kurzem hatte Lieutenant Cristina Semten Lobsang ihr Amt als Nachfolger von Lieutenant Laury angetreten. Jetzt lag ihre Überlebenschance bei kaum mehr als null Prozent.
    Aber auch auf der gegnerischen Seite gab es Verluste. Zwei Gauss-Geschosse durchdrangen eines der Pyramidenschiffe. Teile der Außenhülle platzten daraufhin ab und Brände verbreiteten sich. Innerhalb weniger Sekunden wurde das Pyramidenschiff zu einem Feuerball – einer künstlichen Sonne, die für mehr als zwanzig Sekunden das Licht des Zentralgestirns von Wloom überstrahlte.
    Trümmerteile irrlichterten durch das All. Manche von ihnen trafen benachbarte Hestan-Schiffe. Hier und da versuchten Einheiten sogar, auf Ausweichkurs zu gehen, was aber zwischen Asteroiden ein hohes Maß an Pilotengeschicklichkeit erforderte.
    »Ich bekomme gerade die Nachricht, dass für Lieutenant Lobsang
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