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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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einen üblen Schlag mitbekommen, er konnte es also nicht sein. Er sah sich um. Die Dunkelheit auf der Brücke – der umgedrehten Brücke – wurde durch flackerndes Licht nur unzureichend erhellt.
    »Das ist Mashrawans Gerät!«, meldete sich jetzt Erixons Stimme zu Wort. Fernandez war erleichtert. Dann lebte der Kom-Offizier der PHOENIX also doch noch.
    »Ich versuche mal, zu ihm hinzukriechen, er ist näher an mir dran.«
    »Tun Sie das!«, rief Fernandez dem Funker zu.
    Erixon stöhnte noch einmal auf. Wo genau er sich befand, konnte Fernandez nicht orten. Irgendwie war Erixon links. Auf der anderen Seite der Brücke vielleicht. Fernandez war schwindlig, wahrscheinlich hatte er sich eine Gehirnerschütterung zugezogen, und übel war ihm auch. Er schien auch verletzt zu sein. Aber angesichts der Art und Weise, wie sie alle beim Absturz der PHOENIX durcheinander geschleudert worden waren, war das kein Wunder.
    »An einen Aufprallschutz für das Schiff hat man gedacht – aber nicht an einen für uns!«, meinte Bratlor sarkastisch und hustete. »Zumindest an keinen, der auch funktioniert, wenn es keine Energie gibt.«
    Allan Fernandez lachte heiser und stellte fest, dass das keine gute Idee gewesen war. Auch am Oberkörper hatte er jede Menge Hämatome davongetragen. Vielleicht sogar eine angeknackste Rippe, oder mehrere, aber das würde sich wohl später erst noch herausstellen müssen. Erst war eine Bestandsaufnahme des Schadens dran. »Den Konzernoberen war es wohl wichtiger, die wertvollen Messinstrumente zu schützen als uns!«, knurrte er dann aber doch. Immerhin war er kein Star Corps-Offizier!
    Der Kommunikator summte immer noch. Kurz bevor Erixon das Gerät und seinen toten Besitzer erreichte, hörte es auf. Immerhin war noch die Kennung dessen sichtbar, der versucht hatte, die Brücke zu erreichen.
    »Das war der L.I.«, stellte er fest.
    »Na großartig! Dann scheint ja wenigstens Ribeira noch zu leben!« Fernandez klang einigermaßen erleichtert.
    »Ist nicht gesagt«, erwiderte Erixon. »Kann doch sein, dass einer der anderen Techniker ihr Gerät benutzt hat …«
    »Quatschen Sie nicht, rufen Sie zurück!«, forderte Fernandez.
    »Versuche ich ja gerade!«, gab Erixon etwas angestrengt zurück. Er fluchte und stöhnte abwechselnd vor sich hin. »Es geht nicht!«, stellte er dann fest. »Die entsprechende Taste hat keinen Kontakt mehr!«
    In diesem Augenblick fing ein anderer Kommunikator an zu summen. Es dauerte eine ganze Weile, bis klar war, wessen Kommunikator das war. Es handelte sich offenbar um das Gerät des bewusstlosen Konzernsprechers Franz Jackson. Frank Frank kroch zu ihm hin und nahm das Gespräch entgegen.
    »Ribeira? Schön, dass Sie noch leben!«
    »Na endlich!«, war Maria Ribeiras helle Stimme über den Kommunikator zu hören. »Ich habe schon gedacht, es lebt überhaupt niemand mehr.«
    »Sie haben nicht zufällig etwas von unserem Paramedic gehört, oder?«, fragte Frank Frank.
    »Nein«, gestand Ribeira. »Aber den werde ich jetzt suchen gehen, damit ich ihn zu Ihnen schicken kann! – Ribeira Ende.«
     
    *
     
    Es dauerte gut zwei Stunden, bis die Bilanz des Absturzes feststand. Es gab sieben tote Besatzungsmitglieder, drunter der Erste Offizier Gus Mashrawan und Ortungsoffizier George Burton M’Kama. Der Rest der Besatzung war mit mehr oder weniger leichten Blessuren davongekommen und Paramedic James Kaiser hatte alle Hände voll zu tun. Er war fast völlig unverletzt geblieben – abgesehen von einer kleinen Schramme an der Stirn, die aber harmlos war.
    Einen Schiffsarzt hatte die PHOENIX nicht. Bei Raumschiffen unter dreißig Mann Besatzung war der nicht Vorschrift, sondern nur ein Paramedic, eine Mischung aus Arzt und Pfleger. Ein Sanitäter allein wäre je nach Ausbildung auch gestattet gewesen, aber das wollte Far Horizon dann doch nicht riskieren. Immerhin war Franz Jackson selbst mit an Bord. Jetzt hätte man sich unter den überlebenden Besatzungsmitgliedern der PHOENIX natürlich gewünscht, dass diese Vorschrift anders gelautet hätte. Aber die sehr wirtschaftsfreundliche Administration unter Julio Ling, der das Amt des Vorsitzenden des Hohen Rates nun an Admiral Rudenko hatte abgeben müssen, war dafür verantwortlich, dass die entsprechenden Bestimmungen liberalisiert worden waren, um kleineren Fracht- und Passagierlinien den Betrieb zu erleichtern.
    Während sich Maria Ribeira nach Möglichkeiten umsah, ob man nicht bei der Energieerzeugung doch noch etwas retten
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