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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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    Allan Fernandez,
    Captain der PHOENIX II, persönliches Logbuch
     
    PHOENIX – ein großer Name in der irdischen Raumfahrtgeschichte.
    Das erste Schiff, das auf eine außerirdische Rasse traf, hieß so und dass die Leitung des Far Horizon -Konzerns meinem hochmodernen Forschungsraumschiff den Namen PHOENIX II gegeben hat, spielt auf diese Tradition an .
    Eine Tradition, die verpflichtet.
    Wir nähern uns dem Wloom-Planeten – Lichtjahre von der Erde entfernt, in einem Gebiet, in das selbst die J’ebeem noch nicht vorgedrungen sind. Wir wissen so gut wie nichts über die Kultur der Wloom, aber da es inzwischen allgemeiner Konsens in der Forschung ist, dass die sogenannten Wurzelbücher dieser in vieler Hinsicht außergewöhnlichen Spezies in Wahrheit Datenspeicher der Toten Götter sind, erregten sie das Interesse der Exo-Forschung. Die Tatsache, dass die von der interstellaren Expedition gesicherten Exemplare dieser bizarren Datenspeicher sich als unlesbare Abfallprodukte erwiesen, ermöglicht es nun auch unserem Konzern wieder, bei der Auswertung des Wissens der Toten Götter eine entscheidende Rolle zu spielen, wobei wir natürlich soweit wie möglich mit dem Star Corps of Space Defence der Solaren Welten kooperieren werden. Der Rendezvouspunkt mit der STERNENFAUST ist 20 AE von der Zielsonne entfernt. Ich freue mich schon darauf, Stephan van Deyk wiederzusehen, unter dessen Kommando ich Erster Offizier an Bord der PLUTO war.
     
    *
     
    Captain Allan Fernandez schloss das Logbuch-Menü und lehnte sich in dem bequemen Schalensessel seines Büros zurück. Wenigstens aus diesem Grund hatte sich der Wechsel vom Star Corps in die Privatwirtschaft schon gelohnt, fand Fernandez, der zuletzt Kommandant des Zerstörers ADMIRAL MCINTOSH gewesen war.
    Aber inzwischen hatte Fernandez die Brocken geschmissen. Der Far Horizon -Konzern hatte ihm ein Angebot gemacht, das er einfach nicht hatte ablehnen können. Er verdiente nicht nur viel mehr, als es im Star Corps selbst bei einer wirklich rasanten Karriere je der Fall hätte sein können. Er hatte dank des einflussreichen Technik-Konzerns, der in den Solaren Welten führend auf dem Gebiet der Raumfahrt war, auch die Möglichkeit, an genau den Missionen teilzunehmen, die ihn interessierten.
    Fernandez war ein verhinderter Christophorer. Mit Raumschiffen zu fernen Sternen zu fliegen und die fremden Kulturen Außerirdischer zu erforschen, davon hatte er schon als Junge geträumt. Leider hatte ihn der Orden nie ausgewählt. Und eine andere Möglichkeit, einer der Brüder von Saint Garran zu werden, gab es nicht. Also hatte Fernandez die für ihn zweitbeste Möglichkeit gewählt und war ins Star Corps of Space Defence eingetreten. Eine andere Art von Orden, dessen Regeln sich natürlich deutlich von der Christophorer-Bruderschaft unterschieden. In manchen Punkten widersprachen sie sich sogar diametral. Schließlich waren die Brüder Pazifisten, was man vom Star Corps nun wirklich nicht sagen konnte.
    Fernandez lächelte bei dem Gedanken.
    Jedenfalls war der Raum des Captains an Bord der PHOENIX wesentlich großzügiger angelegt, als das selbst auf größeren Star Corps Schiffen der Fall war. Und vor allem hatte er nicht die Doppelfunktion als Konferenzraum für die Offiziere. Selbst auf den neuen Sondereinsatzkreuzern wie der STERNENFAUST war der Captain’s Room so klein, dass man ihn eigentlich nur nutzen konnte, wenn man die Tür zum benachbarten Konferenzraum offen ließ. Zumindest, wenn man keine Klaustrophobie bekommen wollte.
    Ein Summton war zu hören.
    »Ja, bitte!«, sagte Fernandez und aktivierte damit das Interkom. Auf dem in die Schreibtischplatte integrierten Bildschirm öffnete sich ein Bildfenster. Das Gesicht des Ersten Offiziers Gus Mashrawan erschien dort.
    »Captain, Sie haben mich gebeten, Ihnen ein paar Minuten vor dem voraussichtlichen Austritt aus dem Bergstrom-Raum Bescheid zu sagen. Der Austritt erfolgt in fünf Minuten. Wir werden dann etwa eine halbe Astronomische Einheit vom Rendezvouspunkt entfernt sein.«
    »Danke, I.O. In den letzten zwei Stunden hat es nicht zufällig eine Nachricht der STERNENFAUST gegeben?«
    »Nein, Sir.«
    Fernandez wunderte sich kurz. Das sah der STERNENFAUST nicht gerade ähnlich. Zumal sich ja sicher auch Stephan van Deyk über ein Wiedersehen freuen würde! Er nickte knapp. »Ich bin gleich auf der Brücke«, versprach er.
     
    *
     
    Als Fernandez die Brücke der PHOENIX betrat, lief gerade das Austrittsmanöver
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