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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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aufgegeben.
     
    *
     
    Das Wrack der PHOENIX trudelte zwischen den Asteroiden in der Umlaufbahn des Planeten hin und her.
    Dass das manövrierunfähige Raumschiff in den nächsten Minuten oder Sekunden mit einem der zahllosen Gesteinsbrocken im Orbit kollidieren musste, lag auf der Hand. Ein Schlag, der das Schiff erneut erschütterte, zeigte der Mannschaft, dass es jetzt so weit war.
    Fast gleichzeitig mit dem Einschlag aktivierten sich die Von-Schlichten-Aggregate an Bord der PHOENIX.
    Maria Ribeira bemerkte dies im Maschinentrakt. Sie war während der Kollision auf dem Weg zu Kontrollraum 4 gewesen. Dann hatte die Erschütterung sie gegen die Außenverkleidung eines Triebwerks geschleudert. Halb bewusstlos schwebte sie daraufhin schwerelos umher.
    Das Alarmsignal ihres Von-Schlichten-Dosimeters ließ sie wenigstens teilweise wieder aufwachen. Da der Computer, der die Daten normalerweise aufnehmen und analysieren sollte, nicht mehr ansprechbar war, reagierte das Gerät mit einer akustischen Warnfunktion.
    »Der gemessene Wert an Von-Schlichten-Strahlung beträgt das Eintausendfache der als unbedenklich eingestuften Grenzwerte«, meldete eine unpersönliche Computerstimme. »Bitte verlassen Sie so schnell wie möglich den betroffenen Bereich. Ob die angegebene Strahlungsart in extrem hohen Dosen gesundheitliche Schäden verursachen kann, ist bislang noch nicht erforscht. Wenn Sie der Aufforderung nicht nachkommen, erfolgt ein automatischer Haftungsausschluss für eventuelle Folgeschäden.« Eine kurze Pause folgte, bevor das in Maria Ribeiras Nasen-Piercing verborgene Gerät seine Warnung wiederholte.
    Das Eintausendfache! , durchfuhr es die Blondine mit der strengen Knotenfrisur und erwachte vollends. Ein so hoher Wert von Von-Schlichten-Strahlung war noch nicht einmal unter Laborbedingungen gemessen worden.
    Da muss es einen enorm hohen Wert an gemessener 5-D-Strahlung geben! , ging es der Leitenden Ingenieurin durch den Kopf.
    Denn nur dann machte die automatisch verlaufende Reaktion des Systems einen Sinn. Die Von-Schlichten-Aggregate hatten eine interne Energieversorgung, die vollkommen autark war, da natürlich bei hoher 5-D-Strahlung damit zu rechnen war, dass die zentrale Energieversorgung ausfallen konnte – und zwar auch die Notsysteme. Und offenbar liefen sie gerade auf Hochtouren.
    Maria Ribeira versuchte den Kommunikator an ihrem Handgelenk zu aktivieren. Der Bildschirm war von einem Rauschen überlagert. Sie versuchte einen freien Funkkanal zu finden. Über das Interkom des Schiffes lief natürlich gar nichts mehr.
    Aber über gewöhnliche Funkfrequenzen musste es doch klappen …!
    »Hallo, hört mich da jemand? Hier ist der L.I. Scheint, als wäre die Situation an Bord ziemlich ernst. Hier im Maschinentrakt ist wohl ein Totalschaden anzunehmen – mit Ausnahme der Von-Schlichten-Aggregate, die plötzlich auf einem unwahrscheinlich hohen Niveau arbeiten!«
    Sie erhielt keine Antwort. Nur das statische Rauschen auf allen Kanälen. Zuerst glaubte Ribeira, dass es da niemanden mehr gab, der sie hören konnte oder gar in der Lage war, mit ihr zu sprechen. Die Störungen in der Kommunikation sprachen dafür, dass es tatsächlich zu einem extrem starken Auftreten von Strahlung mit 5-D-Komponenten gekommen war, auf die die Von-Schlichten-Aggregate anschließend dann ganz vorschriftsmäßig reagiert hatten.
    Eine weitere Erschütterung erfasste das Schiff. Die Aufbauten des Haupt-Gaussgeschützes und des großen Astrolabors der PHOENIX brachen aus dem Schiffskörper heraus. Die PHOENIX bekam einen so heftigen Stoß, dass sie sich zu drehen begann und auf die planetare Stratosphäre zutorkelte.
    Maria Ribeira konnte nicht ahnen, dass für die letzten Erschütterungen nur noch Zusammenstöße mit teilweise Dutzenden von Gesteinsbrocken verantwortlich waren und kein Beschuss durch den unbekannten Feind.
    Sie begann sich zu fragen, wie viele Überlebende es wohl noch unter der Besatzung der PHOENIX gab.
    Dann atmete sie tief durch.
    Irgendwann würde sich wohl auch bemerkbar machen, dass die Sauerstoffversorgung längst aufgehört hatte zu arbeiten …
     
    *
     
    Noch fünf Stunden Bergstrom-Flug bis zum Rendezvous-Punkt! , dachte Dana Frost, während sie die Offiziere des Sonder-Einsatzkreuzers STERNENFAUST im Konferenzraum begrüßte.
    Chief of the Watch war derzeit Lieutenant Saul Mandagor, der damit auf der Brücke blieb. Der gebürtige Real Martian, der sich unter den an Bord herrschenden Bedingungen nur
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