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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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Sein Name war Frank. Sein Vorname allerdings auch, womit seine Eltern ihm keinen Dienst erwiesen hatten. Waffenoffizier Frank Frank – das war stets ein Anlass für grinsende Gesichter. Zwischenzeitlich hatte er sich auch eine Weile »Frank R. Frank« genannt, aber da war dann zum Spott auch noch die Verwirrung gekommen, denn diese Angabe stimmte natürlich mit seiner ID-Card nicht überein, sodass es jede Menge Komplikationen gegeben hatte. Namensänderungen waren innerhalb der Solaren Welten zwar legal, aber faktisch waren sie in einer Welt, die ganz maßgeblich von Datenströmen geprägt war, kaum möglich. Wenn man erst einmal irgendwo mit seinen Daten gespeichert war – und das war normalerweise bei jedem Bürger von Geburt an der Fall – dann blieb man auch unter diesem Namen gespeichert und musste dann eben gegebenenfalls in Kauf nehmen, nach einer Namensänderung für zwei Personen Steuern zu zahlen.
    Nichts war schwieriger als die Beseitigung solch falscher Datenspuren, wie Frank R. Frank schmerzlich hatte erfahren müssen. So hatte er das »R.« schließlich wieder getilgt. Zu seinem Leidwesen bekam er aber immer noch regelmäßig zwei Ausgaben des Newsletters für Weltraumkrieg und Waffenkunde.
    »Captain, ich habe ein Unterlichtsignal abgesetzt. Bislang ohne Antwort. Die STERNENFAUST ist nicht da. Jedenfalls befindet sie sich nicht im Erfassungsbereich von einer Lichtstunde, und weiter reicht unsere Ortung nicht«, meldete der Ortungsoffizier George Burton M’Kama, ein Schwarzafrikaner, in dessen Linie irgendwann einmal ein Real Martian gewesen sein musste. Jedenfalls war er zwei Meter zwanzig groß und sein graziler Körperbau erinnerte stark an die umweltangepassten Nachfahren der ersten Marssiedler, die dort nach wie vor ein unabhängiges Leben ohne künstliche Schwerkraft führten.
    Allerdings war M’Kama im Gegensatz zu den Real Martian durchaus in der Lage, sich unter Erdschwere ohne Hilfe eines Antigrav-Paks fortzubewegen. Seine Muskulatur war ganz normal ausgebildet, da er auf New Hope II groß geworden war. Und auf Wega IV waren Erdstandards die Norm.
    »Das Star Corps scheint Verspätung zu haben!«, sagte Frank etwas spitz.
    »Hoffen wir, dass nur das die Ursache ist«, gab Captain Fernandez zurück. Er wandte sich an Bratlor. »Ruder?«
    »Ja, Sir!«
    »Unterbrechen Sie den Bremsvorgang.«
    »Sir?«
    »Wir lassen den Rendezvouspunkt links liegen und fliegen auf direktem Weg in den Orbit des Wloom-Planeten.«
    »Ja, Sir.«
    »Das könnte Ärger mit dem Star Corps geben«, sagte Mashrawan und hob die Augenbrauen.
    »Wir sind hier, um das Wissen der Toten Götter zu sichern«, erklärte Fernandez. »Dabei ist allein wichtig, dass es in die Hände der Menschheit gerät – nicht, wessen Raumschiff den Planeten zuerst erreicht.«
    Mashrawan grinste. »Beim Star Corps könnte die Befehlsverweigerung so manchem hohen Tier die Karriere kosten!«
    »Die Head Hunter von Far Horizon wird das sicher freuen«, glaubte Fernandez. »Dann werden wir diejenigen unter diesen sogenannten hohen Tieren, die etwas taugen, hoffentlich in Kürze an Bord eines Far Horizon -Raumers wieder sehen.«
     
    *
     
    Der Planet wurde von einer Reihe Asteroiden umflogen. Sie wirkten wie Bruchstücke eines größeren Himmelskörpers. Vielleicht war das das Ergebnis einer kosmischen Kollision in grauer Vorzeit. Allerdings musste diese Kollision schon sehr lange her sein. Millionen von Jahren, anders hätten sich die Wloom dort nicht entwickeln können.
    Die sogenannten Wurzelbücher dieser Spezies hatten nicht nur in den Solaren Welten zunächst großes Aufsehen erregt, sich aber später, nach der Rückkehr der Expedition, an der auch die STERNENFAUST teilgenommen hatte, als völlig wertlos herausgestellt.
    Jetzt unternahm man einen neuen Anlauf, um das Wissen zu sichern, das auf diesem Planeten schlummerte – bewacht von Wesen, die vermutlich nicht das Geringste damit anfangen konnten. Schließlich beherrschten die Wloom noch nicht einmal die Raumfahrt.
    »Die Ortungsergebnisse des Planeten liegen vor«, meldete M’Kama.
    »Irgendwelche Besonderheiten?«, fragte Captain Fernandez.
    »Eigentlich ist alles wie erwartet. Weite Gebiete des Planeten sind seit dem Überfall durch die Morax atomar verseucht.«
    »Wie reagieren die Wloom auf diese harte Strahlung?«, fragte Fernandez.
    »Laut den Berichten der STERNENFAUST nicht gut – ähnlich wie Menschen. Aber der Exo-Mediziner unserer Expedition befindet sich an Bord der
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