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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENFAUST«, stellte Mashrawan fest.
    »Sie sprechen von Dr. Miles Jennings?«, fragte Fernandez neugierig.
    Mashrawan nickte. »Der größten Kapazität auf diesem Gebiet. Zusammen mit dem neuen Bordarzt der STERNENFAUST, Dr. Ashkono Tregarde, einem anerkannten Exo-Mediziner. Die Zusammenarbeit mit diesen beiden dürfte für den Konzern sehr fruchtbar sein, wenn Sie mich fragen. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Es spricht vieles dafür, dass die Wloom empfindlich auf Strahlung reagieren.«
    Die pflanzenhaft wirkenden Wloom, die wie ein Fetzenteppich auf Tentakeln aussahen, hatten vor dem Angriff der Morax-Plünderer in einer nahezu paradiesischen, naturbelassenen Welt gelebt. Von diesem Paradies war wohl in weiten Teilen so gut wie nichts übrig geblieben.
    »Ich glaube nicht, dass die Wloom einen besonderen Schutz wie etwa strahlensichere Unterkünfte entwickelt haben. Sie brauchten so etwas nie«, war Mashrawan überzeugt. »Also werden sie versuchen, sich in die weniger betroffenen Gebiete zurückzuziehen. Die Frage ist, ob das auf Dauer beim Überleben hilft. Der Angriff war beim ersten Eintreffen der STERNENFAUST erst ein paar Tage, maximal ein paar Wochen alt, aber das ist jetzt auch schon wieder ein paar Monate her.«
    Der Erste Offizier aktivierte eine schematische Übersicht. Darin war zu sehen, welche Gebiete in besonderer Weise von den Morax heimgesucht worden waren. In diesen Regionen war wohl kein Leben mehr möglich, jedenfalls keins, wie es in den Solaren Welten bekannt war. In anderen Bereichen war die Strahlungsbelastung nur leicht erhöht. Aber inzwischen hatte sich der schwere Fallout natürlich längst über den gesamten Planeten ausgebreitet. Auf der Basis dieser auch auf diese Entfernung bereits ermittelbaren klimatischen Daten, erstellte Ortungsoffizier M’Kama eine Simulation, die vorherzusagen versuchte, wie sich die Strahlenbelastung auf der Oberfläche innerhalb der nächsten 24 Monate verändern würde.
    »Wenn Sie mich fragen, Sir – dann haben diese bedauernswerten Geschöpfe an der Oberfläche keine Chance, ohne eine Verlustrate von neunzig Prozent oder mehr ihrer Population davonzukommen. Der Fallout wird sich weiter verteilen. Die Strahlenwerte gleichen sich an und die letzten jetzt noch relativ ungefährlichen Oasen werden verschwinden.«
    »Na ja, wenigstens werden diese Wloom wohl ihre Wurzelbücher hinterlassen … Und das dürfte alles sein, was den Konzern interessiert!«, murmelte Fernandez zynisch vor sich hin.
    Wie aufs Stichwort öffnete sich in diesem Moment die Schiebetür der Brücke des Far Horizon -Raumers PHOENIX II. Franz Jackson trat ein. Er hatte die selbstsichere Körperhaltung eines Mannes, der gerade Anfang dreißig war und es bereits ganz nach oben geschafft hatte.
    »Ich höre, es gibt Probleme mit den Von-Schlichten-Aggregaten, Captain?«, erkundigte er sich auf eine Art und Weise, die etwas leicht Herablassendes an sich hatte.
    Fernandez überhörte den leicht arroganten Ton. Er hatte sich abgewöhnt, sich darüber zu ärgern.
    Er wandte sich zu dem erstaunlich jugendlich wirkenden Konzernsprecher um und sagte: »Die Probleme sind derzeit im Griff und meine grundsätzliche Meinung dazu kennen Sie ja. Man sollte besser versuchen, eine Substanz zu entwickeln, die gewisse Eigenschaften des Emuyili der Shisheni aufweist, um einen kompletten 5-D-Schutz zu gewährleisten. Und zwar für das ganze Schiff, ohne, dass die Besatzung irgendeiner Kontamination ausgesetzt wird.«
    »Die Von-Schlichten-Strahlung ist keine Kontamination!«
    »Das sagen Sie jetzt . Aber wer weiß, welche Erkenntnisse dazu in fünf Jahren vorliegen!«
    Jackson verzog spöttisch den Mund. »Ich schätze Sie eigentlich mehr als Captain eines Raumschiffs denn als Wissenschaftler, Fernandez. Nichts für ungut!«
    Der Ortungsoffizier meldete sich jetzt und beendete das Gespräch, ehe es sich zu einem Disput ausweiten konnte. Und der wäre sinnlos gewesen, das wusste Fernandez. Der Konzern hatte zu dieser Sache seine Meinung und favorisierte derzeit die Lösung mit den Von-Schlichten-Aggregaten, basta. Dabei hatte Fernandez Gerüchte gehört, dass es eine andere Abteilung bei Far Horizon gab, in der man genau den Vorschlag verfolgte, den er genannt hatte. Eigentlich hatte Fernandez den Konzernsprecher nicht in erster Linie darauf angesprochen, weil er ihn wirklich davon hätte überzeugen wollen, sondern um seine Reaktion zu sehen. Fernandez wollte nämlich wissen, ob an den Gerüchten etwas
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