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Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 077 - Hort des Wissens (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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lassen Sie mich so fragen, Professor: Sind Sie derzeit als Vertreter des Konzerns an Bord der STERNENFAUST oder als Wissenschaftler, der vom Star Corps engagiert wurde?«
    Von Schlichten zuckte kurz zurück, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »Sie betreiben Haarspalterei, Captain!« Seine Stimme klang hochmütig.
    »Daran, dass Sie so mit mir reden, erkennt man, dass Sie sich jedenfalls nicht als Crew-Mitglied empfinden, Professor«, erwiderte Frost auf eine eisige Weise, die ihrem heimlichen Beinamen »das Eisbiest« alle Ehre machte. Um van Deyks Mundwinkel zuckte es.
    Der hagere Wissenschaftler lehnte sich in seinem Schalensitz etwas zurück und verzog das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. Offenbar hatte er beschlossen, nachzugeben. »Was soll’s. Fahren Sie fort, Captain«, sagte er.
    »Wie ich schon sagte, herrschte über die Beteiligung der PHOENIX-Crew einiges Unverständnis. Es wurde der Verdacht geäußert, dass die Kooperation vielleicht etwas mit den Verbindungen von Admiral Rudenko zu gewissen Kreisen in der Industrie und Wirtschaft der Solaren Welten zu tun hat, denen auf diese Weise Zugang zum Wissen der Toten Götter verschafft werden soll. Ich kann diese Gerüchte weder dementieren noch bestätigen. Da mag sich jeder seine eigene Meinung bilden. Allerdings kann man mit Bestimmtheit sagen, dass wir bei dieser Mission wahrscheinlich auf die wissenschaftlichen Ressourcen des Konzerns angewiesen sind. Es geht für die Menschheit um sehr viel und deshalb sollten alle Kräfte gebündelt werden. Also erwarte ich eine gute Zusammenarbeit von Ihnen – auch und besonders mit der PHOENIX-Crew. Dies ist weder der Ort, noch der Zeitpunkt, um irgendwelche kleinlichen Rivalitäten auszutragen.«
    »Ich kann Ihnen da nur zustimmen, Captain«, meldete sich von Schlichten zu Wort.
    Dana Frost schauderte unmerklich. Da hatte sie wohl doch ein wenig zu sehr wie ein Konzern-Vertreter geklungen …
     
    *
     
    Als die Besprechung beendet war, verließen alle recht schnell den Konferenzraum. Einzige Ausnahme war Lieutenant Commander Robert Mutawesi, der Waffenoffizier der STERNENFAUST. In der Gesamthierarchie der Crew war er die Nummer 3.
    »Captain?«
    »Sie wollen mich sprechen, Lieutenant Commander?«
    »Ich sprach vor Antritt der Reise mit unserem kridanischen Austauschoffizier Sun-Tarin. Es war auf Spacedock 13. Sie wissen, Sun-Tarin und ich haben in gewissen Dingen diametral entgegengesetzt Ansichten, aber gerade deswegen habe ich den Disput mit ihm immer geschätzt.«
    Dana Frost hob ihre Augenbrauen. »Und was war jetzt Ihre Frage, Lieutenant Commander?«
    »In unserem Gespräch ging Sun-Tarin selbstverständlich davon aus, dass er an der Mission der STERNENFAUST teilnimmt. Aber dann wurde er ganz kurzfristig vor unserem Aufbruch abberufen – beziehungsweise er befand sich einfach nicht auf dem Schiff. Und ehrlich gesagt, denke ich, dass ich in meiner Eigenschaft als Zweiter Offizier der STERNENFAUST darüber informiert sein sollte, was die Ursache dafür ist, das Sun-Tarin uns nicht begleitet. Ich wurde auch schon von verschiedenen Mannschaftsmitgliedern auf diesen Umstand hin angesprochen.«
    »Es hat mit dem Grad an Geheimhaltung zu tun«, stellte Frost bedauernd fest. »Bei dieser Mission herrschen andere Regeln, ob uns das nun gefällt oder nicht.«
    Schon die Umstände der Befehlsausgabe waren äußerst seltsam gewesen. Die absolute Bergstrom-Funkstille, die während des Fluges ins Zielgebiet zu halten war, war dabei nur ein Detail. Frost hatte von einem persönlichen Kurier Admiral Takatos einen Datenträger erhalten, der so codiert war, dass er sich erst öffnen ließ, nachdem die STERNENFAUST bereits eine Woche unterwegs gewesen war. Bis dahin hatte nicht einmal das Zielgebiet festgestanden. Man hatte Frost nur einen Kurs für einen Bergstrom-Flug gegeben, der dann entsprechend den Angaben in der Befehlsdatei zu ändern war.
    Dass die Wissenschaftler MacShane, Jennings und von Schlichten an Bord beordert worden waren, hatte nicht nur Dana zu allerlei Spekulationen Anlass gegeben. Die Mannschaft selbst hatte schon bald erraten, dass es wieder zum Planeten der Wloom gehen sollte. Und wenn ein von Schlichten an Bord war, dann lag auch der Schluss nahe, dass die Mission irgendetwas mit dem Themenkomplex »Tote Götter« zu tun hatte. Schließlich war von Schlichten der wichtigste Spezialist, was die Erforschung der Technik dieser uralten Superzivilisation anging, die oft als die Erhabenen
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