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Weihnachtsgeschichten vom Franz

Weihnachtsgeschichten vom Franz

Titel: Weihnachtsgeschichten vom Franz
Autoren: Christine Nöstlinger
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Christine Nöstlinger
    Weihnachts-
    geschichten vom
    Franz
    Zeichnungen von Erhard Dietl
    Verlag Friedrich Oetinger • Hamburg
    Alle Franz - Bände auf einen Blick: Geschichten vom Franz
    Neues vom Franz
    Schulgeschichten vom Franz
    Neue Schulgeschichten vom Franz
    Feriengeschichten vom Franz
    Krankengeschichten vom Franz
    Liebesgeschichten vom Franz
    Weihnachtsgeschichten vom Franz
    sowie die farbig illustrierte Sonderausgabe Allerhand vom Franz
    ©Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1993
    Alle Rechte vorbehalten
    Titelbild und Illustrationen von Erhard Dietl Einbandgestaltung: Manfred Limmroth
    Satz: Neumann-Werbung, Hamburg
    Herstellung: Ebner Ulm
    Printed in Germany 1994
    ISBN 3-7891-1030-2
    2

    Der Franz ist acht Jahre und acht Monate alt.
    Er wohnt mit seiner Mama, seinem Papa und seinem großen Bruder, dem Josef, in der Hasengasse.
    Seine Freundin, die Gabi, wohnt gleich nebenan in der Wohnung. Sie ist so alt wie der Franz. Einen Freund hat der Franz auch. Der heißt Eberhard Most und geht mit ihm in die Klasse. Er beschützt den Franz. Das hat der Franz manchmal nötig, weil er der kleinste und schwächste Bub in der Klasse ist und sich gegen gemeine Kinder nicht gut wehren kann.
    Die Oma vom Franz wohnt im Altersheim. Der Franz besucht sie jede Woche zweimal. Obwohl der Weg dorthin sehr weit ist. Und er hätte es viel lieber, wenn die Oma noch in ihrer Wohnung, zwei Ecken weiter, leben würde.
    Dann könnte er sie jeden Tag zweimal besuchen.
    Wenn sich der Franz sehr aufregt, bekommt er 3

    eine Pieps-Stimme. Das ist sehr ärgerlich, denn einen piepsenden Franz nehmen die Leute nicht ernst. Aber gerade wenn sich der Franz sehr aufregt, will er doch ernst genommen werden!
    Hin und wieder passiert es dem Franz auch, daß ihn jemand für ein Mädchen hält. Weil er blonde Ringellocken hat und einen Herzkirschenmund.
    Und veilchenblaue Sternenaugen.
    Früher hat das den Franz sehr zornig gemacht.
    Doch dann hat die Gabi einmal zu ihm gesagt:
    „Daß man dich für ein Mädchen hält, das passiert dir nur, weil du für einen Buben einfach zu schön bist."
    Und da hat sich der Franz gedacht: Also, wenn das so ist, 4

    dann kann ich ja froh sein.
    Dabei ist der Franz überhaupt nicht eitel. Es ist für ihn nur sehr wichtig, daß ihn die Gabi schön findet. Sie hat nämlich auch einmal zum Franz gesagt: „Wirklich lieben kann ich nur wirklich schöne Menschen." Und der Franz möchte von der Gabi wirklich geliebt werden! Aber er ist sich nie ganz sicher, ob ihn die Gabi wirklich liebt. Oft plagt die Eifersucht den Franz gewaltig. An den Wochenenden überfällt sie ihn besonders arg. Da fährt die Gabi immer mit ihren Eltern aufs Land. Zu ihrer Tante Anneliese. Und bei der gibt es einen Peter. Der ist ein Patenkind von der Tante Anneliese.
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    Von diesem Peter erzählt die Gabi dem Franz die tollsten Sachen. Angeblich kann der Peter über eine zwei Meter hohe Mauer springen. Und beim Raufen gegen drei große Jungen gewinnen. Und bis in den Wipfel einer riesigen Tanne klettern. Wunderbar singen kann er auch. Und aus Holz schnitzt er glatt eine Mickymaus. Beim Schirennen gewinnt er immer den ersten Preis. Und außerdem ist er schrecklich klug und gebildet. Er weiß einfach alles!
    „Wenn der Peter groß ist", sagt die Gabi oft zum Franz,
    „dann bekommt er unter Garantie den Nobelpreis."
    Aber wenigstens hat die Gabi dem Franz noch nie vorgeschwärmt, daß dieser Peter „wirklich schön" ist. Das beruhigt den Franz ein bißchen.
    Von alten und neuen Weihnachtsgeschenken Zu Weihnachten fährt die Gabi auch immer mit ihren Eltern zur Tante Anneliese und zum Peter.
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    Wenn der Franz wollte, könnte er ja mitkommen. Doch Weihnachten ohne Mama und Papa, Oma und Josef, kann sich der Franz nicht gut vorstellen. Und Weihnachten mit diesem Peter kann er sich noch weniger gut vorstellen.
    Der Franz nimmt es der Gabi sehr übel, daß sie zu Weihnachten nicht daheim bleibt. Jedes Jahr will er sie dazu überreden, nicht wegzufahren.
    Er sagt: „So laß doch deine Eltern allein fahren.
    Du kannst ja bei uns schlafen und essen. Und ich spiele auch jeden Tag mit dir Friseur und Kochen."
    Friseur-spielen und Kochen-spielen sind die Lieblingsspiele der Gabi. Und für den Franz ist es eine große Überwindung, der Gabi dieses Angebot zu machen.
    Er spielt weder gern Friseur noch Kochen.
    Aber die Gabi ist stur und will trotzdem lieber zur Tante Anneliese und zum Peter. Weihnachten auf dem Land gefällt ihr viel besser als
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