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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Bild, das der Marrok ihr geschickt hatte, hing an der linken Wand, ganz allein. An derselben Wand lehnte– eher am Ende des Raums als in der Mitte– wie beiläufig ein Schwert. Es ähnelte sehr dem, das Arthur ihr gezeigt hatte, von dem er behauptet hatte, es wäre Excalibur. Nachdem was Bruder Wolf ihr gesagt hatte, war das hier wahrscheinlich echt. Sein Duplikat lag in Splittern überall in Arthurs Schatzkammer verteilt, zerbrochen, als es das Leben ihres Gefährten verteidigte.
    » Die Grauen Lords haben mich geschickt, um dich umzubringen«, erklärte Anna der Frau vom Feenvolk, die nicht von ihrem Bild aufgesehen hatte.
    » Bruder Wolf denkt, ich bin ein Bote«, fuhr Anna fort, » hierhergeschickt, um dich zu warnen, dass– solltest du so etwas wieder tun– die Wilde Jagd selbst auf dich angesetzt werden wird. Er glaubt, ich wurde geschickt, um dir ein Geschenk zu bringen. Und um getötet zu werden.« Sie holte tief Luft. » Und ich denke, er hat Recht.«
    Die Frau sah von ihrem Gemälde auf. Sie war schön. Nicht von kalter, makelloser Schönheit, sondern atemberaubend. Das war eine Frau, die in ihrer Wut furchtbar sein würde und im Kampf wild. Anna spürte dieselbe Faszination für Dana, die sie auch beim ersten Mal für sie empfunden hatte.
    Anna holte wieder tief Luft und schloss die rechte Hand um die Stahlschelle an ihrem linken Handgelenk. Als sie wieder aufsah, war Dana immer noch schön– aber Anna hatte nicht mehr das Gefühl, von dieser Schönheit eingesogen zu werden.
    Dana lächelte, als würde Annas Widerstand sie amüsieren. » Wer ist Bruder Wolf?«
    » Ein Freund.« Anna wollte Dana nichts in die Hände spielen, das gegen sie verwendet werden konnte. » Ich sollte hierherkommen und dich angreifen– aber sie haben nicht mit dem kleinen Geschenk gerechnet, das mir Arthurs Vampire hinterlassen haben.« Sie zeigte Dana eine ihrer Handschellen und schüttelte einen Fuß, um die Kette klimpern zu lassen.
    » Ihr Versagen hat mich mit ein paar Möglichkeiten zurückgelassen– und dich ebenso. Wenn ich dich angegriffen hätte, und du mich getötet… dann wärst du ihrer Macht unterworfen, nicht wahr?«
    » Ich bin ein Grauer Lord– ich schulde niemandem Rechenschaft.«
    » Wenn Charles stirbt, wenn du mich umbringst– wird der Marrok dich jagen. Du wärst gezwungen, zu sterben oder diesen Kontinent zu verlassen. Zurück nach Europa zu gehen. Unter ihrer Fuchtel zu stehen.«
    Danas Lippen wurden vor Wut dünnund – das verriet Anna ihre Nase– auch Furcht war dabei.
    » Du hast gesagt, du hast ein Geschenk mitgebracht?«
    Anna nahm an, dass Dana nur versuchte, das Thema zu wechseln. Aber Anna kontrollierte das Gespräch.
    » Als du Charles verflucht hast«, sagte sie, und es gelang ihr mit einiger Mühe, mitfühlend zu klingen, » hattest du keine Ahnung, dass wir alle wussten, dass du dein Wort die Wölfe, die an dieser Konferenz teilnahmen, zu schützen, gebrochen hast, oder? Ich habe es gesehen, Angus hat es gesehen– und wir haben es Bran und Charles erzählt. Es reicht nicht für eine Anklage. Aber es ist genug, dass Bran, sollte Charles eines nicht natürlichen Todes sterben, sofort dich verdächtigen würde.«
    Die Frau vom Feenvolk legte ihren Pinsel weg und nahm das zum Anlass, den Blick abzuwenden. Aber Anna konnte sowieso aus ihrem Geruch um einiges mehr lesen als aus ihrer Miene. Der Geruch von Panik war ein alter Bekannter. Sie hatte keine Angst vor Anna. Sie hatte Angst vor dem Marrok. Gut. Hoffentlich war das genug.
    Anna schlenderte zu dem Bild, bis sie fast direkt neben Dana stand.
    » Nimue, Herrin vom See«, sagte Anna und rief den Teil von sich hervor, der beruhigte und tröstete. » Nimm den Fluch von meinem Ehemann. Ich verspreche dir, dass kein Wort deines Betruges nach außen in die Welt dringen wird.« Und auf mein Wort kann man sich verlassen, dachte sie, sprach es aber nicht aus. » Der Marrok wird dich nicht jagen und dich auch nicht aus seinem Land werfen.«
    Die Frau vom Feenvolk starrte das Gemälde auf der Staffelei an. Picasso war eine klügere Wahl als Vermeer, dachte Anna beiläufig. Bei diesem Maler konnte niemand Dana vorwerfen, dass sie etwas falsch gemacht hatte.
    » Nein«, sagte Dana, ihre Stimme erfüllt von Zorn. Sie hob ihre Hand und zeigte auf das Gemälde– nicht ihres, sondern das an der Wand: das Geschenk des Marrok. » Ich habe seit tausend Jahren nicht so gelitten. Schau, was er mir angetan hat. Jedes Mal, wenn ich das ansehe… fühle ich
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