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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Stimme versagte.
    Charles hob die Klinge auf und trennte dem britischen Wolf den Kopf ganz ab. Dann, mit dem Schwert in der Hand, sah er zu Dana.
    » Wusstest du, dass er seine Gefährtin töten würde?«, fragte er.
    Sie lächelte entschuldigend. » Er hielt das Schwert als Geisel.«
    » Das ist keine Antwort«, erklärte er ihr. » Aber ich nehme an, dass der Tod eines Menschen keine Bedeutung hat, nicht für dich. Sie leben sowieso nur so kurz. Was war ihr Leben wert? Oder Chastels– er war ein Monster, richtig? Was waren ihre Leben schon gegen ein Schwert wie dieses?«
    » Sarkasmus steht dir nicht«, erklärte Dana würdevoll.
    » Nein«, meinte Charles. » Wahrscheinlich nicht. Er hat dich angeheuert, um meinen Vater zu töten?«
    Sie nickte. » Ich habe mich geweigert, bis er mir Excalibur anbot. Es war mir anvertraut, es ist der Grund meiner Existenz– und dieser Narr hatte es gefunden.«
    » Doch mein Vater kam nicht.« Solange er das Schwert hielt, würde sie mit ihm reden– und Charles wollte genau wissen, was sie getan hatte, so dass er seinen Vater darüber informieren konnte.
    » Nein. Ich wusste, dass Bran nicht kommen würde– die Elemente haben es mir verraten. Aber ich musste einen Grund finden, damit der Narr mir Excalibur brachte. Seine Festung in Cornwall ist gegen das Feenvolk geschützt; er musste die Klinge mit hierherbringen. Ich hatte nicht vor, einen Handel mit Arthur einzugehen– ich wollte nur das Schwert zurück.«
    » Du hättest meinen Vater nicht getötet?«
    » Nicht sollte er in Montana bleiben. Und er blieb in Montana, nicht wahr? Aber dann hast du dich entschlossen, an seiner Stelle zu kommen– und du hast etwas mitgebracht, das Arthur sich noch mehr wünschte als den Tod deines Vaters. Ich sollte die Dinge so arrangieren, dass Chastel dich umbrachte. Damit hätte Arthur zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: sichergestellt, dass Chastel nicht bei vollen Kräften war, wenn Arthurs Killer ihm einen Besuch abstatten würden– und dein Tod hätte deine Gefährtin frei zurückgelassen, und Arthur hätte sie für sich beanspruchen können.«
    Charles atmete tief durch. Er hatte keinen Grund, sie für ihr Fehlverhalten zu verurteilen. Sie hatte niemanden getötet, kein Blut vergossen– nicht einmal Arthurs. Ihre böse Absichten reichten nicht aus, um gegen sie vorzugehen, genauso wenig wie seine Abneigung gegen ihre moralische Einstellung.
    Plötzlich wollte er nichts mehr so sehr, wie unter der Dusche das Blut, den Schweiß und die schrecklichen Vorgänge dieser Nacht abwaschen. Er öffnete seine Hand, bis er den Griff des Schwertes nur noch mit zwei Fingern hielt, dann streckte er es ihr entgegen. » Das gehört dir– er hat den Diebstahl zugegeben. Achte diesmal besser darauf.«
    Sie nahm es mit der linken Hand entgegen und ihre Knöchel wurden weiß, während sie seufzte wie eine endlich befriedigte Geliebte. Ihre rechte Hand hielt sie ihm entgegen. » Nichts für ungut?«
    Er schaute auf die Hand und fühlte überhaupt keinen Drang, sie zu schütteln. Er hatte ihr eine Menge vorzuwerfen.
    » Bitte«, sagte sie.
    Er ergriff ihre Hand. » Mein Vater wird mit dir darüber reden wollen. Du hast dein Wort ihm gegenüber gebrochen.«
    Ihr Griff wurde fester und sie blickte nach unten. » Ich weiß, ich weiß. Und das kann ich nicht zulassen. Niemand darf es erfahren. Wenn es niemand weiß, wird es in Ordnung sein. Das verstehst du sicher.«
    Zum zweiten Mal in dieser Nacht fand Charles sich auf den Knien wieder, ohne wirklich eine Ahnung zu haben, wie es passiert war. Er sah auf seine Hand, immer noch in Danas Griff– blaue Muster huschten von ihrer Hand aus über seinen Arm.
    Als er zur Seite kippte, setzten die Schmerzen ein, aber er konnte den Mund nicht öffnen.
    » Wärst du ein Mensch, wärst du bereits tot«, sagte Dana. Sie strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte. » Es wird länger dauern, aber es wird keine Spuren hinterlassen, die man zurückverfolgen kann. Dein Vater wird ohne Frage etwas vermuten, aber solange niemand vonmeiner Beteiligung weiß, kommt alles in Ordnung.«
    Sie beugte sich vor und küsste ihn auf die Wange. » Ich mag dich wirklich, Charles. Ich hätte niemals einen Handel mit Arthur über deinen Tod geschlossen, wenn ich deinem Vater nicht noch einen Tod schulden würde. Er hat mich an etwas erinnert, das ich niemals zurückgewinnen kann– ich revanchiere mich nur, wie ich es versprochen habe.«
    Bruder
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