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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Bürgersteig geräumt ist.« Und damit machte er sich wieder an die Arbeit.
    Nach ein paar kratzenden Bewegungen seiner Schaufel hörte er, wie der SUV auf der engen Straße umdrehte. Das Hinterteil scherte aus, dann fanden die Räder Griff und der Wagen fuhr zurück zum Marrok. Zu schnell, weil Robert es so eilig hatte, wegzukommen. Bruder Wolf war mehr als zufrieden; Charles bemühte sich, es nicht zu sein. Charles wusste, dass er seinen Vater nicht auch noch herausfordern sollte, indem er sich seinen Befehlen widersetzte – besonders nicht vor einem Wolf, der Führung brauchte, wie es bei Robert der Fall war. Aber Charles brauchte die Zeit.
    Er musste sich selbst besser unter Kontrolle haben, bevor er dem Marrok wieder gegenübertrat. Er brauchte absolute Kontrolle, die es ihm erlauben würde, seine Argumente logisch vorzubringen und somit zu erklären, warum der Marrok falsch lag– statt einfach mit ihm zu streiten, wie es bei den ersten vier Malen passiert war, als Charles mit ihm gesprochen hatte. Er wünschte sich, nicht zum ersten Mal, eine gewandtere Zunge. Seinem Bruder gelang es manchmal, die Meinung des Marrok zu ändern– ihm dagegen nie. Dieses Mal aber wusste Charles einfach, dass sein Vater Unrecht hatte.
    Noch dazu hatte er sich jetzt in eine noch üblere Stimmung hineingesteigert.
    Er konzentrierte sich auf den Schnee, holte einmal tief Luft– und etwas landete schwer auf seinen Schultern und warf ihn mit dem Gesicht nach unten in den Schnee. Scharfe Zähne und ein warmes Maul berührten seinen Nacken und verschwanden genauso schnell wieder wie das Gewicht, das ihn umgeworfen hatte.
    Ohne sich zu bewegen, öffnete er die Augen ein wenig und warf aus dem Augenwinkel einen Blick auf den schwarzen Wolf mit den himmelblauen Augen, der ihn wachsam beäugte… mit einem Schwanz, der vorsichtig wedelte und Pfoten, die im Schnee tanzten. Die Krallen wurden in nervöser Aufregung ausgefahren und wieder eingezogen wie bei einer Katze.
    Und als ob ein Schalter in Bruder Wolf umgelegt würde, verschwand plötzlich die kochende Wut, die seit einigen Wochen in Charles’ Bauch brodelte. Erleichtert ließ er seinen Kopf wieder in den Schnee fallen. Nur bei ihr, bei niemand anderem als ihr, kam Bruder Wolf so vollkommen zur Ruhe. Ein paar Wochen hatten nicht ausgereicht, dass er sich an dieses Wunder gewöhnen konnte– und auch nicht, um ihn in seiner Dummheit von dem Fehler abzubringen, sie nicht um Hilfe zu bitten.
    Was natürlich der Grund dafür war, dass sie diesen Hinterhalt geplant hatte.
    Wenn er wieder dazu in der Lage war, würde er ihr erklären, wie gefährlich es war, ihn ohne Vorwarnung anzugreifen. Obwohl Bruder Wolf anscheinend genau gewusst hatte, wer ihn da gerade ansprang: Schließlich hatte er zugelassen, dass sie zu Boden geworfen wurden.
    Die Kälte in seinem Gesicht fühlte sich gut an.
    Das gefrorene Wasser quietschte unter ihren Pfoten und sie gab ein besorgtes Geräusch von sich, was für ihn der Beweis war, dass sie nicht bemerkt hatte, dass er sie angeschaut hatte. Ihre Nase war kalt, als sie sein Ohr berührte und er zwang sich dazu, nicht zu reagieren. Er stellte sich tot, und da sein Gesicht im Schnee verborgen war, konnte sie sein Lächeln nicht sehen.
    Die kalte Nase zog sich zurück, und er wartete darauf, dass sie wieder in Reichweite kam. Seinen Körper hielt er entspannt und bewegungslos. Sie stupste ihn mit der Pfote an, und er ließ zu, dass sein Körper verschoben wurde– aber als sie ihn in den Hintern zwickte, konnte er nicht mehr anders, als mit einem scharfen Ausruf zusammenzuzucken.
    Danach war es nutzlos, sich tot zu stellen, also rollte er sich herum und ging in die Hocke.
    Sie floh schnell aus seiner Reichweite, drehte sich dann um und sah ihn an. Er wusste, dass sie aus seiner Miene nichts ablesen konnte. Er wusste es. Er hatte zu viel Übung darin, sein Gesicht ausdruckslos zu halten.
    Aber sie sah etwas, das sie dazu brachte, ihre Vorderbeine zu strecken, den Vorderkörper halb nach unten zu senken und ihren Unterkiefer in einem wölfischen Grinsen hängen zu lassen– eine allgemeingültige Aufforderung zum Spielen. Er rollte sich nach vorne ab, und sie rannte mit einem aufgeregten Jaulen davon.
    Sie tobten durch den gesamten Vorgarten, wobei sie seine sorgfältig gepflegte Einfahrt verwüsteten und den unberührten Schnee in ein Schlachtfeld aus Fuß- und Pfotenabdrücken verwandelten. Er blieb in menschlicher Gestalt, um die Chancen auszugleichen, weil
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