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Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
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Bruder Wolf dreißig bis vierzig Kilo schwerer war als sie, während er in menschlicher Gestalt fast dasselbe wog. Sie setzte dafür weder ihre Klauen noch ihre Zähne gegen ihn ein.
    Er lachte über ihr gespielt grimmiges Knurren, als sie ihn zu Boden warf und sich auf seinen Bauch stürzte– lachte wieder, als sie ihre eisige Nase unter seinen Mantel und das Hemd schob und ihn damit schlimmer am Bauch kitzelte, als sie es mit ihren Fingern je gekonnt hätte.
    Er achtete sorgfältig darauf, sie nie niederzudrücken, ihr nie wehzutun, nicht einmal aus Versehen. Dass sie dies hier riskierte, war ein Vertrauensbeweis, der ihm viel bedeutete– aber er ließ Bruder Wolf nie vergessen, dass sie sie noch nicht gut kannte und mehr Grund hatte als die meisten, das zu fürchten, was sie waren: männlich und dominant und Wolf.
    Er hörte das Auto kommen. Er hätte ihr Spiel unterbrechen können, aber Bruder Wolf verspürte noch nicht den Wunsch, einen echten Kampf aufzunehmen. Also schnappte er sich ihren Hinterlauf und zog daran, während er sich gleichzeitig aus der Reichweite ihrer glänzenden Reißzähne rollte.
    Und er ignorierte den schweren Geruch der Wut seines Vaters– ein Geruch, der plötzlich verschwand.
    Anna war sich der Gegenwart seines Vaters nicht bewusst. Bran konnte das– mit dem Hintergrund verschmelzen, als wäre er einfach nur ein Mann und nicht der Marrok. Ihre gesamte Aufmerksamkeit war auf Charles gerichtet– und es machte Bruder Wolf stolz, dass in ihrer Aufmerksamkeit sogar der Marrok erst nach ihnen kam. Charles allerdings war besorgt, weil sie mit ihren untrainierten Wolfssinnen irgendwann vielleicht eine Gefahr übersehen würde, die sie umbringen konnte. Bruder Wolf war sich sicher, dass sie sie beschützen konnten. Er schüttelte Charles’ Sorge ab und zog ihn zurück in den Spaß am Spiel.
    Er hörte, wie sein Vater seufzte und anfing, sich auszuziehen, als Anna losrannte und Charles sie um das gesamte Haus jagte. Sie benutzte die Bäume im hinteren Teil des Gartens als Hindernisse, um ihn abzuhängen, wenn er zu nahe kam. Ihre vier Pfoten mit Krallen gaben ihr mehr Bodenhaftung als seine Stiefel, und sie konnte schneller um Bäume laufen.
    Letztendlich scheuchte er sie aus den Bäumen und sie raste wieder ums Haus, er dicht auf ihren Fersen. Sie bog um die Ecke und erstarrte beim Anblick seines Vaters, der in Wolfsgestalt auf sie wartete.
    Charles konnte gerade noch verhindern, dass er sie umrannte wie ein Footballspieler, aber trotzdem zog er ihr die Füße unter dem Körper weg, als er ins Rutschen geriet.
    Noch bevor er sicherstellen konnte, dass es ihr gutging, sprang ihn ein silbernes Geschoss an, und der gesamte Kampf veränderte sich plötzlich. Charles hatte überwiegend die Kontrolle über das Spiel gehabt, als es nur er und Anna gewesen waren, aber jetzt, mit seinem Vater, war er gezwungen, ernsthaft seine Muskeln, seine Geschwindigkeit und sein Hirn anzustrengen, um die beiden Wölfe, schwarz und silbern, davon abzuhalten, ihn Schnee fressen zu lassen.
    Schließlich lag er flach auf dem Rücken, mit Anna auf seinen Beinen und den Reißzähnen seines Vaters in vorgetäuschter Drohung an seiner Kehle.
    » Okay«, sagte er und entspannte kapitulierend seine Muskeln. » Okay. Ich gebe auf.«
    Die Worte bedeuteten mehr als nur das Ende des Spiels. Er hatte es versucht. Aber letztendlich war das Wort des Alphas Gesetz. Was auch immer folgen würde, würde folgen. Also ergab er sich der Dominanz seines Vaters so leicht, als wäre er nur ein Welpe im Rudel.
    Der Marrok hob den Kopf und stieg von Charles’ Brust. Er nieste und schüttelte sich Schnee aus dem Fell, während Charles sich aufsetzte und seine Beine unter Anna hervorzog.
    » Danke«, sagte er zu ihr und sie schenkte ihm ein glückliches Grinsen. Er sammelte die Kleider von der Motorhaube des Autos seines Vaters und öffnete die Tür zum Haus. Anna sprang ins Wohnzimmer und trottete dann nach hinten ins Schlafzimmer. Er warf die Kleider seines Vaters ins Bad und schloss die Tür hinter der weißen Schwanzspitze, als dieser ihnen folgte.
    Als sein Vater wieder erschien, das Gesicht gerötet von der Anstrengung der Verwandlung, seine haselnussbraunen Augen wieder menschlich, hatte Charles bereits heiße Schokolade und eine Suppe vorbereitet.
    Er und sein Dad sahen sich nicht besonders ähnlich. Charles kam nach seiner Mutter, einer Salish-Indianerin, und Bran war durch und durch walisisch, mit seinem rötlich gelben Haar und
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