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Bibi Blocksberg - 11 - Der Superhexspruch

Bibi Blocksberg - 11 - Der Superhexspruch

Titel: Bibi Blocksberg - 11 - Der Superhexspruch
Autoren: Theo Schwartz
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Ein Brief an Mami
     
    Bernhard Blocksberg und seine Tochter Bibi saßen am Esszimmertisch. Bernhard las die Zeitung, und Bibi schrieb einen Brief an ihre Mutter. Barbara Blocksberg war zur Kur gefahren, und ihre Familie hatte versprochen, nicht ständig anzurufen. Sie sollte sich schließlich erholen. Telefonieren wäre natürlich viel einfacher gewesen, aber Vater Blocksberg bestand auf einem Brief.
    » Liebe Mami!«, stand bereits auf dem Papier. » Mir geht es gut. Papi geht es auch gut. Er liest gerade Zeitung. Wie geht es dir? Das Wetter bei uns ist schön. Hast du auch gutes Wetter?« Mehr war Bibi bisher nicht eingefallen.

    »Briefe schreiben ist blöd! So was von blöd! Blöder geht’s nicht!« Sie knüllte das Papier zusammen und warf es in die Ecke. »Papiiii!«, quengelte sie. »Mir fällt nichts ein, was ich schreiben könnte. Lass mich doch mit Mami telefonieren! Mein Hexenblut schreit nach meiner Mutter!«
    »Wie bitte?« Herr Blocksberg ließ die Zeitung sinken und sah seine Tochter belustigt an. »Wo hast du denn den Spruch her?«
    »Aus einem Illustriertenroman«, antwortete Bibi. »,Die Hexen von Walpurgis’. Völliger Schwachsinn.«
    »So was ist ja auch nichts für Kinder. Und jetzt lass mich in Ruhe meine Zeitung lesen und schreib deinen Brief zu Ende.«
    »Aber was soll ich denn schreiben?« Bibi verzog verzweifelt das Gesicht.
    »Als ich vorhin nach Hause gekommen bin, da hast du mir bestimmt eine Viertelstunde lang erzählt, was alles passiert ist«, sagte ihr Vater. »Schreib das auf.«
    »Nee«, meinte Bibi nölig. »Das gibt doch mindestens fünf Seiten. Da schreibe ich mir ja die Finger wund.«
    »Na, hör mal… Wenn der Bürgermeister entscheidet, dass wegen Geldmangel der Schulhof nicht erweitert werden kann, und der Polizeipräsident die Ampel vor eurer Schule nicht genehmigt, dann sind das wichtige Dinge, die deine Mutter bestimmt interessieren.«
    »Stimmt!«, sagte Bibi. »Und dass der Schulrat den unterrichtsfreien Sonnabend abschaffen will, muss sie auch wissen.«
    »Na, siehst du«, meinte Herr Blocksberg und verschwand wieder hinter seiner Zeitung.
    Seufzend nahm Bibi einen neuen Briefbogen. Aber das Schreiben dauerte ihr viel zu lange, und weil sie eine kleine Hexe war, kürzte sie die Sache ab. Sie sagte einfach einen Hexspruch. » Eene meene großer Mief, sei geschrieben, Mami-Brief. Hex-hex!« Natürlich sagte sie ihn so leise, dass ihr Vater ihn nicht hörte. Zufrieden las sie das Gehexte noch einmal durch. Ja, nun standen wirklich alle wichtigen Neuigkeiten in dem Brief an ihre Mutter.
    Während Bibi noch auf ihr Werk schaute, ließ Herr Blocksberg plötzlich seine Zeitung sinken. »Es ist wirklich unglaublich!«, rief er erbost. Bibi, die den Brief gerade noch mit einem nicht gehexten, sondern selbst gemalten kleinen Bild verzieren wollte, zuckte zusammen.
    »Eine Unverschämtheit hoch drei!«, fuhr er fort. Bibi guckte ihren Vater ratlos an. »Ich lese gerade, was du mir vorhin erzählt hast. Steht hier ganz ausführlich«, erklärte er.
    »Ach so. Ja, und am Schlimmsten ist das mit dem Unterricht am Sonnabend, nicht wahr?« Bibis Augen funkelten voller Empörung.

    »Also, das finde ich nun wieder nicht. Ein bisschen mehr Unterricht kann nicht schaden.« Bernhard Blocksberg warf die Zeitung auf den Tisch.
    »Du hast doch auch am Sonnabend frei«, wandte Bibi ein.
    »Das ist ganz was anderes«, meinte Herr Blocksberg. »Ich arbeite schließlich acht Stunden am Tag.«
    »Na, hör mal!«, protestierte Bibi. »Schule ist auch Arbeit! Und an den freien Sonnabenden sollen sich die Eltern um ihre Kinder kümmern, mit ihnen in den Zoo gehen, ihnen schöne Dinge kaufen, sie zum Eis einladen… Eben das Familienleben pflegen!«
    »Du redest ja schon wieder so geschwollen!«, bemerkte Bernhard Blocksberg. »Stand das auch in deiner Illustrierten?«
    »Nein. Das ist auf meinem Mist gewachsen.«
    »Geschwollen hin, geschwollen her, auf jeden Fall hast du Recht. Man darf sich diese skandalösen Dinge nicht gefallen lassen! Dein Vater wird sich dieser Sache annehmen! Der Bürgermeister, der Polizeipräsident und der Schulrat sind schließlich Politiker, die wieder gewählt werden wollen. Und ich bin Wähler. Abwählen werde ich sie, alle drei! Eine Elternversammlung werde ich einberufen, und die geballte Macht des Volkes wird die Herren wie eine Dampfwalze überrollen!« Bernhard blitzte seine Tochter kampfeslustig an.
    »Jetzt hast du aber geschwollen geredet, Papi«, stellte
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