Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)

Titel: Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Autoren: Patricia Briggs , Patricia
Vom Netzwerk:
gefiel. » Und wo landen wir stattdessen?«
    » Auf einer Landebahn, die vom Emerald-City-Rudel unterhalten wird. Sie liegt ungefähr dreißig Meilen von Seattle entfernt.«
    Das Flugzeug wackelte, sackte dann schnell ab und sorgte dafür, dass sich ihr Magen hob. Sie umklammerte die Armlehnen und lachte, als Charles die Maschine wieder nach oben zog. » Ich fliege wirklich gern.«
    Er senkte den Kopf und musterte sie einen Moment über seine dunkle Sonnenbrille hinweg. Dann hoben sich seine Mundwinkel und er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Armaturenbrett zu. Das Flugzeug legte sich nach links.
    Anna wartete darauf, dass er es wieder gerade ausrichtete, aber sie kippten einfach weiter, bis sie auf dem Kopf standen. Dann drehten sie sich, bis sie schließlich wieder horizontal in der Luft lagen.
    Über ihr Lachen hinweg sagte er: » Dieses Flugzeug ist eigentlich nicht für Kunstflüge zugelassen, aber eine Rolle ist ein einfaches Manöver.« Er kippte das Flugzeug in die andere Richtung. » Wenn man es richtig macht.« Und dann ließ er die Maschine durch den Himmel tanzen.
    Das Zwerchfell tat ihr weh vor Lachen, und sie bekam kaum noch Luft, als sie schließlich wieder normale Flughöhe erreichten. Sie blickte zu Charles, der nicht einmal lächelte. Er hätte genauso gut stur Linien über einem Maisfeld ziehen können.
    Er hasste Flugzeuge, so wie er den größten Teil moderner Technologie hasste. Das hatte er ihr gesagt. Aber er besaß eines– und meine Güte, er wusste auch, wie man es flog. Wenn er am Steuer seines Trucks saß, fuhr er vorsichtig und sicher. Also warum hatte er sich entschlossen, mit der Cessna Kunststücke aufzuführen? Nur zu ihrer Unterhaltung, oder machte es ihm auch selbst Spaß?
    Eine Frau sollte mehr über ihren Gefährten wissen. Als die Gefährtenbindung sich zuerst gefestigt hatte, war sie davon ausgegangen, dass sie bald mehr wissen würde. Aber ihre anfängliche Fähigkeit, ihn zu fühlen, war schwächer geworden, begraben unter seiner Selbstkontrolle und ihren Verteidigungsmechanismen. Sie konnte das Band zwischen ihnen spüren, stark und leuchtend und undurchdringlich. Sie fragte sich, ob er genauso empfand, oder ob er mit Hilfe des Bandes ihre Gefühle und Gedanken lesen konnte, wann immer er es wollte.
    » Hier ist Station Air November eins acht acht drei Victor. Bitte um Landeerlaubnis«, sagte er, und sie brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass er nicht mit ihr sprach.
    » Nur zu, Sir. Ich meine, nur zu, acht drei Victor«, erklang die Stimme eines Fremden. » Willkommen im Revier des Emerald-City-Rudels, Sir.«
    Charles senkte das Flugzeug plötzlich durch die Wolken, an den Bergen mit den weißen Hängen vorbei, in das grüne Tal unter ihnen. Bevor sie realisierte, dass dort die Landebahn lag, berührten die Räder schon sanft den Boden.
    Der Ort, an dem sie gelandet waren, wirkte fast so abgelegen wie Aspen Creek. Obwohl in hundert Metern Höhe Schnee auf den Bergen lag, war es hier unten so grün, als wäre es Sommer. Grüner eigentlich. Abgesehen von der Landebahn und einem Hangar war das Land übersät mit Bäumen und Büschen.
    Leute liefen vom Hangar auf die Cessna zu, als Charles den Kopfhörer abnahm und sich abschnallte.
    Er zog sich von ihr zurück und verdünnte schmerzhaft das Band zwischen ihnen. Hätte er sie vorher gewarnt, wäre sie still geblieben: In den drei Jahren in ihrem ersten Rudel hatte sie gelernt, ihre Schmerzen zu kontrollieren. Nur aus Überraschung jaulte sie kurz auf.
    Charles nahm die Sonnenbrille ab und sah sie stirnrunzelnd an. In plötzlichem Verständnis riss er die Augen auf– » Ich hätte nie gedacht…« Er wandte den Kopf ab und sagte mehr zu sich selbst: » Okay. In Ordnung.« Und der schmerzhafte Zusammenbruch ihrer Verbindung hörte auf.
    Mit Wolfsaugen beugte er sich zu ihr und berührte ihr Gesicht.
    » Es tut mir leid«, sagte er. » Ich wollte dich nicht ausschließen. Ich wollte nur…«
    Er hielt inne, weil ihm offensichtlich die Worte fehlten.
    » Du legst deine Rüstung an?«, kam sie ihm zu Hilfe. » Es ist okay, ich hatte nur nicht damit gerechnet. Tu, was du tun musst.«
    Aber das tat er nicht. Stattdessen sagte er mit einem Blick auf die sich nähernden Männer: » Das ist nicht der Feind. Dieses Mal zumindest nicht.«
    Er war ausgestiegen, bevor sie etwas erwidern konnte. Und was hätte ich auch sagen sollen? Er verschloss sich, so dass er töten konnte, wenn es musste; damit er keinen von ihnen zu sehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher