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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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Auf diese Herausforderung freute er sich, während das Schneemobil über festgefrorenes Terrain raste.
    Kurz bevor die Sonne aufging, erreichte er seine isolierte Hütte. In seiner Abwesenheit war noch mehr Schnee gefallen und verbarg die Tür. Er brachte das Vehikel in den kleinen Schuppen neben der Hütte und bedeckte es mit einer Plane. Als er die Heizung für den Motor anschließen wollte, merkte er, dass kein Strom aus der Steckdose drang, weder für das MX noch für die Mach Z, die daneben parkte.
    Erbost runzelte er die Stirn. Verdammt! Zweifellos war der Mach-Motor in der eisigen Temperatur gesprungen. Jetzt drohte dieses Schicksal auch dem MX.

    Ehe die Sonne über dem Hügel emporstieg, rannte Zarek zu den Generatoren hinaus. Beide waren gefroren und funktionierten nicht mehr. Fluchend schlug er mit seiner Faust auf ein Metallgehäuse. Das war also der vertraute Komfort. Vorerst musste er sich mit dem kleinen Holzofen begnügen, nicht die allerbeste Wärmequelle, aber die einzige.
    »Großartig«, murmelte er. Nicht zum ersten Mal würde er auf dem kalten Hüttenboden schlafen. Und sicher nicht zum letzten Mal. An diesem Morgen fand er das besonders schlimm, weil er die letzte Woche im milden Klima von New Orleans verbracht hatte. Da war es unglaublich warm gewesen, und er hatte keine Heizung gebraucht. 0 Mann, wie er diese Stadt vermisste ...
    Jeden Moment würde die Sonne aufgehen, deshalb lief er zu seinem Schneemobil zurück und legte seinen Parka über den Motor, um ihn möglichst warm zu halten. Dann zog er den Rucksack unter dem Sitz hervor und grub die Hüttentür aus. Geduckt trat er ein. Wenn er sich aufrichtete, würde sein Kopf gegen die niedrige Zimmerdecke stoßen. Und wenn er nicht aufpasste, würde der Ventilator ihn enthaupten.
    Aber die niedrige Decke war notwendig. Im Winter durfte sich die wertvolle Wärme nicht im oberen Teil eines drei Meter hohen Raums stauen. Zarek hatte vor neunhundert Jahren nicht viel Zeit gefunden, um diese Unterkunft zu bauen, und sich für eine kleine Hütte entschieden. Tagsüber hatte er in einer Höhle geschlafen und nachts sein Zuhause errichtet.
    Ja, es war gut, heimzukehren ... Er warf den Rucksack neben den Holzofen. Dann schob er den antiquierten Riegel vor die Tür, um die Tiere der arktischen Wildnis fernzuhalten, die sich manchmal zu nahe an sein Domizil heranwagten. Mit einer Hand tastete er sich an einer Wand entlang, bis er die Laterne berührte, die an einem Haken hing. An dieser Lampe hatte er eine kleine Streichholzschachtel befestigt. Obwohl seine Dark Hunter-Augen auf klare Nachtsicht eingestellt waren, konnte er in stockdunklen Räumen nichts sehen. Da die Tür geschlossen war, drang nicht einmal der schwache Schimmer des Morgengrauens durch die dicken Holzwände.
    Er zündete die Laterne an. Dann sah er sich um und erschauerte in der Kälte. Hier kannte er jeden Quadratzentimeter, jeden einzelnen geschnitzten Schnörkel an den Bücherregalen, die alle Wände einnahmen. Allzu viele Möbel besaß er nicht - zwei hohe Schränke, einer für seine spärliche Garderobe, die andere für Lebensmittel, ein Gestell für den Fernseher und die Bücherregale. Als ehemaliger römischer Sklave war er nicht daran gewöhnt, sich ein umfangreicheres Eigentum anzuschaffen.
    In diesem Raum war es so kalt, dass er sogar seine Atemwolken sah, die durch das Tuch drangen. Beim Anblick des Computers und des Fernsehers schnitt er eine Grimasse. Vermutlich mussten beide Geräte auftauen, bevor er sie wieder benutzen konnte. Vorausgesetzt, sie waren nicht zu feucht geworden. Darüber wollte er sich jetzt keine Sorgen machen, zunächst ging er in die Speisekammer im Hintergrund des Hauses, wo er nur Konserven verwahrte. Wie er schon vor langer Zeit herausgefunden hatte, würden die Bären und Wölfe ihm unerwünschte Besuche abstatten, sobald sie etwas Essbares witterten. Er mochte sie nicht töten, nur weil sie hungrig und dumm waren. Eine Dose Schweinefleisch mit Bohnen und einen Dosenöffner in den Händen, setzte er sich auf den Boden. Während des dreizehnstündigen Flugs von New Orleans nach Fairbanks hatte Mike ihm keine Mahlzeit gegönnt und behauptet, dabei würde er ihn womöglich dem Sonnenlicht aussetzen. Tatsächlich war der Knappe ein Idiot - und ein knurrender Magen nichts Neues für Zarek.
    »Ah, wunderbar«, flüsterte er, nachdem er die Dose geöffnet hatte und die gefrorenen Bohnen sah. Sollte er ein paar aus dem Eis herauspicken? Nein, so hungrig,
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