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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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dass ihn Schweinefleisch- und Bohneneis verlocken könnten, war er nun auch wieder nicht.
    Angewidert seufzte er, dann stieß er die Tür auf und warf die Dose so weit wie möglich in den Wald hinaus.
    Blitzschnell schloss er die Tür wieder und schob den Riegel vor, ehe das Licht der Morgendämmerung hereindringen konnte.
    Dann durchwühlte er seinen Rucksack, bis er das Handy, den MP3-Player und den Laptop fand. Das Telefon und den Player steckte er in die Hosentaschen, damit seine Körperwärme verhinderte, dass die Geräte gefroren. Nachdem er den Laptop beiseitegestellt hatte, ging er in die Ecke, wo sich geschnitzte Figuren häuften. Die wollte er in den Ofen stecken.
    Sobald er die kleine Eisentür öffnete, wich er zurück. Da drin saß ein winziger Nerz mit drei Jungen. Entrüstet über die Störung, zischte das Muttertier ihn warnend an, während sie einander in die Augen starrten, Zarek zischte zurück.
    »0 Mann, das glaube ich einfach nicht«, murmelte er ärgerlich.
    Während seiner Abwesenheit musste der Nerz durch das Ofenrohr herabgeklettert sein. Wahrscheinlich war der Ofen noch warm, und das Tier hatte ihn für einen geeigneten Bau gehalten.
    »Wenigstens hättest du ein paar Freunde mitbringen können, ich brauche einen neuen Pelzmantel.«
    Feindselig fletschte das Nerzweibchen die Zähne. Zarek schloss die Ofentür und schleuderte die Holzfiguren in die Ecke zurück. Mochte er auch ein herzloser Dark Hunter sein, nicht einmal er brachte es fertig, die kleinen Tiere hinauszuwerfen. Da er unsterblich war, würde er die Kälte überleben - die kleinen Nerze und ihre Mutter hingegen ganz sicher nicht.

    Er steckte den Laptop in seine Jacke, um ihn warm zu halten, und legte sich auf seine Matratze in der Ecke.
    Sekundenlang erwog er, im Keller zu schlafen, wo es wärmer war. Aber wozu sollte er sich die Mühe machen? Um da hinabzugelangen, müsste er den Ofen beiseiteschieben. Und das würde die Nerzmutter erneut aufregen.
    Um diese Jahreszeit waren die Tage ziemlich kurz. In wenigen Stunden ging die Sonne unter, dann würde er in die Stadt fahren, Vorräte und einen neuen Generator kaufen. In Steppdecken und Pelze gehüllt seufzte er müde, schloss die Augen und ließ seine Gedanken zu den Ereignissen der letzten Woche schweifen.
    »Danke, Zarek. «
    Mit zusammengepressten Lippen stellte er sich Sunshine Runnigwolfs Gesicht vor, die großen, verführerischen dunkelblauen Augen. Kein Vergleich zu den spindeldürren Modeltypen, die den meisten Männern gefielen. Allein schon die Nähe ihres kurvenreichen Körpers hatte genügt, um sein Verlangen zu wecken.
    o Mann, er hätte die Gelegenheit nützen und in ihren Hals beißen sollen. Warum er ihr Blut nicht gekostet hatte,war ihm immer noch ein Rätsel. Zweifellos würde die Erinnerung ihn immer noch wärmen. Okay, noch ein Punkt auf der endlosen Liste seiner Versäumnisse.
    Wie lebhaft er sich an sie erinnerte ... Unerwartet war sie in seinem Haus in New Orleans aufgetaucht, wo er auf Nick gewartet hatte, der ihn zum Startplatz des Hubschraubers bringen sollte. Ihr schwarzes Haar war geflochten, und aus ihren braunen Augen strahlte eine freundschaftliche Wärme, die ihm noch niemand gezeigt hatte. »Lange kann ich nicht bleiben. Ich möchte nicht, dass Talon erwacht und mich vermisst. Aber bevor Sie abreisen, möchte ich Ihnen für alles danken, was Sie für uns getan haben.«
    Warum er Talon und Sunshine geholfen hatte, verstand er selbst nicht. Warum er Dionysos getrotzt und den Gott bekämpft hatte, der so fest entschlossen gewesen war, die beiden zu vernichten.
    Für ihr Glück hatte Zarek sich dem Tod geweiht. Das war es wert, dachte er, als Sunshines Bild in seiner Fantasie erschien. Im Halbschlaf fragte er sich, ob er das auch noch glauben würde, wenn die Knappen seine Hütte fanden und niederbrannten, wenn die Flammen ihn verzehrten.
    Und wenn schon ?
    Wenigstens würde das Feuer ihn ein paar Minuten lang wärmen, bevor er starb.
    Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht. Als er erwachte, war es wieder dunkel. Hoffentlich hatte das Schneemobil die Kälte überstanden. Sonst musste er zu Fuß in die Stadt gehen. Er drehte sich zur Seite. Gepeinigt schnitt er eine Grimasse. Offenbar hatte er auf dem Laptop gelegen. Ganz zu schweigen vom Handy und dem MP3-Player, die noch in empfindlichere Körperteile schnitten.
    Bibbernd vor Kälte, stand er auf, nahm einen anderen Parka aus dem Kleiderschrank und zog ihn an. Vor der Kälte geschützt,
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