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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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sterben, für nichts und wieder nichts.
    Na und?
    Dann würde er eben sterben. Welche Rolle spielte das schon? Wenn sie ihn nicht während des Flugs töteten, würde er ihnen einen grandiosen Kampf liefern. Solche Gelegenheiten bekam er in Alaska viel zu selten, er freute sich auf die Herausforderung.
    Wütend auf sich selbst und die Welt im Allgemeinen, zertrümmerte er die Schüssel mit seinen Gedanken und wischte den Staub von seiner Hose.
    Dann holte er seinen MP3-Player hervor und scrollte zu Nazareths »Hair of the Dog«, setzte die Kopfhörer auf und wartete ab, ob Mike die Fenster des Hubschraubers erhellen und das tödliche Sonnenlicht hereinlassen würde.
    Immerhin hatte Dionysos den Knappen für diesen Mord bezahlt, wenn der Mann auch nur einen Funken Verstand besaß, würde er gehorchen. Sonst würde er es bitter bereuen.

1
    Acheron Parthenopaeus, ein mächtiger Mann, hütete viele Geheimnisse. Seit über neuntausend Jahren fungierte der erstgeborene Dark Hunter - und der Anführer aller Jäger aus der Dunkelheit - als Prellbock zwischen der besonderen Spezies und Artemis, der Jagdgöttin, die sie erschaffen hatte. Diesen Job genoss er nur selten, er hasste seine Position.
    Wie ein mutwilliges Kind liebte Artemis es, ihn zu ärgern und auszuprobieren, wie weit sie gehen konnte, bevor er ihr das Handwerk legte.
    Ihre komplizierte Beziehung beruhte auf einem Gleichgewicht der Macht. Nur er war imstande, die Göttin zu kontrollieren und ihr Vernunft beizubringen. Zumindest meistens. Gleichwohl besaß sie die einzige Nahrungsquelle, die er brauchte, um menschlich zu bleiben. Das heißt voller Mitgefühl.
    Ohne Artemis würde er sich in einen seelenlosen Killer verwandeln, noch schlimmer als die Daimons, die unentwegt über die Menschheit herfielen. Doch ohne ihn hätte auch sie kein Herz, kein Gewissen.
    In der Mardi Gras-Nacht hatte er mit ihr vereinbart, er würde ihr zwei Wochen lang dienen, wenn sie Talons Seele freiließ und dem Dark Hunter gestattete, seine Unsterblichkeit für die Frau, die er liebte, aufzugeben.
    Talon war vor lauernden Vampiren und anderen dämonischen Kreaturen gerettet worden, die auf der Suche nach wehrlosen Opfern über die Erde streiften.
    Während Acheron alias Ash seine Macht nicht nutzen konnte, weil er in Artemis ' Tempel festsaß, musste er sich auf die Informationen verlassen, die er von ihr über die Fortschritte von Zareks Jagd bekam.
    Nur zu gut verstand er, wie Zarek sich fühlte - ganz allein, auf seinen Instinkt angewiesen, um zu überleben, von Feinden umringt. Ash ertrug es nicht, wenn seine Männer ein solches Schicksal erlitten.
    »Ruf Thanatos zurück«, verlangte er, während er zu Artemis ' Füßen auf dem Marmorboden saß.
    Sie lag auf dem Bauch, quer über ihrem elfenbeinweißen Thron, der ihn stets an eine üppig gepolsterte Chaiselongue erinnerte - ein dekadentes Möbel für hedonistische Bedürfnisse. Schon immer hatte die Göttin großen Wert auf ihren Komfort gelegt.
    Lächelnd drehte sie sich auf den Rücken. Ihr transparenter weißer Peplos enthüllte mehr, als er verdeckte. Als sie sich bewegte, entblößte sie den unteren Teil ihres Körpers. Desinteressiert schaute er in ihre Augen.
    Ihr lüsterner Blick schweifte über seine Gestalt. Bis auf eine enge schwarze Lederhose war er nackt. Voller Genugtuung spielte sie mit einer Strähne seines langen blonden Haars, das die Bisswunde auf seinem Nacken verbarg.
    In seiner Anwesenheit fühlte sie sich immer froh und zufrieden - im Gegensatz zu ihm.
    »Du bist immer noch so schwach, Acheron«, bemerkte sie in sanftem Ton, »und keineswegs in einer Position, die es dir gestatten würde, Forderungen an mich zu stellen. Außerdem hat dein zweiwöchiger Aufenthalt in meinem Tempel eben erst begonnen. Wo bleibt die Unterwerfung, die du mir versprochen hast?«
    Langsam stand er auf, sodass er sie überragte. Die Arme zu beiden Seiten ihres Kopfs auf den Thron gestützt, neigte er sich hinab, bis ihre Nasen einander fast berührten. Ihre Augen weiteten sich ein wenig, gerade genug, um ihm zu verraten, sie wüsste trotz seiner momentanen Schwäche, wer von ihnen beiden der Stärkere war. »Ruf dein Schoßhündchen zurück, Artie. Das meine ich ernst. Schon vor langer Zeit habe ich dir erklärt, ein Thanatos, der sich an meine Dark Hunter heranpirscht, sei überflüssig, ich bin deines Spiels müde. Sperr ihn in den Zwinger.«
    »Nein«, erwiderte sie schmollend. »Zarek wird sterben. Ende der Diskussion. Seit
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