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Prinz der Nacht

Prinz der Nacht

Titel: Prinz der Nacht
Autoren: Prinz der Nacht
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und den Atem eines Mannes, der die Küche verließ. Gemächlich schlenderte er mit gemessenen Schritten in die Diele, wie ein Raubtier, das sich Zeit nimmt, um das Terrain zu sondieren, und seine Beute geduldig beobachtete.
    Zarek runzelte die Stirn und musterte den Mann, der hinter Sharon stehen blieb.
    Nur etwa drei Zentimeter kleiner als Zarek, hatte er sein langes dunkelbraunes Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, er trug einen Staubmantel im Westernstil. Eine tödliche Aura umgab ihn.
    Sobald sich ihre Blicke trafen, erkannte Zarek, dass er verraten worden war. Ein Dark Hunter hatte ihn aufgesucht.
    Von all den Tausenden Dark Huntern gab es nur einen Einzigen, der über seine Freundschaft mit Sharon Bescheid wusste. Wütend verfluchte er seine eigene Dummheit.
    Der Dark Hunter neigte sich zu ihm. »Hi, Z«, grüßte er mit jenem gedehnten Südstaatenakzent, den Zarek nur zu gut kannte. »Wir beide müssen reden.«
    Während Zarek von Sundown zu Sharon schaute, konnte er kaum atmen. Dieser Mann war der Einzige, dem er sich in seinen über zweitausend Lebensjahren offenbart hatte.
    Warum Sundown hier war, wusste er. Nur er allein kannte Zarek, seine Jagdgründe, seine Gewohnheiten. Sein bester Freund ... Wer würde sich eher dazu eignen, ihn aufzuspüren und zu töten?
    »Worüber müssen wir reden?«, fragte er heiser.
    Sundown postierte sich vor Sharon, als wollte er sie schützen. Dass er auch nur sekundenlang dachte, Zarek würde sie bedrohen, weckte den schlimmsten Schmerz. »Sicher weißt du, warum ich hierhergekommen bin, Z.«
    o ja. Was der Mann plante, wusste Zarek ganz genau - einen reibungslosen schnellen Todesfall, damit Sundown zu Artemis und Acheron gehen und berichten konnte, auf der Welt sei alles wieder in Ordnung. Dann würde der Cowboy nach Reno zurückkehren.
    Aber Zarek hatte seine Hinrichtung nur ein einziges Mal widerstandslos akzeptiert. Diesmal würde er kämpfen.
    »Vergiss es, Jess«, entgegnete er, um Sundown mit seinem richtigen Namen anzusprechen, wandte sich ab und lief zur Tür.
    Erst im Vorgarten holte Sundown ihn ein und hielt ihn fest. Zarek fletschte seine Zähne. Das schien Jess nicht zu bemerken.
    Zarek rammte ihm eine Faust in den Magen. Von dem harten Schlag getroffen, taumelte Jess zurück, und Zarek fiel auf die Knie. Jedes Mal, wenn ein Dark Hunter einen anderen attackierte, spürte der Angreifer den Schmerz zehn Mal

    stärker als das Opfer. Nur Artemis konnte das Gesetz annullieren, und er hoffte, diesen Gefallen hätte sie Sundown nicht erwiesen.
    Mühsam bezähmte er die Qual, rang nach Luft und zwang sich aufzustehen. Im Gegensatz zu Jess war er an physische Unannehmlichkeiten gewöhnt. Ehe er zu fliehen vermochte, entdeckte er Mike und drei andere Knappen in den nächtlichen Schatten. Mit entschlossenen Schritten kamen sie auf ihn zu, offensichtlich gerüstet, um einen Dark Hunter zu vernichten.
    »Überlasst ihn mir ! «, befahl Sundown.
    Doch sie ignorierten ihn und gingen weiter. Zarek fuhr herum, stürmte zu seinem Schneemobil und sah den zertrümmerten Motor. Anscheinend hatten sie während seines Aufenthalts in Franks Laden ganze Arbeit geleistet.
    Verdammt, warum war er so dumm? Sicher hatten sie auch die Generatoren zerstört und ihn dadurch gezwungen, nach Fairbanks zu fahren - wie Jäger, die ein wildes Tier aus dem Wald lockten.
    Okay, wenn sie ein Tier jagen wollten, war er eben eins. Er streckte eine Hand aus und nutzte seine telekinetischen Kräfte, um die Knappen in die Luft zu schleudern.
    Weil er sich nicht noch einmal verletzen wollte, wich er Jess aus und floh in die Stadtmitte. Allzu weit kam er nicht, bevor die Knappen das Feuer eröffneten. Kugeln durchlöcherten seinen Körper, zerfetzten seine Haut. Stöhnend vor Schmerzen, krümmte er sich. Aber er rannte weiter, denn er hatte keine Wahl. Wenn er innehielt, würden sie ihn zerstückeln. Obwohl er sein Leben zum Kotzen fand - das Dasein eines Schattens wäre noch grausiger. Außerdem missgönnte er den Schurken die Genugtuung, ihn zu töten.
    Etwas Hartes traf seinen Bauch und riss ihn von den Beinen. Wütend kämpfte er um sein Gleichgewicht, ohne Erfolg. Als er rücklings auf dem festgefrorenen Schnee landete, presste der harte Aufprall alle Luft aus seinen Lungen.
    Ein Schatten mit kalten, gnadenlosen Augen stand vor ihm.
    Mindestens zwei Meter groß, in überirdisch maskuliner Perfektion, mit blondem Haar und dunkelbraunen Augen, lächelte der Mann und entblößte spitze
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