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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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machen.«
    »Bill, bitte …«, wollte Elisabeth wieder ansetzen, aber er unterbrach sie schroff.
    »Halts Maul jetzt, bevor mir der Geduldsfaden reißt. Sie wird ab sofort richtig für mich arbeiten, und damit basta.«
    »In Ordnung«, mischte Joanna sich hastig ein. Sie befürchtete, dass Bill ihre Mutter doch noch die Straßenkunden bedienen lassen würde, wenn sie nicht still war, und das wollte sie auf keinen Fall. »Ich bin einverstanden.«
    Er grinste zufrieden. »Gut Schätzchen, schön, dass du es freiwillig tun willst und ich dich nicht dazu zwingen muss. Ich werde dich auch nicht in die Bar schicken, sondern dir die Kunden persönlich aussuchen. Es gibt da ein paar Herren, die es jung und frisch mögen, und ich bin mir sicher, dass sie dich gut behandeln werden.«
    »Okay, aber unter einer Bedingung«, sagte Joanna entschlossen. »Ich möchte einen Anteil von den Einnahmen, und sobald ich achtzehn bin, lässt du mich und meine Mutter gehen.«
    Einen Moment starrte er sie ungläubig an, dann fing er an zu lachen, als hätte sie einen guten Witz gemacht.
    »Vergiss es Schätzchen«, gackerte er und schlug sich vergnügt auf die Schenkel, »vergiss es. Du kannst froh sein, wenn ich euch hier ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen gebe. Mir ist das Geschäft mit Tom durch die Lappen gegangen, daher werde ich mich jetzt an dir schadlos halten. Vielleicht hast du ja Glück, und ich finde wieder so einen reichen Schnösel, der bereit ist, dich gegen eine hübsche Summe Bares mitzunehmen.«
    Enttäuscht ließ Joanna die Schultern sinken. Sie hatte zwar geahnt, dass Bill sich nicht darauf einlassen würde, aber einen Versuch war es wert gewesen.
    »Jetzt ist sowieso alles egal«, dachte sie resigniert, »Ich habe Jake verloren, also spielt alles andere auch keine Rolle mehr.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie wischte sie schnell mit dem Ärmel ihrer Bluse weg.
    Bill hatte sie einen Moment mit zusammengekniffenen Augen beobachtet.
    »Stimmt was nicht, Schätzchen?«, fragte er kritisch. »Du wirkst so … verstört.«
    »Nein«, beteuerte sie hastig, »es ist alles in Ordnung, ich habe nur ein bisschen Angst.«
    »Das brauchst du nicht«, er klang beinahe väterlich, »du wirst sehen, wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, wird es dir bestimmt Spaß machen.«
    Die Löscharbeiten am Schuppen dauerten nicht lange. Als die Feuerwehr eintraf, waren nur noch wenige schwelende Überreste vorhanden, den Rest des morschen und verwitterten Holzes hatten die Flammen bereits vernichtet.
    Fast gleichzeitig mit dem Löschwagen war auch Jake eingetroffen, und als er die verkohlten Trümmer des Gebäudes sah, hatte er das Gefühl, sein Herz würde entzweigerissen.
    Er ging auf einen den Einsatzleiter zu. »Wissen Sie … könnte … könnte vielleicht noch jemand im Schuppen gewesen sein?«
    Es fiel ihm schwer zu sprechen, seine Kehle war wie zugeschnürt, und er war vor lauter Sorge um Joanna kaum in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Der Mann zuckte mit den Achseln. »Das können wir erst feststellen, wenn das Ganze ausgekühlt ist und näher untersucht werden kann. Wenn wirklich jemand darin war, wird nicht mehr viel übrig sein.« Er warf einen Blick auf Jakes verkrampftes Gesicht. »Haben Sie denn Grund zu der Annahme, dass sich jemand dort aufgehalten haben könnte?«
    Jake nickte dumpf. »Joanna Shepherd, eine Angestellte von mir. Sie ist abends oft noch ausgeritten, und ich weiß, dass sie gerne hier am Flussufer und im Schuppen gesessen hat. Ihr Pferd kam ohne sie zurück, und ich befürchte, dass …«
    Seine Stimme erstarb, und der Mann schaute ihn mitfühlend an. »Das tut mir sehr leid, Mr. Prescott, aber wie gesagt, wir können das erst bei einer näheren Untersuchung genau feststellen. Wir geben Ihnen sofort Bescheid, wenn wir etwas wissen.«
    »In Ordnung, danke«, murmelte Jake tonlos.
    Er lief ein paar Schritte hinunter ans Ufer des Mississippi und ließ sich dort ins Gras fallen.
    »Joanna«, dachte er schmerzerfüllt, »wie kann das nur sein? Noch vor wenigen Stunden haben wir uns da drinnen geliebt, und jetzt …«
    Heftig schüttelte er den Kopf. Er weigerte sich, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Bisher war nicht sicher, dass sie wirklich im Schuppen gewesen war, und solange er keinen Beweis dafür hatte, würde er sich an jeden Strohhalm klammern.
    Entschlossen stand er auf, setzte sich in seinen Jeep und fuhr zurück zum Haus. Dort wies er George an, alle verfügbaren
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