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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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er ist ein erwachsener Mann und du bist gerade mal siebzehn. Wie konnte er so etwas tun, du weißt, dass das verboten ist?«
    »Mom, bitte, reg dich nicht auf. Jake ist der warmherzigste, liebevollste und beste Mann, den du dir nur vorstellen kannst. Er würde nie etwas tun, was mir schadet, und es ist ja auch nicht ohne mein Einverständnis passiert. Ich wollte es genauso wie er, und es war wunderschön, mit ihm zusammen zu sein«, beschwichtigte Joanna sie. »Mom, ich bin kein Kind mehr, ich habe genau gewusst, was ich tue. Außerdem«, sie verzog das Gesicht, »wird Bill vermutlich auch nicht danach fragen, ob es verboten ist, wenn er mich seinen Kunden anbietet.«
    Elisabeth stieß einen entsetzten Laut aus. »Oh Himmel Joanna, stimmt, daran hatte ich gar nicht gedacht. Du kannst hier nicht bleiben, du musst weg, bevor Bill dich in die Finger bekommt.«
    »Und wo soll ich hingehen? Nach Magnolia Haven kann ich auf keinen Fall zurück, und dort gehöre ich ja auch nicht hin. Sonst haben wir niemanden und wir haben auch kein Geld. Die paar Dollar aus Toms Brieftasche haben gerade so für die Fahrkarte gereicht.«
    »Joanna, bitte«, beschwor Elisabeth ihre Tochter verzweifelt, »du musst verschwinden. Geh und such dir eine Arbeit, weit weg von hier.«
    Besorgt betrachtete Joanna das blasse und eingefallene Gesicht ihrer Mutter. »Und dich wieder alleine zurücklassen? Kommt nicht infrage. Außerdem, was sollte ich denn für einen Job finden, der genug abwirft, um mich über Wasser zu halten? Ich habe erst vor ein paar Wochen in Jakes Firma angefangen und bin noch lange nicht fertig mit der Ausbildung. Ich habe keinerlei Zeugnisse, weder von der ‚Prescott Cotton Company‘ noch von dem Job als Michaels Kindermädchen.«
    Mit Tränen in den Augen betrachtete Elisabeth ihre Tochter und strich ihr liebevoll über die Wange. »Es tut mir so entsetzlich leid«, sagte sie leise. »Wegen mir musstest du all das durchmachen, und jetzt muss ich auch noch tatenlos zusehen, wie dir hier das gleiche Schicksal blüht wie mir.«
    »Nicht weinen Mom«, tröstete Joanna sie. »Wenigstens findet mich hier niemand und ich muss nicht ins Gefängnis. Ich hatte wundervolle Stunden mit Jake, und die Erinnerung daran wird mir die Kraft geben, alles andere zu ertragen.«

2
    Ungesehen war Tom ins Haus zurückgelangt. Der Fußmarsch hatte ihn sehr angestrengt, zumal sein Kopf immer noch schmerzte. Leise schlich er durch die Halle in Jakes Arbeitszimmer, griff nach dem Telefon und wählte Roberts Nummer.
    Es dauerte einen Moment, bis dieser sich verschlafen meldete.
    »Hör zu«, zischte Tom in den Hörer, »setz dich in deinen Wagen und komm nach Magnolia Hall raus. Ich treffe dich am Ende der Allee.«
    »Tom, was …?«
    »Frag nicht so lange und fahr los, ich erzähle dir nachher alles.«
    Genauso leise, wie er hereingekommen war, verließ Tom wieder das Haus und lief die Allee hinunter – keine Minute zu spät, wie er kurz darauf feststellte.
    Während er im Schutz der großen Lebenseichen zur Einfahrt eilte, wurden hinter ihm Stimmen laut. Als er sich umdrehte und zurückschaute, sah er, wie überall in der Villa die Lichter angingen.
    »Schade, dass ich Jakes Gesicht nicht sehen kann«, dachte er hämisch und verschwand in der Dunkelheit.
    »Was? Was soll das heißen, der Schuppen brennt?«, fragte Jake mit blassem Gesicht.
    George hob hilflos die Schultern. »Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte, Mr. Prescott. Ich bin wachgeworden, weil ein Pferd gewiehert hat, ziemlich aufgeregt, wie mir schien. Als ich nach unten kam, habe ich Amber gesehen, sie lief aufgezäumt und gesattelt vor dem Stall herum und war reichlich nervös, aber nirgends war eine Menschenseele zu sehen. Dann habe ich dicke Rauchwolken vom Fluss her bemerkt und es auch gerochen, und es sah so aus, als ob es in der Nähe des Schuppens sein müsste.«
    »Oh mein Gott«, murmelte Jake betroffen und stürmte die Treppe hinauf. »Ruf die Feuerwehr an«, rief er George noch über die Schulter zu.
    »Schon geschehen, sie müssten gleich da sein.«
    Ohne weiter auf ihn zu achten, stürzte Jake über den Gang und auf Joannas Zimmer zu, riss die Tür auf und knipste das Licht an. Bestürzt stellte er fest, dass ihr Bett leer und unberührt war.
    Einen Moment stand er regungslos da, und eine entsetzliche, kalte Angst fraß sich durch ihn hindurch.
    Dann kam wieder Leben in ihn. Mit zitternden Fingern kramte er sein Handy aus der Hosentasche und wählte Joannas
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