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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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Männer zusammenzutrommeln und die Gegend zwischen der Villa und dem abgebrannten Gebäude großflächig abzusuchen.
    »Dreht jeden Stein um«, befahl er, »ich will, dass ihr Joanna Shepherd findet.«

3
    Joanna wusste nicht mehr, wie sie die Stunden bis zum Abend überstanden hatte. Die meiste Zeit hatte sie auf ihrem Bett gelegen, geschlafen, und, wenn ihre Mutter nicht im Zimmer war, geweint.
    Sie war nicht halb so gelassen, wie sie sich den Anschein gab, aber sie wollte nicht, dass ihre Mutter sich noch mehr Vorwürfe machte, als sie es ohnehin bereits tat.
    Immer wieder fragte sie sich, ob sie es ertragen würde, dass irgendein anderer Mann außer Jake sie berührte, ob sie es wirklich fertigbringen würde, sich einem wildfremden Kerl hinzugeben, und das obendrein in dem Bewusstsein, dass er Geld dafür bezahlte.
    Wenn sie sich vorstellte, dass sie vielleicht sogar all die Dinge tun musste, die sie mit Jake getan hatte, wurde ihr jetzt schon schlecht. Mit Magenschmerzen wartete sie auf den Abend, und betete, dass es Bill nicht so schnell gelungen wäre, einen Kunden für sie zu finden.
    Doch ihre Gebete wurden nicht erhört, irgendwann kam Penny, eines der Mädchen ins Zimmer und scheuchte sie vom Bett hoch.
    »Auf, auf, Bill schickt mich, ich soll dich vorbereiten.«
    Mit zitternden Beinen erhob Joanna sich, ließ sich von Penny widerspruchslos ihre Sachen ausziehen, und zog dann die Wäsche an, welche Penny ihr reichte.
    Es war eine pinkfarbene Korsage aus Satin, die ihre Brüste gerade zur Hälfte bedeckte und sie so weit nach oben drückte, dass sie beinahe herausfielen. Mit einem Knie in ihrem Rücken zog Penny die Schnüre so fest zu, dass Joanna kaum noch Luft bekam.
    Sie schlüpfte in einen winzigen, pinken Slip, rollte die weißen Seidenstrümpfe über ihre Beine nach oben und befestigte sie an den Strumpfhaltern des Korsetts. Ein paar hochhackige Pumps vervollständigten das Ganze.
    Penny legte ihr ein Make-up auf, und als Joanna sich anschließend im Spiegel betrachtete, kam sie sich bereits jetzt schon so schmutzig und besudelt vor, dass sich ihr der Magen umdrehte. Sie stürzte aus der Tür und den Gang entlang ins Bad, wo sie sich heftig übergab.
    Penny war ihr gefolgt und wischte ihr den Schweiß von der Stirn.
    »Arme Kleine«, murmelte sie mitleidig, »versuch, nicht drüber nachzudenken, mit der Zeit wird es dir nicht mehr so viel ausmachen.«
    Auf wackeligen Beinen folgte Joanna ihr in den ersten Stock hinunter, wo Penny eine Tür öffnete.
    »Du sollst hier drin warten«, erklärte sie ihr und schob sie hinein.
    Zögernd machte Joanna ein paar Schritte vorwärts, und bevor sie noch etwas sagen konnte, wurde die Tür geschlossen und der Schlüssel herumgedreht.
    Nachdem Robert Tom zur Notaufnahme des Methodist North Hospital in Millington gebracht hatte, wo seine Kopfwunde verarztet worden war, waren sie zu Roberts Wohnung gefahren.
    »Was hast du jetzt vor?«, fragte Robert, als Tom ihn bat, auszusteigen.
    »Was denkst du denn? Ich werde das kleine Miststück zurückholen, oder glaubst du, ich lasse mir von ihr die Tour vermasseln?«
    »Und wenn sie nicht mitspielt?«
    Tom grinste. »Das wird sie schon, ich glaube kaum, dass sie Lust hat, wegen versuchten Mordes vor Gericht zu stehen.«
    »Ich weiß nicht … was ist, wenn sie deinem Bruder alles erzählt? Er hat genug Geld, um ihr die besten Anwälte zu besorgen.«
    »Sei doch nicht so naiv. Erstens würde er ihr kein Wort glauben, sie hat keinen einzigen Beweis gegen mich in der Hand. Und zweitens würde er sich damit selbst in die Schusslinie bringen, denn dadurch würde ja auffliegen, dass er mit der Kleinen im Bett war, und das wird er wohl nicht riskieren wollen.« Robert verzog skeptisch das Gesicht, und Tom küsste ihn auf die Wange. »Mach dir keine Gedanken, ich kriege das schon hin. Noch ein paar Wochen, dann gehören Magnolia Hall und die Firma uns.«
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten die Männer jeden Zentimeter von Magnolia Hall nach Joanna abgesucht, jedoch ohne Ergebnis. Zwischenzeitlich war auch der Brandspezialist vor Ort gewesen, und hatte Jake anschließend darüber informiert, dass es keine Anzeichen dafür gab, dass jemand im Schuppen gewesen und verbrannt sei.
    Jetzt lief Jake in seinem Arbeitszimmer auf und ab, und fragte sich krank vor Sorge, wo Joanna sein mochte, und was ihr zugestoßen sein könnte.
    Immer und immer wieder ging ihm durch den Kopf, wie er sie zum Abschied geküsst hatte und dann weggeritten
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