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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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sie wieder mit ihm gehen zu lassen. Bill war käuflich, und die Aussicht auf eine schöne Summe Geld würde ihn seine sowieso nicht vorhandenen Skrupel vergessen lassen. Er musste sich nur beeilen, bevor Bill die kleine Schlampe anderweitig verkauft hatte, aber das sollte kein Problem sein, sie konnte nicht allzu viel Vorsprung haben.
    Im selben Augenblick bemerkte er, dass sein Wagen verschwunden war, und als er nach seinem Autoschlüssel tastete, war dieser auch nicht mehr da.
    »Miststück«, zischte er und stand vom Boden auf.
    Er versteckte die Metallstange, die er immer noch in der Hand hielt, in einem Gebüsch in der Nähe. Gleichzeitig gab es ein krachendes und knirschendes Geräusch, und der Schuppen fiel in sich zusammen.
    Tom betrachtete noch einen Moment die Trümmer und grinste breit.
    »Gut so, soll mein lieber Bruder ruhig glauben, sein kleines Betthäschen wäre in den Flammen umgekommen – dann wird er nach ihrer Rückkehr Wachs in ihren Händen sein.«
    Nachdem der Zug in New Orleans eingetroffen war, machte Joanna sich auf den Weg zum »Red Lantern«. Glücklicherweise lag das Bordell nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt, und um die frühe Uhrzeit waren auch kaum Leute unterwegs, sodass sie unbehelligt dort ankam.
    Sie kletterte über ein paar Zäune und stand schließlich vor dem Hintereingang, von dem sie wusste, dass er nie abgeschlossen war. Bill hielt es nicht für nötig, er hatte einen Kampfhund, der dort wachte und jeden ungebetenen Gast sehr schnell in die Flucht schlug.
    Langsam drückte sie die Klinke herunter und betrat leise das Haus. Devil, der Pittbull, kam auf sie zu, schnüffelte an ihr, und wedelte dann freudig mit dem Schwanz.
    »Brav, mein Guter«, flüsterte Joanna ihm zu und kraulte ihn kurz hinter den Ohren.
    Anschließend tappte sie den Gang entlang und schlich die Treppe hinauf in den zweiten Stock, wo sich die Schlafräume der Mädchen befanden.
    Lautlos öffnete sie die Tür zum Zimmer ihrer Mutter und zog sie vorsichtig hinter sich zu.
    Sie wartete einen Moment, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, und tastete sich zum Bett hinüber.
    »Mom«, flüsterte sie, »Mom, wach auf.«
    Mit einem Aufschrei fuhr Elisabeth Shepherd hoch, und Joanna legte ihr schnell die Hand auf den Mund.
    »Ich bin es Mom«, sagte sie rasch, »Joanna.«
    Elisabeth tastete nach dem Lichtschalter und eine Sekunde später flammte die kleine Lampe auf dem Nachttisch auf.
    »Joanna, um Himmels willen«, entfuhr es ihr entgeistert. »Wie kommst du denn hierher, und was machst du mitten in der Nacht hier?«
    »Ach Mom«, schluchzte Joanna auf und fiel ihrer Mutter um den Hals, »etwas Schreckliches ist geschehen.«
    Weinend klammerte sie sich an Elisabeth, die sie festhielt, und ihr tröstend über den Rücken strich, bis sie sich schließlich so weit beruhigt hatte, dass sie ihr erzählen konnte, was passiert war.
    »Oh Gott Kind«, sagte Elisabeth mitfühlend, als sie geendet hatte, »ich hatte die ganze Zeit so ein ungutes Gefühl. Dieser Tom, er war mir einfach zu glatt, zu freundlich. Doch deine Briefe haben so fröhlich geklungen, dass ich dachte, es wäre alles in Ordnung.«
    »Ja«, erwiderte Joanna dumpf, »das war es auch – bis gestern Abend. Tom war einigermaßen nett, zwar ein wenig merkwürdig, aber er hat mir nichts getan. Nur als er dann verlangt hat, ich soll Jake dazu zwingen, ihm Magnolia Haven und die Firma zu überlassen, und ich mich geweigert habe, hat er plötzlich sein wahres Gesicht gezeigt.«
    »Ich verstehe das nicht, wie könntest du seinen Bruder denn zu etwas überreden?«, fragte Elisabeth kopfschüttelnd.
    Joanna schluckte. »Mom, ich habe dir doch von Jake geschrieben, etliche Male.«
    »Joanna, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.«
    Im gleichen Moment wurde Joanna bewusst, dass offenbar nicht alle ihre Briefe bei ihrer Mutter angekommen waren, und sie ahnte dunkel, was der Grund dafür war.
    »Okay, ich erzähle es dir … du musst mir aber versprechen, dass du nicht böse bist, auf mich nicht, und vor allem auf Jake nicht.«
    »Was …?« Ihre Mutter stutzte, dann riss sie die Augen auf. »Joanna, ihr habt doch nicht etwa … ich meine … hast du mit ihm geschlafen?«
    »Ja«, gab sie leise zu. »Aber es ist nicht so wie du denkst. Er hat mich zu nichts gezwungen, ich liebe ihn und er liebt mich.« Traurig fügte sie hinzu: »Zumindest war das bis gestern Abend noch so. Wenn er erfährt, was ich getan habe, wird er mich hassen.«
    »Joanna,
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