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Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Magnolia Haven 02 - Mittagsglut

Titel: Magnolia Haven 02 - Mittagsglut
Autoren: Marina Schuster
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Nummer. Als er nach mehrmaligen Versuchen nur die Mailbox erreichte, steckte er es fluchend wieder ein. Er drehte sich auf dem Absatz herum und rannte über den Flur. Aus dem anderen Flügel kam ihm Olivia entgegen, die sich gerade ihren Morgenmantel zuband.
    »Was ist denn hier los?«, fragte sie irritiert.
    »Der Schuppen am Ufer brennt, und es könnte sein, dass Joanna da drin ist«, warf Jake ihr hastig zu, während er die Treppe hinuntereilte, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    »Joanna? Aber was …? Jake …?«, rief Olivia verständnislos.
    Er hörte es nicht mehr, war schon aus dem Haus gestürmt, die Eingangstür krachte hinter ihm ins Schloss.
    Kopfschüttelnd sah Olivia ihm nach. »Meine Güte, so viel Trara um dieses kleine, dumme Miststück«, murmelte sie ungnädig. »Von mir aus kann sie in den Flammen verrecken, dann bin ich sie wenigstens los.«
    Tatsächlich dauerte es nicht lange, bis Bill herausgefunden hatte, dass Joanna wieder im »Red Lantern« war, eines der Mädchen hatte es ihm ahnungslos erzählt.
    Wenig später waren Joanna und Elisabeth auf dem Weg zu seinem Büro. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch liefen sie über den roterleuchteten Gang und blieben vor der Tür kurz stehen.
    »Hör zu«, sagte Elisabeth eindringlich, »was auch immer da drin jetzt geschehen wird, du darfst mit keiner Silbe erwähnen, dass du für den Tod dieses Mannes verantwortlich bist, hast du verstanden? Wenn Bill das erfährt, hat er ein Druckmittel, um dich zu allem zu zwingen, was er nur will. Vielleicht haben wir ja Glück und er lässt dich einfach nur weiter in seinem Hinterzimmer die Pokergäste bedienen. Also kein Wort darüber, dass du diesen Tom umgebracht hast.«
    Joanna nickte. »Okay.«
    Sie schauten sich noch einmal ernst an, holten tief Luft und betraten dann Bills Büro.
    Wie üblich thronte der kleine, fettleibige Mann wie ein Buddha hinter seinem Schreibtisch.
    »Sieh mal einer an, das Vögelchen ist in seinen Käfig zurückgekehrt«, begrüßte er sie spöttisch. »Wie komme ich denn zu dieser Ehre?«
    Joanna schwieg und Bills Miene verfinsterte sich. »Raus mit der Sprache, was hast du hier zu suchen?«
    »Tom … Mr. Prescott braucht mich nicht mehr«, murmelte sie unbehaglich.
    »So?«, erwiderte er gedehnt, »Das wüsste ich aber. Immerhin hat der gute Tom mir eine hübsche Stange Geld versprochen, die ich bekommen soll, wenn er mit dir fertig ist. Es gibt also nur zwei Möglichkeiten: Entweder versucht er, mich übers Ohr zu hauen, oder du bist abgehauen und willst mich für blöd verkaufen.«
    »Tom ist tot«, erklärte Joanna mit erzwungener Ruhe.
    »Tot? Wie – tot? Was soll das heißen?«, fragte Bill überrascht.
    Joanna zuckte mit den Achseln. »Er hatte einen Unfall, und die Familie braucht mich jetzt nicht mehr. Und da ich nicht wusste, wohin ich gehen sollte, bin ich wieder hier.«
    Es fiel ihr schwer, sich so gleichgültig zu geben, doch irgendwie gelang es ihr, ihre Panik zu unterdrücken und sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen.
    »Schöne Scheiße«, fluchte Bill und sprang auf. Verärgert lief er hin und her. »Dieser Bastard, da verspricht er mir einen Haufen Kohle, damit er dich mitnehmen kann, und dann beißt er einfach ins Gras. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich in der Zwischenzeit mit dir schon längst ein viel besseres Geschäft machen können.«
    Joanna zuckte zusammen, sie ahnte, was nun kommen würde, und wie erwartet blieb Bill plötzlich stehen und grinste sie an. »Naja, aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Es gibt eine Menge netter Herren, die ganz traurig waren, dass du weg warst. Sie werden sicher entzückt sein zu hören, dass du wieder da bist und bereit sein, einiges springen zu lassen, um sich an deiner Gesellschaft zu erfreuen.«
    Elisabeth, die bis jetzt nur schweigend zugehört hatte, hob beschwörend die Hände.
    »Bill, bitte nicht«, flehte sie ihn an. »Sie ist doch noch ein Kind, bitte tu das nicht. Ich werde das Geld hereinbringen, was sie verdienen würde.«
    Er lachte verächtlich auf. »Du alte Vogelscheuche, du bist ja nicht mal in der Lage, für deine eigenen Unkosten aufzukommen. Ich hätte dich schon längst auf die Straße rausschicken sollen, das ist das Einzige, wozu du noch taugst.« Als würde er eine Ware taxieren, ließ er seinen Blick über Joannas Körper gleiten und heftete ihn dann auf ihre Brüste. »Schau sie dir nur an, sie ist beileibe kein Kind mehr. Ich schätze, ich werde gute Geschäfte mit ihr
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