Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
Autoren: Dean Wesley Smith
Vom Netzwerk:
Terok Nor. Ihr Name war so düster wie ihre Gänge. Er erwischte sich dabei, wie er das Licht suchte, doch er musste vorsichtig sein. Oh, so vorsichtig. Manchmal setzte seine Tarnung aus, und man konnte ihn sehen. Nur teilweise, wie ein Hitzeflimmern über der Wüste oder eine elektronische Aufzeichnung, vergraben in einem alten Computer. Aber man konnte ihn sehen.
    Er wagte es nicht, diesen Fehler hier zu wiederholen. Der General duldete es nicht, dass seine Agenten Fehler machten.
    Er stand in den Schatten links neben dem Haupteingang eines Ortes namens Quark’s Bar. Vor ihm lag der Bereich, den der Ferengi-Barmann die Promenade genannt hatte. Sie beschrieb einen Bogen nach rechts und folgte damit der Form der Raumstation. Die Wände, die Böden, alles war grau. Die Cardassianer hatten sich nicht besonders bemüht, diesen Ort gemütlich einzurichten. Selbst die Bar wirkte trostlos.
    Er schauderte und zog den Mantel enger um seinen Körper. Er war froh, dass er nicht mehr lange hierbleiben musste. Dieses Terok Nor erinnerte ihn an seine Gefängniszelle. Er hatte dort zu viele Jahre seines Lebens verloren, zu viel Zeit damit verbracht, die grauen Wände anzustarren und von Flucht zu träumen. Die Metallwände, das hallende Geräusch von Schritten auf einer harten Oberfläche. Der Gestank der Angst durchdrang diesen Ort, unmöglich zu verbergen, auch wenn die Cardassianer ihre bajoranischen Gefangenen vom Rest der Stationsbewohner fernhielten. Wenn er die Augen schloss, fanden seine anderen Sinne keinen Unterschied zwischen Terok Nor und dieser schrecklichen Zelle, diesem Gefängnis, das er schließlich hatte verlassen können. Das Gefängnis hatte ihn verändert – ihn verbittert, weiser gemacht, vorsichtiger.
    Oh, so vorsichtig.
    Zwei cardassianische Wachen liefen den breiten Gang entlang. Ihre graue Haut passte zu den deprimierenden Wänden. Das Einzige, was ihm seltsam vorkam, war die Hitze. Eigentlich hätte diese Raumstation so kalt wie ihre Wände sein müssen, aber das war sie nicht. Die Hitze war stark und fast unerträglich. Er wusste nicht, wie jemand das lange aushalten konnte. Sie verstärkte außerdem die Gerüche: die abgestandene Luft, die ungewaschenen Körper, der
Rokassa
-Saft auf der Theke der Bar. Die Eindrücke waren fast zu viel für ihn.
    Er rief sich ins Gedächtnis, dass Terok Nor das perfekte Testgelände war. Zwei Spezies, die nah beieinander lebten, und andere, die kamen und gingen. Ihre trivialen Auseinandersetzungen spielten keine Rolle. Dass die eine Spezies die andere als Gefangene hielt und sie dazu zwang, Uridium zu gewinnen, war nur ein Detail. Der wichtige Faktor war viel größer.
    Terok Nor war das perfekte Testgelände für den General. Ein größtenteils geschlossenes System. Aber jeder, der es betrat – oder wieder verließ –, hinterließ eine Eintragung. Eine Spur, der er folgen konnte, wenn er das wollte.
    Doch momentan wollte er es nicht.
    Momentan war er an Terok Nor selbst interessiert.
    In der Bar stand zu seiner Rechten eine Gruppe von Uridium-Frachterpiloten und Besatzungsmitgliedern, die grölten und lachten. Die Stimmen hallten von den hohen Wänden wider. Bis vor ein paar Augenblicken hatte er noch selbst in der Bar gesessen und alles beobachtet.
    Und gewartet.
    Er hatte versucht ruhig zu bleiben und den Gestank des Uridiums in Kombination mit dem Geruch des gamzianischen Weins auszublenden, den einer der Piloten trank. Aber es hatte nicht funktioniert, außerdem konnte er unter der Tarnung nicht so gut sehen oder hören.
    Ein Scheppern am anderen Ende der Promenade erregte seine Aufmerksamkeit. Einer der cardassianischen Wachleute hatte seine Phaserpistole fallen lassen und stützte sich an der Wand ab. Sein Kollege beugte sich über ihn, blickte dann nach rechts und links, als befürchtete er, dass einer der Bajoraner den Zwischenfall beobachtet hatte und versuchen könnte, seine Chance zu nutzen.
    Er war zu weit entfernt, um zu verstehen, was sie sagten. Der erste Wachmann schüttelte die Hand des anderen ab. Der zweite hob die Pistole auf und sprach in seinen Kommunikator. Zwei weitere Wachen, die offenbar außerhalb seines Blickfeldes patrouilliert hatten, eilten zu den ersten beiden hinüber.
    Der eine Wachmann legte den Arm um seinen Kollegen, der ihn wieder abschüttelte. Er versuchte allein zu stehen und brach fast zusammen. Die andere Wache stützte ihn, und zusammen gingen sie an der Wand entlang außer Sicht.
    Er spürte, wie Aufregung in ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher