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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten
Autoren: Dan Shocker
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getroffen…«
    »Unsinn, Bruce«, fiel Rita Moreen ihm ins Wort. Sie hob
kaum merklich die Flinte an. Der Lauf deutete auf Cynthia Moreens
Bauch. »Laß das Theater! Sag ihr die Wahrheit. Bruce und
ich kennen uns seit einer geraumen Zeit. Wir haben oft über dich
gesprochen. Dabei kam auch die Rauschgiftsache zur Sprache,
während der du Bruce seinerzeit konsultiert hast. Hätte ich
Bruce schon damals gekannt, hättest du es nicht geschafft. Nun
kommt der große Rückschlag. Du bist wieder süchtig,
Cynthia. Aber du weißt es nicht.«
    »Ich bin nicht mehr süchtig. Ich habe es hinter
mir.«
    »Für uns bist du süchtig. Kein Mensch mit normalem
Verstand erzählt solch haarsträubende Geschichten:
Felsentore, eine andere Welt in der Vergangenheit, der
Schattenfürst, der befreit sein will. Du hast den Verstand
verloren, Cynthia. Das ist meine Chance.«
    »Deine – Chance?«
    »Ja. Seit jeher warst du die beste, die bravste. Vater hat
dich mir stets vorgezogen. Ich war für ihn ein
Tingeltangelmädchen, auch zu einem Zeitpunkt, als ich die
Schauspielerei von der Pike auf erlernte. Aber davon wollte er nichts
wissen. Er hat mir nie zugehört. Diesmal aber muß er mir
zuhören, wenn ich ihm erkläre, daß du nicht mehr
normal bist, daß die Drogensucht dein Gehirn zerfressen hat. Du
leidest unter Wahnvorstellungen.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Doch, es ist wahr. Ich werde den Beweis dafür
erbringen. Hier im Haus haben wir mehrere Verstecke gefunden, in
denen du Rauschgift – härteste Drogen, Cynthia –
aufbewahrst.«
    Cynthia Moreen schluckte. Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, als
sie sah, wie Dr. Shamber auf einen stummen Wink Ritas hin diese
Verstecke zeigte, als er ihr sogar die Spritze zeigte, die sie
angeblich erst kürzlich benutzt haben sollte.
    »Ihr habt das Zeug hierhergeschafft«, gurgelte sie
dumpf.
    »Richtig. Aber das weiß niemand. Dir wird man nicht
glauben. Man wird dich hier finden. Vollgepumpt mit Rauschgift. Vater
ist bereits unterrichtet. Er wird im Laufe des morgigen Abends hier
eintreffen und all das bestätigt finden, was Dr. Shamber ihm
unter dem Siegel strengster Verschwiegenheit offenbart hat. Eine
rauschgiftsüchtige Tochter, die das Erbe der Moreen-Werbung
übernehmen soll – undenkbar, Cynthia! Vater wird sich das
alles noch einmal gründlich überlegen.«
    »Du bist eine Hexe, Rita. Du willst mich zugrunde
richten.« Cynthia Moreen fuhr sich durch die Haare. Sie zitterte
an sämtlichen Gliedern.
    »Warum, Rita? Warum tust du das alles?«
    Tränen schossen ihr in die Augen. Um ihre Lippen zuckte
es.
    »Dies ist meine Art, mich zu rächen«, erwiderte
Rita Moreen kalt. Cynthia konnte nicht begreifen, daß dies
tatsächlich ihre Schwester war, die vor ihr stand. »Ich
will mir mein Recht holen. Ich habe lange Zeit
mitzugesehen.«
    »Aber – du hast dein Recht bekommen. Das Erbe fällt
in zwei Teile.«
    »Aber du bestimmst, du erhältst die Leitung über
das Unternehmen.«
    »Du bist krank, Rita, nicht ich. Dein gekränkter
Stolz…«
    »Ja, nenne es ruhig so«, unterbrach Rita Moreen sie
kalt. »Mein gekränkter Stolz. Ich werde Vater beweisen,
daß mehr in mir steckt, als er denkt, und daß er sich in
dir gewaltig getäuscht hat. Aber reden wir nicht länger,
handeln wir lieber. Wir wollen noch ein paar Vorbereitungen treffen.
Ich habe immer gedacht, daß du einen besonders festen und
tiefen Schlaf hast.«
    »Nicht mehr seit einiger Zeit. Ich habe euch kommen
hören. Das wirft euren nichtsnutzigen Plan über den
Haufen.«
    »Aber nein, da täuschst du dich, liebes Schwesterherz.
Bruce wird dir ein kleines Spritzchen geben, und danach wirst du
schön einschlafen und uns nicht mehr stören. Und morgen
früh, wenn du aufwachst, ist alles noch viel schöner
für dich. Auf dem Nachttisch liegt zur Auswahl LSD oder Heroin,
in Pulver oder aus der Ampulle. Und dann wird Vater dich
besuchen…«
    »Scheusal!« Cynthia Moreens Augen blitzten. Sie
hätte zu gerne gemocht, daß dies nur ein grausiger Traum
sei. Aber sie wachte nicht auf. Dies alles spielte sich so wirklich
ab, wie… da durchfuhr es sie siedendheiß.
    »Dr. Shamber! Ich begreife nicht ganz Ihre Rolle in dem
Spiel?«
    »Das ist auch nicht nötig«, warf Rita Moreen
ein.
    Cynthia hörte nicht darauf. »Wenn ich Ihnen nun den
Beweis erbringe, daß alles wahr ist? Ich war wieder dort, auf
dem Plateau. Ich habe eine Höhle betreten und dort etwas geholt.
Doktor. Eine Münze. Sie stammt nicht aus dieser Zeit, nicht von
dieser
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