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Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten
Autoren: Dan Shocker
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Traum
durch die belebten Straßen ging.
    Ihre Welt, ihr Denken hatten sich verändert.
    Cynthia Moreen war dem Schattenfürst begegnet. Er hatte sie
wie sein Werkzeug benutzt. Als sie wertlos wurde für ihn,
ließ er sie fallen.
    Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie den Passanten auf
der Straße nachschaute, den Schulkindern, welche an der Ampel
den Zebrastreifen überquerten, als sie die gelangweilten
Autofahrergesichter sah.
    Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts umgaben sie…
aufgeklärte Menschen, die mehr wußten, als die
Generationen vor ihr.
    Wußten sie wirklich mehr – oder waren sie nur
überheblich?
    Am liebsten hätte sie jetzt ihre Gedanken und das Unrecht,
das ihr geschehen war, laut in die Welt hinausschreien
mögen.
    Aber sie unterließ es.
    Alles begann sich vor ihr zu drehen. Plötzlich empfand sie
den Verkehrslärm und die Abgase besonders stark. Sie litt unter
Atemnot und wurde ohnmächtig.
    Passanten umringten sie sofort. Kurze Zeit danach kam ein
herbeigerufener Ambulanzwagen und brachte sie ins Krankenhaus. Der
untersuchende Arzt machte ihr am Nachmittag des gleichen Tages die
Eröffnung, daß sie schwanger sei.
    Cynthia Moreen verschwand von der Bildfläche. Sie
kündigte ihr Apartment und zog in eine kleine Privatklinik
außerhalb der Stadt. Dort war sie bis zu ihrer Niederkunft als
Hilfsschwester tätig. Dem Chefarzt der Klinik vertraute sie sich
an, erzählte ihm ihre Erlebnisse, berichtete von ihrem
Aufenthalt in einem anderen, jenseitigen Reich, in einer anderen
Zeit, von der Gewalt, die ein unheimlicher Diener des
Schattenfürsten ihr angetan hatte, an dessen Seite sie viele
Wochen verbringen mußte.
    Acht Monate nach ihrer Rückkehr kam sie nieder.
    Als sie aus der Narkose erwachte, erfuhr sie, daß das Kind
unmittelbar nach der Geburt gestorben sei. »Es sah Ihnen sehr
ähnlich, Cynthia«, berichtete der Chefarzt ihr.
    Eine Woche später verließ sie die Klinik, um ein neues
Leben anzufangen.
    Der Chefarzt sah ihr vom Fenster seines Arbeitszimmers nach.
    Wenig später betrat der Arzt den Lift und ließ sich
hinunterbringen in den Keller.
    Hier unten gab es einen Raum, zu dem nur er Zutritt und die
Schlüssel hatte, einen Raum, von dem niemand wußte, was es
hinter dessen Tür zu sehen gab.
    Dr. Longfield hatte diesen Raum unmittelbar nach der Entbindung,
an der er als einziger teilnahm, herrichten lassen.
    Hinter dicken, schallschluckenden Wänden stand ein kleines,
weißes Kinderbett. Darin bewegte sich ein Neugeborenes.
    Longfield lächelte. »Mit dir werde ich mich
beschäftigen.« Unter seiner Schürze holte er die
Milchflasche mit dem hochkonzentrierten Nährmittel hervor.
»Niemand außer mir weiß von dir. Und das ist gut
so.«
    Das Neugeborene in dem Bett wandte den Kopf, als hätte es ihn
verstanden.
    Das Kind, das darin lag, war Cynthia Moreens Kind.
    Es hatte einen bleichen, kugelrunden und glatten Schädel. Von
Kopfmitte bis in den Nacken wuchs ein knöcherner Kamm.
Außer einem breiten Dämonenmaul besaß das Kind keine
weiteren Sinnesorgane.
    ENDE
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