Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten

Titel: Macabros 028: In der Falle des Schattenfürsten
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Nacken hinunter, erfüllten das brodelnde
Dunkel. Und sie wuschen und polierten, pflegten und hegten nicht ein
herrliches, gottgleiches Gebilde, vor dem man in Staunen
verharrte.
    Etwas Gräßliches in Form und Aussehen und
Größe erfüllte den stinkenden, mit Unrat und Dreck
übersäten Tempel, der einer Phantasmagorie der Hölle
glich.
    Ein riesiger Fleischberg, der aus Gewürm bestand, türmte
sich in der stinkenden Höhle. Tentakeln, so groß wie drei
ausgewachsene Menschen hintereinander, zuckten unaufhörlich aus
diesem Berg.
    Hellmark kam sich vor wie in einem gigantischen Stall, der
ausgemistet werden mußte. Überall surrte und schwirrte es.
Riesige Insekten, die die Größe von Adlern hatten,
umkreisten das Gewürm, in dem es glomm und zischte, brodelte und
gurgelte. Dieses monströse Etwas war mit nichts Irdischem
vergleichbar. Es war eine Kreatur der Hölle, auf einer fernen,
satanischen Welt gezeugt und durch geheimnisvolle Mächte in der
Vorzeit der Erde ausgesetzt, wo es wuchs und gedieh, ganze
Städte vernichtete – und selbst Gigantenstädte
für sich und seine Art errichten ließ.
    Die schrägen Ebenen vor den unheimlichen Gebäuden
führten in die dunklen Verliese hinab, wo der Schattenfürst
der den Menschen falsche Bilder vorgaukelte, hauste.
    Die Bewohner Xantilons, die jetzt die Kugelköpfe trugen,
hatten sich einem Dämon verschrieben.
    Wußten sie es? Wußten sie es nicht?
    Jetzt war keine Zeit und keine Gelegenheit, diesen Fragen
nachzugehen.
    Mit bangem Herzen dachte Hellmark daran, daß er nun noch
immer nicht wußte, was aus den Freunden geworden war.
Haophylkontromtetcoilak hatte ihm Irrbilder geschickt.
    Die Begegnung mit Pepe, mit Rani Mahay, Arson und seiner Familie
und mit Carminia Brado war eine Farce gewesen.
    Jetzt hieß es kämpfen. Sie mußten sich aus diesem
Höllenstall hinausarbeiten, koste es was es wolle.
    »Die Alten hatten recht«, sagte Varok mit leiser Stimme.
»Niemand soll sich mit dem Schattenfürsten einlassen. Er
sucht stets einen Weg, andere ins Verderben zu locken. Seine
dämonische Macht ist ungeheuerlich und ungebrochen, wenn er an
das Tageslicht zurückkehrt. Er hat dich als Werkzeug benutzen
wollen. Du bist nur einer von vielen, mit denen es der
Schattenfürst versucht hat. Ich bin sicher, daß er zum
gleichen Zeitpunkt auch noch einen anderen Weg ebnete, um es zu
schaffen.«
    Björn nickte. Er mußte an Cynthia denken. Das
Mädchen war ebenfalls zum Handlanger einer Macht geworden, die
alle Möglichkeiten ausschöpfte, die Ketten des Fluchs zu
sprengen. Cynthia mußte ein Mensch mit besonderen Talenten
sein, daß die Wahl des Schattenfürsten auf sie gefallen
war. Eine andere Erklärung fand er nicht.
    Jetzt kamen die Kugelköpfe. Von allen Seiten strömten
sie auf die beiden Menschen zu.
    Hellmark reagierte richtig. Sich jetzt schon auf einen Kampf
einzulassen, bedeutete unnötigen
Kräfteverschleiß.
    Der Schattenfürst selbst, der sein Opfer bereits fest in der
Hand glaubte, hatte ihm diesen Ausweg verraten. Fragte sich nur, ob
es sich wirklich um einen Ausweg handelte.
    Er zog den verletzten Varok mit sich. Der Weg unter dem wimmelnden
Gewürm, das an klebrig schimmernden Fäden von der Decke
herabhing, war nicht gerade angenehm.
    Anfangs kam Hellmark noch schnell vorwärts. Varok half mit,
so gut er konnte.
    Als seine Kräfte nachließen, wollte Björn den
Verletzten tragen.
    »Laß mich zurück Kaphoon… rette
dich…«
    »Unsinn. Wenn wir hier rauskommen, dann wir beide
zusammen.«
    Hellmark starrte in die Tiefe. Dort unten brodelte das
Gewürm, von dort unten kamen die bleichen glatten
Kugelköpfe. Zu Fuß und auf Pferden.
    Die mit den Pferden kamen bedrohlich schnell näher.
    Der Deutsche wurde schon bald in die ersten Kampfhandlungen
verwickelt. Er kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, tötete
zwei Berittene auf Anhieb, zog sich weiter zurück.
    Varok hielt sich trotz seiner Verletzungen und seiner
Schwäche erstaunlich gut.
    Der Korridor schien sich endlos und immer bergauf zu
schlängeln. Zum Glück war dieser Weg nicht so steil wie die
breiten Rutschbahnen in den verschachtelten Häusern.
    Wind pfiff über sie hinweg. Ein dunkler, dräuender
Himmel spannte sich über sie.
    Der Sturm brauste.
    Das Ende des Korridors!
    Hellmark war Varok behilflich, hinauszukommen, kroch dann selbst
nach. Aber das wurde ihm nicht einfach gemacht.
    Eine der Kugelköpfe zerrte an seinen Beinen, versuchte ihn in
die Tiefe zu ziehen. Ein zweiter und dritter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher